Mit diesem Ring
neueste Skulptur erstanden, um sie ständig im Club auszustellen."
"Wie aufregend", entgegnete Camille, doch es klang keineswegs anerkennend.
Worlys Band betrat die Bühne. Die Lichter erloschen, und ein Stroboskop tauchte die Tanzfläche in Lichtblitze. Die Band stimmte einen schrillen Song an, bei dem die Gitarren vorherrschten.
Camille verdrehte die Augen. "Ich wusste doch, dass dieser grässliche Worly keine richtige Musik machen kann."
Jillian war es eindeutig zu viel, dass ihr Freund beleidigt wurde. "Camille", sagte sie scharf, "wieso lässt du uns nicht in Ruhe, damit wir den Abend genießen können? Du weißt jetzt, dass du nicht übergangen wurdest. Also liegt dir doch an der ganzen Sache nichts mehr."
Camille traten plötzlich Tränen in die Augen. "Woher willst du wissen, woran mir etwas liegt? Mein ganzes Leben habe ich mich bemüht, von anderen bewundert und geliebt zu werden. Du bekommst alles, ohne auch nur einen Finger zu rühren. Dir fällt alles in den Schoss. Jeder liebt Jillian."
"Du ausgenommen", entgegnete Jillian.
"Nein, ich ganz besonders!" rief Camille und stampfte mit dem Fuß auf. Dank der dröhnenden Musik kümmerte sich niemand um sie. "Ich wollte dich hassen. Du warst Daddys kleiner Liebling, aber meinen Anblick konnte er kaum ertragen."
"Das stimmt nicht", widersprach Jillian. "Er konnte nur wegen deiner Mutter nicht so an deinem Leben teilnehmen, wie er das wollte."
"Als er fortging, blieb mir nur noch Mutter! Es war nicht meine Schuld, dass die beiden es nicht im selben Zimmer miteinander ausgehalten haben."
Jillian legte ihrer Schwester die Hände auf die Schultern.
"Camille, Daddy und Mom haben mir beigebracht, dich zu lieben und zu bewundern. Ich war stets dankbar, dich zu haben, und ich werde dich immer lieben, weil du meine Schwester bist.
Aber du musst endlich mit der Vergangenheit abschließen.
Wenn du das nicht tust, werden wir uns nie so nahe stehen, wie wir das beide wollen."
"Meinst du es ernst?" Tränen glitzerten an Camilles Wimpern. "Du hast mich nicht einfach abgeschrieben?"
"Niemals", beteuerte Jillian. "Du bist meine Schwester."
Camille fand zu ihrer üblichen Haltung zurück. "Ich werde darüber nachdenken", erklärte sie. "Vielleicht hast du Recht."
Jillian lächelte. "Mehr will ich gar nicht."
Camille holte tief Atem und erklärte hoheitsvoll, sie würde diesen obszönen Lärm keinen Moment länger ertragen. Sie gab ihren Leuten einen Wink und ging, ohne sich zu verabschieden.
Zach griff nach dem Handy.
Ein junger Man in einem viel zu großen schwarzen Anzug trat zu Jillian. "Mr. Considine lässt Ihnen sagen, dass er einen Tisch für Sie reserviert hat."
Zach folgte den beiden und verständigte seinen Mitarbeiter, dass Camille gleich ins Freie kam.
Der Tisch stand inmitten des künstlichen Waldes. Sie taten, als würden sie die ohrenbetäubende Musik genießen, und tranken die Gratis-Drinks, die sie nicht sonderlich mochten.
Endlich hielt Zach es nicht mehr aus.
"Ich will mit dir tanzen", sagte er und stand auf. Jillian war überrascht, ergriff jedoch seine Hand.
Er führte sie an den Rand der Tanzfläche. Die anderen Paare verrenkten sich, als hätten sie Krämpfe. Zach störte sich nicht daran, sondern zog Jillian an sich und tanzte mit ihr, wie es ihm gefiel.
Die Band spielte als Nächstes eine langsame Nummer, und Zach war von Worlys tiefer, rauer Stimme überrascht. Das Lied selbst war unverständlich. Es ging um einen Goldfisch, sofern Zach das richtig gehört hatte. Doch es bot ihm einen guten Grund, seine Frau auch weiterhin in den Armen zu halten. Und er zögerte nicht, sie zu küssen.
Als die Musik verstummte, schlug Zach vor heimzufahren.
Jillian lächelte strahlend. "Lass mich nur zuerst in den Waschraum gehen."
Er küsste sie noch einmal, bevor er sie losließ. Jetzt wusste er, dass alles in Ordnung kam. Er hatte die einzige Frau der Welt geheiratet, die ihn wirklich glücklich machen konnte.
Jillian war glücklich. Zach wollte sie! Sie hatte ihm angesehen, dass er sie liebte. Sie war so begeistert, dass sie den Mann nicht bemerkte, der vor ihr auftauchte, und mit ihm zusammenstieß.
"Entschuldigung."
"Du brauchst dich bei mir nicht zu entschuldigen, Jillian."
Sie starrte Janzen Eibersen ins Gesicht. Er hatte das Haar ganz kurz geschnitten. Dadurch fiel die ungewöhnlich helle Farbe nicht mehr auf, und die dunklen Brauen kamen stärker zur Geltung. Sie hatte ihn schon mehrmals während des Abends gesehen, aber nicht
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