Mit der Liebe spielt man nicht
verstehen, dass die Enthüllungen ihr einen Schock versetzt hatten. Später würde er versuchen, ihr alles zu erklären. Im Moment musste er sich voll darauf konzentrieren, sie beide aus der gefährlichen Situation zu befreien.
„Jetzt wissen Sie es jedenfalls. Glücklicherweise war der Mann in der Lage, Sie mir zu beschreiben. Man hatte uns bereits vorher informiert, dass die entsprechende Person an Bord des Luxusdampfers zu finden sei. Natürlich hatten wir zunächst keine Ahnung, welcher Passagier unser Mann war. Doch als Jeffers den schwarzen Ebenholzstock erwähnte, wusste ich sofort Bescheid.“
An Teresa gewandt, fügte Waverly hinzu: „Eins wunderte mich zu Anfang allerdings, Miss Graham. Nach allem, was in unseren Berichten über Colter verzeichnet ist, sind Sie nämlich absolut nicht sein Typ. Das hat mich zuerst verwirrt, aber schon bald fand ich heraus, dass er Sie zu seiner Tarnung benutzte.“
„Das stimmt nicht, Sie Halunke!“, knirschte Devin.
„Nein? Na, wie auch immer, Sie haben uns mit ihr ein hervorragendes Druckmittel geliefert.“ Waverly trat auf Teresa zu, musterte sie kurz und griff spielerisch nach ihrem Handgelenk. »Es würde mir außerordentlich leidtun, diese zarten Knochen brechen zu müssen.“
„Lassen Sie sie sofort los, Waverly!“, befahl Devin mit gefährlich leiser Stimme.
Doch sein Gegner ließ sich davon keineswegs beeindrucken. Er lächelte harmlos, während er lässig den Arm um Teresas Schultern legte. Devin schoss das Blut in den Kopf, als er sah, wie Waverly seine Hand immer tiefer gleiten ließ und ihren Busen berührte.
„Nehmen Sie sofort Ihre schmutzigen Hände von Miss Graham!“, schrie er, außer sich vor Zorn.
„Gern, Colter. Sobald Sie mir den Film übergeben haben.“
„Sie kriegen den verdammten Film, wenn Sie Teresa loslassen!“, brüllte Devin.
„Den Film zuerst, tut mir leid.“ Waverly streckte fordernd seine Rechte aus.
Teresa spürte instinktiv, dass ihre Chance gekommen war. Der Mann mit dem Gewehr verfolgte gespannt den Wortwechsel der beiden Widersacher, hatte seine Hand von ihrem Mund zurückgezogen.
Jetzt oder nie, dachte Teresa.
Mit einer katzenhaften, blitzschnellen Bewegung befreite Teresa sich aus Waverlys Griff und warf sich auf den dunkelhaarigen Mann, um ihm das Gewehr zu entreißen.
Der Angriff traf ihn völlig unerwartet. Er verlor das Gleichgewicht und stürzte.
„Teresa!“, rief Devin entsetzt.
Sie lag schon, mit Waverlys Komplizen ringend, am Boden und hatte nur einen Gedanken: Sie musste irgendwie an die Waffe herankommen. Aber der junge Mann erwies sich als weitaus stärker, als sie vermutet hatte. Schon bald wurde ihr klar, dass sie nicht als Sieger aus dem Kampf hervorgehen würde. Er stieß brutal mit den Füßen nach ihr, während er das Gewehr eisern umklammert hielt. Benutzen konnte er es nicht, weil Teresa mit ihrer ganzen Kraft seinen Arm niederdrückte.
„Bestie!“, presste er zwischen den Zähnen hervor und versuchte verzweifelt, sie abzuschütteln.
Fast gleichzeitig hörte Teresa einen zischenden Laut. Sie sah, wie Devins Stock durch die Luft sauste und Waverly mitten ins Gesicht traf. Im nächsten Moment war Devin an ihrer Seite, um ihr beizustehen. Der am Boden liegende Mann schrie auf, als Devin ihm auf den Arm trat, hielt sein Gewehr jedoch weiterhin krampfhaft fest.
Unter Aufbietung all seiner Kraft gelang es dem Mann, Teresa abzuwehren und sie gegen Devin zu schleudern, der unter dem Aufprall ihres Körpers ins Taumeln geriet. Teresa wirbelte herum, wollte sich erneut auf den Dunkelhaarigen werfen, da hörte sie aus Devins unterdrücktem Fluch heraus, dass es zu spät war.
„Steve! Fang auf!“, brüllte der Dunkelhaarige, während er Waverly die Waffe zuwarf. Eine Sekunde später wurde er bewusstlos. Devin hatte ihn mit einem geübten Karateschlag außer Gefecht gesetzt.
Waverly gelang es nicht, das Gewehr aufzufangen. Es landete neben ihm. Devin erkannte, dass er es nicht schaffen würde, die Waffe vor Waverly zu erreichen. Der bückte sich bereits, griff danach.
„Teresa! Lass uns versuchen, ins Labyrinth zu fliehen!“ Devin stützte sich auf seinen Stock und ergriff Teresas Handgelenk. So schnell er konnte, zerrte er sie hinter sich her und durch eine kleine Pforte, die in den Irrgarten führte.
Zum Glück ist sie vernünftig genug, den Mund zu halten und nicht gerade jetzt Erklärungen zu verlangen, dachte Devin, während sie tiefer und tiefer in das Labyrinth eindrangen. Was
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