Mit der Liebe spielt man nicht
habe lediglich den Eindruck, dass es für jeden Mann ratsam ist, die Beziehung zu Ihnen von Anfang an klarzustellen. Ich glaube nämlich, dass Sie mir das Leben zur Hölle machen würden, wenn ich tatsächlich Geld von Ihnen nehmen würde. Und deshalb wird unser Abkommen auf einer Partnerschaft beruhen, oder Sie können die ganze Sache komplett vergessen.“
Ariana spürte seine Entschlossenheit. Er meinte wirklich, was er sagte. Er wollte kein Geld von ihr, damit sie ihm nichts befehlen konnte. „In Ordnung“, stimmte sie nach einigem Zögern zu. „Wenn Sie es so wollen.“
„So und nicht anders.“
Ariana stand auf. „Also abgemacht.“ Sie sah auf ihre Uhr. „Wir müssen die Einzelheiten ein andermal besprechen. Ich habe noch eine Verabredung und bin sowieso schon zu spät. Wann hätten Sie denn Zeit, damit ich Ihnen die nötigen Informationen geben kann?“
„Vielleicht morgen Abend?“, schlug Lucian vor. „Tagsüber bin ich leider beschäftigt.“
„Morgen Abend passt es mir gut Sagen wir, so um sieben Uhr in meiner Wohnung?“
„Vor oder nach dem Abendessen?“, fragte er mit einer Direktheit, die Ariana verblüffte.
„Zum Abendessen“, antwortete sie knapp und ging zur Tür. „Sie können Ihre Essenmarken zu Hause lassen. Ich lade Sie ein. Das ist das Mindeste, was ich für Sie tun kann, wenn Sie schon darauf bestehen, mir Ihre Dienste kostenlos zur Verfügung zu stellen.“
„Vielen Dank.“ Höflich öffnete er ihr die Tür. „In welche Richtung fahren Sie jetzt?“
„Ich nehme ein Taxi nach Chinatown“, erwiderte Ariana kurz. Sie dachte daran, dass Richard bereits auf sie wartete, und eilte auf den Flur.
„Haben Sie schon ein Taxi bestellt?“, fragte Lucian.
„Ja. Ich habe vorhin angerufen. Es müsste jede Minute da sein. Ich hole nur schnell meinen Mantel.“
„Ich werde Sie begleiten“, erklärte Lucian und hielt vor dem Garderobenständer. „Welcher ist Ihr Mantel?“, fragte er und griff nach einem abgetragenen schwarzen Jackett mit einem Kordkragen und Metallschnallen.
„Der weiße da“, erwiderte Ariana und deutete auf einen eleganten Kaschmirmantel. „Hören Sie, es ist wirklich nicht nötig, dass Sie mich nach Chinatown begleiten. Richard wartet im Restaurant auf mich, mir kann also nichts passieren.“
„Ich weiß, dass Sie nicht viel von dem Benehmen eines Zauberers halten, aber ein wenig wissen wir doch, was sich gehört“, meinte Lucian und half ihr in den Mantel. „Und außerdem wollte ich sowieso gerade gehen. Da passt es gut, dass wir die gleiche Richtung haben.“
„Also gut, wenn Sie meinen.“
Lucian wandte den Kopf, als plötzlich ein raues Lachen zu ihnen in die Halle drang. Unwillig schüttelte er den Kopf. „Und ob ich das meine. In wenigen Sekunden wird man mich anflehen, doch ein paar kleine Zaubertricks vorzuführen. Und da meine Fähigkeiten leider nicht ausreichen, um die ganze Gesellschaft verschwinden zu lassen, werde ich lieber verschwinden.“
„Hallo, ihr beiden. Habt ihr etwa schon vor, uns zu verlassen?“ Dennis erschien in der Wohnzimmertür, in der einen Hand ein Champagnerglas, im anderen Arm eine überaus attraktive Frau mit blaugrünem Haar.
„Ich begleite Ihre Schwester zu ihrer nächsten Verabredung und fahre dann nach Hause. Bis bald, Dennis.“
„Haben Sie und Ariana sich einigen können?“
„O ja. Wir haben ein paar Beleidigungen ausgetauscht, sie hat mir eine Ohrfeige verpasst, ich habe mich bei ihr entschuldigt, und wir sind übereingekommen, dass wir die perfekten Geschäftspartner sind.“ Lucian nahm höflich Arianas Arm.
Dennis nickte zufrieden. „Klingt vielversprechend. Gute Nacht, Schwesterchen. Ich rufe dich morgen an, in Ordnung?“ „In Ordnung. Gute Nacht, Dennis.“ Ariana sah noch, wie die Frau mit dem blaugrünen Haar ihnen fröhlich nachlächelte, dann schloss Lucian die Tür. Wortlos begleitete er Ariana bis zur Straße.
Das Taxi wartete bereits. „Weiß dieser Richard, den Sie gleich treffen werden, von Ihrem Plan, den Spiritisten zu entlarven?“, fragte Lucian, während er Ariana die Wagentür aufhielt.
„Nein. Außer Dennis und Ihnen habe ich niemandem etwas davon erzählt.“ Ariana merkte, wie sie unwillkürlich von ihm abrückte, als er sich neben sie setzte. Sollte sie sich etwa vor ihm fürchten? Sofort rief sie sich zur Vernunft. Sie würde sich doch von einem Magier nicht einschüchtern lassen!
„Macht Dennis sich auch solche Sorgen um Ihre Tante wie Sie?“
„Nein,
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