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Mit dir an meiner Seite

Mit dir an meiner Seite

Titel: Mit dir an meiner Seite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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Nistplatz hinauswollen, und dann rennen alle in Richtung Meer. Es sieht aus wie eine Krabbenprozession. Sehr witzig.«
    Während er die Szene beschrieb, versuchte Ronnie, sich das alles bildlich vorzustellen. Doch dann sah sie, dass ihr Vater kurz auf die hintere Veranda getreten war, und winkte ihm zu. »Ich nehme an, das war dein Dad?«, fragte Will leise.
    »Ja.«
    »Willst du mich nicht mit ihm bekannt machen?« »Nein.«
    »Ich verspreche dir, dass ich mich gut benehme.« »Freut mich.«
    »Warum stellst du mich ihm dann nicht vor?«
    »Weil du mich deinen Eltern auch noch nicht vorgestellt hast«, erwiderte sie.
    »Warum willst du meine Eltern kennenlernen?«
    »Das ist genau der Punkt.«
    »Ich kann dir gerade nicht folgen.«
    »Wie hast du es dann je geschafft, einen Roman von Tolstoi zu lesen?«
    Bisher war er nur leicht verwirrt gewesen, aber jetzt war er regelrecht sprachlos. Ronnie ging den Strand hinunter, und mit ein paar raschen Schritten holte er sie ein.
    »Es ist nicht immer ganz leicht, dich zu verstehen.«
    »Und?«
    »Und gar nichts. Ich wollte das nur mal gesagt haben.« Ronnie lächelte in sich hinein. Ihr Blick wanderte zum Horizont. In der Ferne konnte man einen Shrimp-Trawler sehen, der auf den Hafen zusteuerte. »Ich möchte dabei sein, wenn es passiert«, sagte sie. »Wenn was passiert?«
    »Wenn die Schildkröten schlüpfen. Was dachtest du denn?«
    Kopfschüttelnd murmelte Will: »Geht es schon wieder los? Na, egal - wann fährst du zurück nach New York?« »Ende August.«
    »Das könnte knapp werden. Hoffen wir mal, dass der Sommer richtig heiß wird.«
    »Er fängt doch schon gut an. Ich schwitze wie verrückt.«
    »Weil du schwarze Klamotten anhast. Und Jeans«, sagte er.
    »Ich habe nicht erwartet, dass ich fast den ganzen Tag draußen im Freien sein würde.«
    »Sonst hättest du dich gleich für einen Bikini entschieden, was?«
    »Glaube ich nicht.«
    »Magst du keine Bikinis?«
    »Doch, klar.«
    »Aber nicht in meiner Gegenwart?«
    Sie warf den Kopf zurück. »Heute nicht.« »Und wenn ich dir verspreche, dass wir wieder angeln gehen?«
    »Kein überzeugendes Argument.« »Wie wär's mit einer Entenjagd?«
    Bei dieser Frage verschlug es ihr offenbar die Sprache. Als sie wieder reden konnte, klang sie sehr vorwurfsvoll: »Sag bitte, dass du keine Enten tötest.«
    Weil Will nicht antwortete, fuhr sie fort: »Diese süßen kleinen gefiederten Lebewesen, die zu ihrem kleinen See fliegen und niemandem etwas zuleide tun? Und du holst sie vom Himmel runter?«
    Nach einer Pause sagte Will: »Nur im Winter.«
    »Als kleines Mädchen hatte ich ein Lieblingskuscheltier, und das war eine Ente. Ich hatte eine Tapete mit Entenmuster. Ich hatte einen Hamster, der Daffy hieß. Ich liebe Enten!«
    »Ich auch«, sagte er.
    Ronnie versuchte gar nicht, ihre Skepsis zu überspielen. Will zählte an den Fingern ab, als er weitersprach: »Ich liebe sie gebraten, geröstet, gegrillt, mit süßsaurer Soße -«
    Sie schubste ihn, sodass er fast das Gleichgewicht verlor. »Das ist ja schrecklich!« »Es ist lustig.«
    »Du bist ein grausamer Mensch.«
    »Manchmal.« Und mit einem Blick zum Haus fügte er hinzu: »Wenn du noch nicht heimwillst, kommst du dann noch ein bisschen mit?«
    »Wieso? Willst du mir zeigen, welche Tiere du sonst noch umbringst?«
    »Ich habe gleich ein Volleyballspiel und würde mich freuen, wenn du zuschaust. Es wird bestimmt spannend.«
    »Kippst du mir wieder Limo aufs T-Shirt?«
    »Nur wenn du einen Becher dabei hast.«
    Ronnie überlegte kurz, dann begleitete sie ihn in Richtung Pier. Er stieß sie an, sie boxte zurück.
    »Ich glaube, du hast Probleme«, sagte sie.
    »Was für Probleme?«
    »Also erstens, weil du ein gemeiner Entenkiller bist.«
    Will lachte. Ronnie schaute auf den Sand, aber dann hob sie die Augen und sah ihn an. Zwar schüttelte sie den Kopf, aber sie konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Es war, als würde auch sie sich verwundert fragen, was sich da zwischen ihnen entwickelte. Und als würde sie jede Minute des Zusammenseins genießen.
     

Kapitel 14
    Ronnie
     
    Wenn er nicht so verdammt gut aussehen würde, wäre das alles nicht passiert.
    Während sie zuschaute, wie Will und Scott auf dem Spielfeld hin und her flitzten, dachte sie über den Tag nach und darüber, weshalb sie jetzt hier saß. War sie wirklich am Vormittag angeln gewesen? Und hatte sie um acht Uhr morgens gesehen, wie eine verletzte Schildkröte in einem Aquarium herumschwamm?
    Sie

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