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Mit der Liebe spielt man nicht

Titel: Mit der Liebe spielt man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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Er hatte einen ausgezeichneten Ruf als Geschäftsmann, und ihr gegenüber benahm er sich immer wie ein Gentleman. Seine Familie besaß seit drei Generationen eine der bekanntesten Banken von San Francisco, und seit Richard die Familiengeschäfte leitete, hatte er sich als würdiger Nachfolger seines Vaters erwiesen.
    Und da Richard als solider Geschäftsmann ein genauso praktisch denkender Mensch wie sie war, würde er verstehen, dass für Ariana im Falle einer Heirat nur eine Gütertrennung in Frage käme. Sie waren beide vermögend, und so eine Abmachung würde sowohl sie als auch ihn davor schützen, bei einer Scheidung große finanzielle Verluste zu erleiden. Ihm gegenüber würde sie natürlich so tun, als ob ihr dabei vor allem seine Sicherheit am Herzen läge. Immerhin war er Bankier und würde ihren Vorschlag bestimmt zu schätzen wissen.
    Seufzend schob Ariana die Walnusstorte in den Backofen. Sie hatte wahrhaftig kein Bedürfnis, Richard zu erklären, dass eigentlich sie es war, die Angst vor den finanziellen Folgen einer Trennung hatte. Er sollte nicht wissen, warum sie die Sicherheit eines solchen Vertrages brauchte. Jedes Wort darüber würde sie nur an die schreckliche Demütigung und die finanzielle Katastrophe erinnern, die sie vor einigen Jahren durchgemacht hatte. Damals schien es so, als ob sie alles hätte, was sie sich nur wünschte: beruflichen Erfolg und den Mann ihrer Träume.
    Kopfschüttelnd nahm Ariana die Schürze ab und ging ins Schlafzimmer, um sich zum Abendessen umzuziehen. Der Mann ihrer Träume entpuppte sich leider als Betrüger, als Schwindler und Scharlatan, der ihre Liebe, ihre Illusionen und ihr hart erworbenes Vermögen auf einen Schlag zerstörte.
    Nie wieder würde ihr so etwas passieren, das hatte sie sich geschworen.
    War es nicht eine Ironie des Schicksals, dass sie an diesem Abend einen Mann bei sich zu Gast haben würde, der Täuschung und Illusionen zu seinem Beruf gemacht hatte? Immerhin war dieser Lucian Hawk ehrlich genug, um zuzugeben, worin seine wahre Begabung lag. Und auch wenn sie seiner Berufswahl ziemlich skeptisch gegenüberstand, hatte sie doch nichts von ihm zu befürchten.
    Ariana nahm eine enge schwarze Samthose aus dem Schrank. Dazu wählte sie eine weitärmelige weiße Seidenbluse und schwarze Ballerinas.
    Sie steckte sich das kastanienbraune Haar auf der einen Seite hinters Ohr, während sie es auf der anderen Seite locker ins Gesicht fallen ließ. Ihre modische Brille mit der schicken Fassung unterstrich die zarten Linien ihres Gesichts, und so verzichtete sie auf jeden weiteren Schmuck.
    Wie soll ich diesen Lucian Hawk nur behandeln, fragte Ariana sich, während sie einen letzten Blick in den Spiegel warf. Jetzt, wo er kein Geld von ihr nehmen wollte, sah sie sich einer völlig anderen Situation gegenüber. Er hatte natürlich recht gehabt. Als sein Arbeitgeber wäre es viel leichter für sie gewesen, ihn zu kontrollieren. Derjenige, der einen anderen für seine Dienste bezahlte, besaß damit auch eine gewisse Macht. Und diese Macht hatte Lucian ihr genommen, indem er seine Hilfe kostenlos anbot. Sie wäre diesem Mann gegenüber lieber in einer stärkeren Position gewesen.
    Ariana zuckte die Schultern und ging in die Küche, um die letzten Vorbereitungen zu treffen. So, wie die Dinge lagen, musste sie sich damit abfinden, lediglich seine „Partnerin“ und nicht seine „Chefin“ zu sein. Sie konnte ihm nichts befehlen, sie konnte nur versuchen, ihn zu überzeugen.
    Und als Erstes musste sie ihn davon überzeugen, dass er die Rolle eines „engen Freundes“ übernahm. Tante Pauline würde keiner anderen Erklärung glauben, wenn ihre Nichte sie bat, einen Mann zu einer ihrer nächsten spiritistischen Sitzungen mitbringen zu dürfen. Außerdem war Paulines Spiritist wahrscheinlich nicht weniger misstrauisch, vor allem, wenn er in Lucian einen Berufskollegen witterte.
    Ein Magier. Ariana würde sich einen anderen Beruf für Lucian ausdenken müssen, wenn sie ihn Tante Pauline vorstellte. Einen bedeutend respektableren, der überall anerkannt war.
    Eine halbe Stunde später klingelte es an der Tür. Ariana durchquerte ihr Wohnzimmer, um zu öffnen. Der Raum war äußerst geschmackvoll und behaglich eingerichtet. Man sah auf den ersten Blick, dass Pauline Warfield künstlerisch begabt sein musste. Sie hatte eine ganz eigene Art, Farben und Materialien miteinander zu kombinieren.
    Der grün schimmernde kostbare Teppich hob sich wirkungsvoll von den

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