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Mit der Zeit

Mit der Zeit

Titel: Mit der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ambler
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dann weitergeht, entscheiden die Verantwortlichen in der Abteilung Zeitgeschehen und die Programmgestalter. Ich werde veranlassen, daß man Sie auf dem laufenden hält.«
    Die Crew hatte die Lampen abgeschaltet und begann alles für die noch zu machenden Hintergrundaufnahmen umzustellen. Der Herrscher nahm offenbar an, daß sie sich zum Aufbruch rüsteten. Mit einem huldvollen Kopfnicken für alle stand er von seinem Stuhl auf. Der Erste Sekretär zog mich rasch zur Seite.
    »Seine Hoheit hat oben im Haus noch eine Besprechung«, sagte er. »Sie werden ihn nicht wiedersehen. Bevor Sie aber abreisen, Mr. Halliday, würde ich Sie gerne noch einmal sprechen. Dieses Interview war, wie wir beide wissen, nur vorgespiegelt und darf nicht allzu ernst genommen werden. Ihr persönlicher Einsatz in dieser Sache gibt Ihnen den Anspruch auf ein Zusatzhonorar. Ich möchte nicht, daß Sie ohne Ihren Lohn wegfahren.«
    »Ganz wie Sie meinen, Sir.«
    Er hastete den Stollen entlang zum Aufzug. Der Herrscher war bereits dort und fing an, sich zu beschweren. Ich drehte mich um und sah, daß mich Klüvers mit einem sehr eigenartigen Ausdruck im Gesicht anblickte.
    »Das war also Ihr Auftrag?« fragte er. »Ihn zu ruinieren?«
    »Kam Ihnen denn irgendeine meiner Fragen unfair oder verantwortungslos vor?«
    »Mir kam es so vor, als ob nur einer diesem Mann Fragen stellen dürfte: ein Psychiater.«
    »Es gibt genügend Leute, die Ihnen da zustimmen würden. Die sagen es allerdings nicht laut. Haben Sie von bestimmten Geschäftsleuten gehört, die sich als Mukhabarat-Zentrum bezeichnen?«
    »Diese Mordbande meinen Sie? Rasmuk?«
    »Seine Hoheit hat sie im Augenblick unter Vertrag, für etliche Millionen.«
    Das rüttelte ihn auf. »Wir hätten diesen Job nie annehmen sollen«, sagte er verbittert. »Wir hätten auf dem direkten Weg nach Hause fahren sollen.«
    »Auf dem direkten Weg nach Hause zu kommen ist für einige von uns immer noch ein Problem«, sagte ich. »Wie wär’s, wenn wir unsere Arbeit hier zu Ende führten?«
    »Wir sind fast soweit.«
    »Hat Rainer Ihnen gesagt, daß ich den belichteten Film ihm zum Entwickeln geben werde?«
    »Ja, und ich habe ihm unsere Namen für den Vorspann gegeben. In Ordnung?«
    »Sind Sie immer noch sicher, daß Sie im Zusammenhang mit mir genannt werden wollen?«
    Er grinste. »Ich sagte ja nicht, es sei ein schlechtes Interview gewesen. Ich fand es nur erschreckend. Ich bin nur gespannt, wieviel davon tatsächlich über den Sender gehen wird.«
    »Ich auch. Ach ja, die zwei Dosen hätte ich gerne einzeln verpackt und mit eins und zwei gekennzeichnet. Okay?«
    »Kein Problem.«
    »Und was das Verpacken betrifft, da möchte ich Sie noch um einen kleinen Gefallen bitten.«
    »Einen Gefallen?«
    Er stöhnte ein bißchen, als ich es ihm erklärte, aber er war einverstanden.
    Er nahm die zusätzlichen Einstellungen so auf, wie der Kameramann es sich vorgestellt hatte, vor einem Hintergrund aus nassen Kalksteinwänden und triefenden Treppen. Von den Fragen, die ich dem Herrscher während des Interviews gestellt hatte, änderte ich nur eine im Wortlaut ab, als wir dazu kamen, mich beim Fragen aufzunehmen. Es war die eine Frage, die er bewußt ignorierte, und ich wollte verdeutlichen, warum er nicht darauf eingegangen war.
    Zum Thema der Abschirmung gegen einen Angriff mit Nervengas hatte ich ihn gefragt, ob man in einer druckfesten Flugzeugkabine sicher sei. Keine Antwort. Warum? Weil er selbst ein Privatflugzeug mit einer druckfesten Kabine besaß, eine Caravelle Super B laut Zander. Also lautete meine Frage nun so: »Und was ist mit einer druckfesten Kabine, wie zum Beispiel in der privaten Caravelle, die Sie besitzen, Eure Hoheit? Wäre man da während eines Angriffs mit Nervengas nicht ein paar Stunden sicher?«
    Es war Betrug, zugegeben, und Klüvers verdrehte auch die Augen, um mir zu zeigen, was er von meinem Berufsethos hielt, aber er versuchte mir die revidierte Fassung nicht auszureden. Er fragte hinterher nur, ob das jetzt alles sei. Als ich ihm sagte, wir könnten Schluß machen, nickte er und machte der Crew Beine.
    Erst jetzt sah ich Simone auf der Treppe stehen. Sie hatte von dort oben, von der vierten Treppe aus, dem Interview zugehört. Ihre dünne Kleidung war feucht, und sie zitterte, aber im Augenblick schienen sie die widrigen Umstände nicht zu stören, ja sie registrierte sie gar nicht.
    »Wenn das Interview je gesendet wird«, sagte sie, »ist er erledigt.«
    »Stört Sie das? Er

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