Mit dir, fuer immer
sie früher schon ihre Tochter gequält hatte.
„Warum hast du mich zu Boone geschickt? Wieso sehe ich wie seine Mutter aus? Ich verlange eine Antwort, sonst will ich nichts mehr mit dir zu tun haben. "
Nina überschüttete sie mit Vorwürfen. „Sieh deine Hände an!" rief sie zuletzt. „Eine Konzertpianistin muss auf ihre Hände achten. Deine Nägel sind zu kurz, und du hast Schwielen. Weißt du eigentlich, wie viel deine Finger wert sind?"
„Du bist enttäuscht, weil du eine Tochter hast, die kein Interesse daran hat, dich reich zu machen. Ich will wissen, in welchem Verhältnis Boone zu mir stand!"
„Der Cowboy, bei dem du lebst, ist nur hinter deinem Geld her. Sobald er es hat, wird er dich nicht länger bei sich behalten."
„Rio liebt mich."
„Dich lieben? Dass ich nicht lache." Nina setzte die Vorwürfe fort, ehe sie sich seufzend zurücklehnte. „Roman Blaylock weiß alles. Wenn ich dir etwas verrate, erhalte ich nichts mehr."
„Was, Nina? Geld? Warum?"
„Ich habe für dich schon genug gelitten. Sag Roman, dass ich dir nichts verraten habe und mehr will."
„Mehr Geld von Roman? In welchem Verhältnis steht Kallista Blaylock zu mir? Oder zu Boone."
Nina lächelte abfällig und spielte mit dem großen Brillanten, den sie sich von Palomas Geld gekauft hatte. „Das wüsstest du gern. Ich muss dir gar nichts sagen, und du wirst die Zahlungen an mich nicht einstellen. Lies deine Verträge, meine liebe Paloma. Ich erhalte einen Anteil von allen Auftritten."
„Dann werde ich nicht mehr auftreten", erwiderte Paloma. „Und ich werde die Verträge prüfen lassen. Ich denke, dass ich dabei nur gewinnen kann. Denn es lässt sich bestimmt nachweisen, dass du deine Pflichten als Mutter grob verletzt und mich ausgebeutet hast."
Nina stürmte auf sie zu und hob die Hände, als wollte sie ihr das Gesicht zerkratzen. Und plötzlich wusste Paloma, was sie zu tun hatte.
Sie lächelte flüchtig, öffnete die Schranktür und schob Nina in den dunklen Schrank. Dann stellte sie einen schweren Tisch vor die Tür, ohne auf Ninas Drohungen zu achten. Ihre Mutter konnte sie nicht mehr verletzen.
Paloma setzte sich auf den Tisch und wartete, bis Nina still war. „Serviert dir dein Butler noch immer um elf Uhr einen leichten Brunch?" fragte sie dann.
„Natürlich. Das Personal serviert den Brunch, Tee und Dinner stets zur gleichen Zeit."
„Dann wirst du also bis zum Brunch im Schrank bleiben." Paloma stieg vom Tisch, der sich unter Ninas Stößen ein Stück bewegte. Die Wut würde ihrer Mutter genug Kraft geben, um sich notfalls selbst aus dem Schrank zu befreien.
„Ruf mich nicht an, Nina. Ich werde erst wieder mit dir sprechen, wenn ich dazu bereit bin." Mit diesen Worten verließ Paloma das Penthouse.
Bei ihrer Rückkehr nach Jasmine duftete es bereits nach den Blumen, die Paloma gepflanzt hatte. Kälber standen auf den Weiden. Rio war nicht auf der Ranch, und Paloma vermisste ihn.
Nachdem sie mit Lous Hilfe ihre Karriere beendet hatte, rief sie Roman an und saß nun vor Boones altem Schreibtisch. Neu waren nur Kallistas Bild an der Wand, das Sprechgerät und der Computer.
Roman zog eine blaue Rassel aus der Tasche seines Arbeitshemdes, spielte damit und schob lächelnd einen Stapel Fotos über den Tisch. Kallista strahlte darauf mit dem Baby auf dem Arm.
„Er ist wirklich schön", stellte Paloma fest. „Es war für mich eine unglaubliche Erfahrung, bei der Geburt dabei zu sein."
„Kallista möchte, dass Sie so bald wie möglich zum Tee kommen. Wir haben Sie vermisst.
Mein Sohn ist gewachsen, seit Sie ihn das letzte Mal gesehen haben. Er erkennt mich schon.
Er hält sich kräftig an meinem Finger fest und kann tüchtig schreien."
„Und demnächst isst er ganz allein ein Steak, nicht wahr?"
Roman betrachtete ein Foto. „Es ist wunderschön, wenn Kallista ihm die Brust gibt."
„Roman, ich muss mit Ihnen sprechen. Ich habe meine Mutter gefragt, und sie hat mich an Sie verwiesen. Was wissen Sie über Boones Beziehung zu mir? War er mein Vater?"
Roman sammelte die Fotos wieder ein. „Nein. Ich bin sein Testamentsvollstrecker, und als er im Sterben lag, habe ich ihm ein Versprechen gegeben. Das werde ich achten. Was halten Sie von Jasmine? Ziehen Sie es in Betracht, hier zu leben?"
Paloma blickte auf das Llewlyn-Land und das weidende Vieh hinaus. „Es gefällt mir hier", erwiderte sie aufrichtig. „Dies war mein einziges Zuhause als Kind. Nirgendwo könnte ich mehr Frieden finden als
Weitere Kostenlose Bücher