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Mit dir an meiner Seite

Mit dir an meiner Seite

Titel: Mit dir an meiner Seite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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Wochenende wegfahren?«, fragte Ronnie.
    »Vielleicht, um eine Weile allein zu sein?«
    »Dafür kann ich in mein Zimmer gehen.«
    »Aber wo gehst du hin, wenn du unter einem Baum sitzen und lesen willst?«, fragte Will.
    »Ich gehe in den Central Park. Hinter dem Tavern on the Green - du hast doch bestimmt schon von diesem berühmten Restaurant gehört - liegt ein wunderschöner Hügel. Und gleich um die Ecke kann ich mir einen Latte macchiato holen.«
    Scheinbar betroffen schüttelte er den Kopf. »Ach, du bist eben ein typisches Großstadtkind. Weißt du überhaupt, wie man angelt?«
    »So schwierig ist das sicher nicht. Köder an den Haken, Schnur auswerfen, Angelrute gut festhalten. Stimmt das?«
    »Wenn das alles wäre ... Aber man muss wissen, wo man die Angel auswirft, und danach muss man genau aufpassen. Außerdem sollte man vorher den entsprechenden Köder oder das Lockfutter auswählen, je nachdem, und diese Entscheidung hängt wieder davon ab, welche Sorte Fisch man möchte, welches Wetter herrscht, wie klar das Wasser ist. Und dann muss man natürlich rechtzeitig an der Angel ziehen, damit der Haken greift. Wenn man zu früh oder zu spät reagiert, haut der Fisch wieder ab.«
    Ronnie überlegte. »Und wieso hast du dich für Shrimps entschieden?«
    »Weil sie im Sonderangebot waren.«
    Kichernd neigte sie sich zu ihm. »Gute Antwort. Aber genau so eine habe ich verdient.«
    Er spürte die Wärme ihrer Berührung an der Schulter. »Du hättest noch was viel Schlimmeres verdient«, sagte er. »Glaub mir - angeln ist für viele Leute hier eine Art Religion.«
    »Für dich auch?«
    »Nein. Aber angeln ist ... meditativ. Ich kann gut nachdenken, ohne dabei gestört zu werden. Außerdem schaue ich gern in die Wolken und kaue dabei Tabak, mit meiner NASCAR-Mütze auf dem Kopf.«
    »Du kaust doch nicht wirklich Tabak, oder?« Ronnie kräuselte die Nase.
    »Nein. Ich stelle mir nicht gern vor, wie ich meine Lippen wegen Mundkrebs verliere.«
    »Ausgezeichnet.« Sie schwang die Beine vor und zurück. »Ich würde mich nämlich nie für ein Date mit jemandem verabreden, der Tabak kaut.«
    »Willst du damit sagen, das hier ist ein Date?«
    »Nein. Auf keinen Fall. Es ist eine Angelpartie.«
    »Du musst noch viel lernen. Das hier ... das ist das, worum es im Leben geht.«
    Ronnie hob ein Stück Holz auf. »Du klingst wie ein Typ aus der Bier Werbung.«
    Ein Fischadler segelte vorbei, gerade als die Angelschnur zuckte. Beim zweiten Zucken nahm Will die Rute etwas zurück, und die Schnur spannte sich. Dann sprang er auf und begann, sie einzuholen. Die Rute bog sich schon. Es passierte alles so blitzschnell, dass Ronnie gar nicht folgen konnte.
    Sie sprang ebenfalls auf. »Hast du etwas erwischt?«, rief sie aufgeregt.
    »Komm her!«, rief er, kurbelte immer weiter an dem Rädchen und hielt ihr die Angelrute hin. »Hier - nimm!«
    »Ich kann das nicht!«, jaulte sie und wich zurück.
    »Es ist nicht schwer. Nimm die Angel, und kurble einfach los.«
    »Ich weiß doch gar nicht, was ich tun muss!«
    »Ich hab's dir doch gerade gesagt.«
    Er zwang sie praktisch, die Angel zu übernehmen. »Du musst weiter an dem Rädchen hier drehen.«
    Die Angelrute senkte sich leicht, als Ronnie zu kurbeln begann.
    »Halt die Rute etwas höher. Die Schnur muss straff sein.«
    »Ich versuch's doch!«, rief sie.
    »Du machst das super.«
    Der Fisch zappelte und spritzte an der Oberfläche - ein kleiner Roter Trommler, wie Will feststellte. Ronnie schrie vor lauter Aufregung. Als ihr Begleiter anfing zu lachen, prustete sie ebenfalls los und hüpfte übermütig auf einem Fuß. Aber dann wurde ihre Miene wild entschlossen.
    »Mach so weiter«, drängte Will. »Hol ihn näher an die Anlegestelle, den Rest erledige ich dann.« Er nahm den Kescher, ein Fangnetz mit Stiel, legte sich auf den Bauch und hielt den Arm übers Wasser, während Ronnie weiterkurbelte. Mit einer geschickten Bewegung holte er den Fisch ins Netz, stand auf, drehte das Netz um, sodass der Fisch auf dem Boden landete, wo er wie verrückt hin und her flitschte. Ronnie hielt immer noch die Kurbel fest und tanzte um den Fisch herum, während Will nach der Angelschnur griff.
    »Was machst du da?«, kreischte Ronnie. »Du musst ihn wieder ins Wasser werfen!«
    »Ihm passiert schon nichts -«
    »Er stirbt!«
    Will ging in die Hocke und drückte den Fisch nach unten. »Nein, er stirbt nicht.«
    »Du musst den Haken rausziehen!« Jetzt war sie völlig außer sich.
    Vorsichtig

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