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Mit der Liebe spielt man nicht

Titel: Mit der Liebe spielt man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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Ariana kurz und ging voraus ins Wohnzimmer. „Unsere Eltern starben, als wir noch klein waren. Sie waren Botaniker, berühmte Spezialisten auf ihrem Gebiet. Sie sind bei einer Expedition an den Amazonas ums Leben gekommen.“ Arianas Tonfall machte deutlich, dass sie nicht weiter über das Thema reden wollte.
    Doch Lucian achtete nicht darauf. „Ihre Eltern waren also Wissenschaftler“, meinte er nachdenklich und setzte sich auf das Sofa. Ariana nahm ihm gegenüber Platz und schob ihm eine silberne Platte mit Kaviarhäppchen hin. Er bediente sich und lehnte sich lässig zurück. „Erstaunlich. Dennis ist ein genialer und äußerst erfolgreicher Erfinder, Ihre Eltern waren Wissenschaftler und Pauline ist Innendekorateurin und Künstlerin.
    Ihre Familie scheint mit ziemlich außergewöhnlichen Talenten gesegnet zu sein.“
    Ariana erwiderte nichts darauf. Sie aß schweigend und blickte Lucian unverwandt an.
    „Und worin liegt Ihre spezielle Begabung, Ariana?“, fragte er mit unschuldigem Gesicht.
    „Ich bin die berühmte Ausnahme von der Regel“, gab sie kühl zurück. „Meine Begabung ist leider nicht halb so interessant wie die von Dennis und Tante Pauline. Das Einzige, wovon ich etwas verstehe, ist Geld.“
    „Deshalb auch Ihr auffallend großes Interesse an dem Thema“, bemerkte er trocken und hob abwehrend die Hände, als er den Ausdruck in ihren Augen sah. „Keine Angst. Ich habe nicht vor, noch eine Ohrfeige zu riskieren. Ich habe meine Lektion gestern Abend gelernt“, fügte er schmunzelnd hinzu. „Wenn ich Ihre Visitenkarte richtig verstehe, leiten Sie eine Firma, die Leuten dabei hilft, ihre finanziellen Angelegenheiten zu regeln?“
    „Ganz richtig“, erwiderte Ariana. Lucians kritischer Unterton war ihr nicht entgangen. „Wir bieten unsere Dienste Privatleuten sowie Firmen an und beraten sie in allen finanziellen Dingen. Wir helfen ihnen, so viel Geld wie möglich zu verdienen, und geben ihnen Ratschläge, wie sie steuerliche Vorteile ausnutzen können, damit nicht ihr gesamtes Einkommen vom Finanzamt aufgefressen wird. Und was ist mit Ihnen, Lucian?“, fragte sie, entschlossen, das Thema zu wechseln. „Hat Zauberei Sie schon immer fasziniert?“
    „Ich liebe die Zauberei, seit ich zehn Jahre alt war“, antwortete Lucian schlicht.
    „Aber warum nur, um Himmels willen?“, fragte Ariana spontan. Ihre Empörung war nicht gespielt: Wie konnte jemand ernsthaft absichtliche Täuschung lieben?
    Lucian sah sie einen Moment lang schweigend an, als ob er den Grund für ihre Frage herausfinden wollte. „Weil wahre Schönheit darin liegt, Ariana“, sagte er schließlich ruhig. „Die Menschen reagieren darauf auf eine unerklärliche, einzigartige Weise. Sie sind davon fasziniert. Die Zauberei bringt die Menschen wieder zum Staunen. Es macht mir Spaß, eine Kunst zu beherrschen, die in der Lage ist, dieses Staunen hervorzurufen.“ Ariana schüttelte lächelnd den Kopf. „Sie klingen wie Tante Pauline, wenn sie über die perfekte Wohnungseinrichtung spricht, oder wie Dennis, wenn er an einer ganz besonderen Erfindung arbeitet.“
    „Aber ich klinge nicht wie Sie, wenn Sie mal wieder durch einen klugen Trick eine Menge Geld verdient haben, habe ich recht?“, fragte er leise.
    „Ich habe meinen Beruf noch nie als eine Kunst angesehen, eher als eine Fähigkeit. Ich bringe die Leute nur selten zum Staunen. Höchstens einmal, wenn sie durch meinen Rat finanzielle Vorteile erlangen, die sie nicht erwartet haben.“
    „Vielleicht sind Sie auf anderen Gebieten in der Lage, die Menschen zu faszinieren“, wandte er ein. „In Ihrer Beziehung zu diesem Mann, mit dem Sie sich gestern Abend getroffen haben, zum Beispiel.“
    Ariana blickte ihn misstrauisch an. „Sie scheinen ja ein ziemlich großes Interesse an Richard zu haben.“
    „Ich gebe zu, dass mich der Gedanke an ihn nicht ganz gleichgültig lässt“, sagte Lucian ehrlich.
    „Warum? Er hat doch mit dieser Sache nicht das Geringste zu tun.“
    „Da bin ich mir eben nicht so sicher. Was würde er sagen, wenn er wüsste, dass Sie mich heute Abend hier zum Essen einladen und dass Sie Vorhaben, mich als Ihren Geliebten auszugeben?“
    „Nicht als meinen Geliebten“, verbesserte Ariana ihn automatisch. „Und machen Sie sich wegen Richard keine Sorgen.“
    „Soll das heißen, dass Sie sich seinetwegen auch keine Sorgen machen?“
    „Natürlich nicht! Warum in aller Welt sollte ich?“ Ariana wollte dieser lächerlichen Situation ein Ende

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