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Mit dir an meiner Seite

Mit dir an meiner Seite

Titel: Mit dir an meiner Seite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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ihn sicher erst morgen, und ich will nicht, dass du noch mehr Schwierigkeiten bekommst. Falls er sein Okay gibt und wenn du dann immer noch gehen willst, zwinge ich dich nicht hierzubleiben.«
    »Versprochen?«
    »Versprochen«, sagte er. »Obwohl es mir natürlich viel lieber wäre, wenn du bleibst.«
    Sie nickte, mit zusammengepressten Lippen. »Und du kommst dann nach New York und besuchst mich?«
    »Wenn ich kann«, antwortete er. »Was willst du damit sagen?«
    Ehe ihr Vater antworten konnte, klopfte jemand laut und hartnäckig an die Tür. Dad schaute sich um. »Ich nehme an, das ist der Junge, mit dem du heute unterwegs warst.«
    Ronnie hätte ihn gern gefragt, woher er das wusste, und als ihr Vater ihr verwundertes Gesicht sah, fügte er hinzu: »Ich habe ihn eben schon von Weitem kommen sehen. Soll ich mit ihm reden?«
    Sei nicht böse auf ihn. So ist er eben. Er kann nicht anders.
    »Nein, danke«, entgegnete sie. »Ich regle das schon allein.«
    Ihr Vater lächelte, und einen Moment lang fand sie, dass er viel älter aussah als gestern noch. Als hätte ihre Bitte ihn um Jahre altern lassen.
    Aber trotzdem - sie gehörte einfach nicht hierher. Das hier war seine Wohnung, nicht ihre.
    Wieder klopfte es.
    »Hey, Dad!«
    »Ja?«
    »Vielen Dank für alles«, sagte sie. »Ich weiß, du möchtest, dass ich bleibe - aber ich kann nicht.«
    »Ist schon okay, mein Schatz.« Er lächelte, als er das sagte, aber irgendwie klang er doch verletzt. »Ich verstehe dich.«
    Sie zupfte am Saum ihrer Jeans, bevor sie vom Bett aufstand. Ihr Vater legte ihr kurz die Hand auf den Rücken, und sie hielt inne. Doch dann straffte sie sich, ging zur Haustür und öffnete. Will hatte die Hand erhoben und wollte offenbar gerade wieder klopfen. Er schien überrascht, als er Ronnie vor sich stehen sah.
    Sie schaute ihn an. Warum war sie nur so dumm gewesen, ihm zu vertrauen? Sie hätte auf ihre innere Stimme hören sollen.
    »Oh - hallo ...«, stotterte er und ließ die Hand wieder sinken. »Eine Sekunde lang habe ich gedacht -«
    Sie knallte die Tür zu. Sofort begann er wieder zu klopfen.
    »Bitte, Ronnie!«, rief er flehentlich. »Bitte, ich möchte doch nur wissen, was passiert ist. Wieso bist du weggelaufen?«
    »Verschwinde!«, schrie sie.
    »Was habe ich denn getan?«
    Sie riss die Tür wieder auf. »Ich habe keine Lust, deine blöden Spielchen zu spielen!«
    »Welche Spielchen? Wovon redest du?«
    »Ich bin doch nicht dumm. Und ich habe dir nichts mehr zu sagen.«
    Erneut knallte sie die Tür zu. Und sofort fing Will an, dagegenzutrommeln.
    »Ich gehe erst, wenn du mir sagst, was los ist!«
    Dad deutete auf die Tür. »Ärger im Paradies?«
    »Das ist nicht das Paradies.«
    »Man merkt's«, sagte er mit einem müden Lächeln. »Soll ich nicht doch mit ihm reden?«
    Will klopfte unermüdlich.
    »Er bleibt nicht mehr lange. Ich glaube, es ist besser, ihn einfach zu ignorieren.«
    Nach kurzem Überlegen schien ihr Vater das zu akzeptieren und deutete zur Küche. »Hast du Hunger?«
    »Nein«, antwortete Ronnie automatisch. Aber dann legte sie sich die Hand auf den Magen. »Vielleicht doch - ein bisschen.«
    »Ich habe im Netz noch ein gutes Rezept gefunden. Man brät Zwiebeln, Pilze und Tomaten in Olivenöl und isst sie mit Pasta und Parmesankäse. Klingt das gut?«
    »Ich glaube, dass Jonah das nicht besonders mag.«
    »Er wollte einen Hotdog.«
    »Na, so eine Überraschung!«
    Ihr Vater lächelte. In dem Moment ging das Geklopfe wieder los. Dad musste irgendetwas in ihrem Gesicht gesehen habe, weil er plötzlich die Arme ausbreitete.
    Ohne lange zu überlegen, ging Ronnie zu ihm, und er drückte sie an sich. Diese Geste hatte etwas ungemein Tröstliches, etwas, was Ronnie jahrelang vermisst hatte. Nur mit Mühe konnte sie die Tränen zurückhalten, als sie sich von ihm losmachte.
    »Soll ich dir beim Kochen helfen?«
     
    Noch einmal nahm Ronnie Anlauf, um den Inhalt der Seite, die sie gerade gelesen hatte, zu verstehen. Die Sonne war vor einer Stunde untergegangen, und nachdem sie sich ein paarmal durch die wenigen Sender gezappt hatte, die ihr Vater empfangen konnte, hatte sie den Fernseher schließlich ausgemacht und zu ihrem Buch gegriffen. Aber sosehr sie sich auch bemühte, sie schaffte nicht einmal ein einziges Kapitel. Jonah stand seit fast einer Stunde am Fenster - was sie zwang, ebenfalls daran zu denken, was da draußen vor dem Fenster war. Beziehungsweise wer da draußen war.
    Will. Inzwischen waren schon vier

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