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Mit der Liebe spielt man nicht

Titel: Mit der Liebe spielt man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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warten. Daher beschloss er, zu den Waschräumen zu gehen und Teresa sofort herauszurufen. Wenn nötig, könnte er vorgeben, dass er sich unwohl fühlte und ihre Hilfe brauchte.
    Mittlerweile befürchtete er das Schlimmste. Als er an die Tür mit der Aufschrift „Ladies“, klopfte, ahnte er bereits, dass er keine Antwort erhalten würde.
    „Teresa?“
    Stille.
    „Teresa, hallo!“
    Stille.
    „Teresa!“ Er hämmerte mit der Faust gegen das Holz. „Darling! Darling?“
    Schweigen.
    Mit einem Ruck riss Devin die Tür auf. Keine Spur von einem weiblichen Wesen. Er inspizierte die Toiletten.
    Nichts. Gähnende Leere, keine Teresa.
    Ob sie sich wohl noch rasch den Park hatte anschauen wollen, der in dem Prospekt so anschaulich beschrieben war? Es kam ihm nicht sehr wahrscheinlich vor, aber immerhin war es ja möglich. Vor allem hatte sie sich für den Irrgarten interessiert...
    Schweißtropfen traten Devin auf die Stirn, während er hastig dem Hinterausgang des Hotelrestaurants zustrebte.
    Von der Veranda hinter dem Hotel aus führte ein schmaler Weg direkt in den Park; in einen Park, der beinahe einem Urwald glich.
    Was für ein unübersichtliches Gelände! Wie sollte er Teresa
    hier jemals entdecken?
    Mühsam bewegte er sich zwischen Schlingpflanzen und exotischen Sträuchern vorwärts. Offensichtlich befand er sich bereits in einem Labyrinth, obwohl dies noch der von dem berühmten Engländer im vorigen Jahrhundert symmetrisch angelegte Garten sein musste, denn es gab hier ganz systematisch verlaufende Wege. Sie ließen sich zwar kaum noch ausmachen, denn inzwischen hatte die Natur ihr Recht gefordert, aber Devins scharfes Auge erkannte sie.
    „Teresa!“, rief er und verhielt den Schritt. „Teresa, wo steckst du?“
    Keine Antwort. Bis auf das Zwitschern der bunten Vögel in den Hecken und Sträuchern und das Quietschen der kleinen Affen, die in den Bäumen herumturnten, war nichts zu hören.
    Devin umschloss fest den Griff seines Stockes, während er sich die Chancen ausrechnete, Teresa hier zu finden. Groß waren sie gewiss nicht. Wie auch immer, er musste die ganze Anlage nach und nach absuchen. Wo sollte er beginnen? Er beschloss, zuerst dem noch am besten erkennbaren Weg zu folgen.
    Hinter der nächsten Hecke lauerte das Unheil. Devin versteifte sich unwillkürlich, er spürte die Gefahr.
    Als er um die Ecke bog, sah er Teresa vor sich. Sie stand ganz still und blickte ihn mit riesigen ängstlich geweiteten Augen hilflos an. Ein Mann mit dunklem, öligem Haar hatte die linke Hand fest auf Teresas Mund gepresst, in der rechten hielt er ein Gewehr.
    „Na endlich, Colter, wird auch langsam Zeit. Die Lady wartet bereits sehnsüchtig auf dich. Ich dachte schon, ich müsste dir eine Einladung schicken. Aber Waverly war ganz sicher, dass du deine Freundin suchen würdest.“
    Das durfte ja wohl nicht wahr sein! Steve Waverly, dieser blonde Sonnyboy, war an der Sache beteiligt! Im selben Augenblick tauchte der Bursche, der zwei Tage zuvor Teresa vergeblich zum Tanzen aufgefordert hatte, auch schon hinter einem Strauch auf.
    Immer noch grinst er wie ein kalifornischer Strand-Casanova, dachte Devin angewidert.
    „Das Spiel ist aus, Colter“, erklärte Waverly mit sonnigem Lächeln. „Her mit dem Film!“
    Devin bemühte sich, nicht die Beherrschung zu verlieren, knirschte jedoch vor Wut mit den Zähnen. Was bin ich doch für ein Idiot, verfluchte er sich. Er hätte wissen müssen, dass Waverlys Interesse nicht ausschließlich Teresa gegolten hatte.
    Wahrscheinlich hatte das ständige Zusammensein mit ihr ihm den Verstand umnebelt. Ja, ihre Nähe schien ihn vorgestern Abend in einen Rausch versetzt zu haben, denn sonst hätte ihm sein Spürsinn sicher gesagt, dass dieser Waverly einem gegnerischen Geheimdienst angehörte. Jetzt konnte er nur noch hoffen, dass der Mangel an Spürsinn ihn und Teresa nicht das Leben kostete.
    „Hören Sie, Waverly, Miss Graham hat mit der Sache nichts zu tun. Sagen Sie Ihrem Komplizen, dass er sie freigeben soll. Lassen Sie sie laufen.“
    Steve Waverly grinste noch eine Spur breiter und schüttelte den Kopf. „Halten Sie mich für einen Anfänger? Mensch, ich bin schon seit Jahren ein Profi in dem Geschäft. Geben Sie mir den Film, dann können Sie von mir aus gern gemeinsam mit Ihrer Freundin zum Schiff zurückkehren. Aber bis wir den Film effektiv in Händen haben, brauchen wir Miss Graham als Geisel.“
    Verstohlen betrachtete Teresa die Männer. Der Mann mit dem Gewehr, der

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