Mit dir, fuer immer
Häuslichkeit entgegenkam. Mit den Jahren hatte er gelernt, den Unterschied zwischen purer Lust und gegenseitiger Zuneigung zu erkennen. Und mittlerweile wollte er lieben und geliebt werden.
Mit weniger würde er sich nicht mehr zufrieden geben.
Paloma Forbes entsprach da bestimmt nicht seinen Wünschen.
Rio sah den alten Damen zu, die begeistert Bingo spielten. Palo ma hatte sichtlich auch Spaß, spielte selbst aber nicht. Sie hatte sich zu den Frauen gesetzt, plauderte mit ihnen und half ihnen. Rio ignorierte sie dagegen völlig.
Er runzelte die Stirn. Paloma hatte ihren Zopf gelöst, und es wirkte viel zu sinnlich, wie ihr das schwarze Haar nun in einer wilden Wolke bis zur Taille über den Rücken fiel. Es musste gezähmt und von der Hand eines Mannes gestreichelt werden. Er schob den Gedanken weit von sich. Nein, Paloma interessierte ihn nicht als Frau.
„Haben Sie die neuen Boxershorts bekommen, mein Lieber?" fragte Lilli Dipper, als sie mit einem Teddybären, den sie beim Bingo gewonnen hatte, an ihm vorbeikam. Als er nickte, trat sie neben ihn und rief: „Mable, hast du die Kamera bei dir? Ich möchte ein Foto von unserem Schatz und mir. Er hat die neuen Boxershorts bekommen!"
Die anderen Ladys nickten zufrieden.
Rio holte tief Atem. Die Blaylock-Männer waren von ihrer Mutter eisern dazu erzogen worden, zu Frauen höflich zu sein. Deshalb legte er wie verlangt, wenn auch widerstrebend, den Arm um Lilli Dipper. Sie schmiegte sich an ihn und fasste ihn um die Taille, während Mable das Foto machte. Danach bückte er sich und hob die bunten Filzstifte auf, die Elizabeth absichtlich fallen gelassen hatte.
„Haben Sie die Einkäufe alle erledigt, Schatz?" fragte Elizabeth ihn leise.
Er nickte. „Ich habe alles auf der Liste gekauft und die Tüten in den Bus gestellt. Das Restgeld liegt in der Tüte."
„Was für ein braver Junge", flüsterte Elizabeth und küsste ihn mitten auf den Mund.
Als Rio sich befreit hatte und zu Paloma blickte, bemerkte er, dass sie ihn voller Verachtung anschaute.
Rio stieg in den halbdunklen Bus und schloss leise die Tür. Nachdem Paloma ihm den ganzen Tag ausgewichen war, hatte er sie endlich für sich allein.
Er stellte den Behälter mit dem Essen auf einen Sitz und betrachtete sie im schwachen Licht. Paloma lag auf der hinteren Sitzbank, hatte sich tief in ihren Schlafsack gekuschelt und wirkte nicht mehr ganz so abweisend wie am Morgen. Ihr Haar umgab sie wie ein schimmernder schwarzer Wasserfall.
Sie seufzte im Schlaf, drehte sich nun auf den Rücken, und ihre Brüste zeichneten sich unter dem Schlafsack ab. Ihr betörender exotischer Duft weckte in Rio den Wunsch, sie an sich zu ziehen.
Rio wollte warten, bis sie aufwachte, setzte sich auf den Sitz vor ihr, schob ein Satinkissen hinter seinen Kopf und legte sich eine rosa Decke über die Beine, die er auf den Sitz auf der anderen Seite des Ganges stützte. Auf diese Weise konnte Paloma ihm nicht entkommen. In dem sonst leeren Bus waren nur die flachen Atemzüge der Schlafenden zu hören.
Mit dem Instinkt des Jägers fühlte Rio es, als Paloma aufwachte, und er hielt sie an der Hand fest.
Sofort entzog sie ihm ihre Hand, stellte die Beine auf den Bo den und sah ihn zornig an.
„Verschwinden Sie aus meinem Bus!"
„Kommt gar nicht in Frage. Ich habe Ihnen Essen gebracht. Dabei können wir reden." Rio füllte eine Tasse mit heißer Suppe und reichte sie ihr. „Krabben-Cremesuppe", sagte er und warf ihr einen Löffel zu.
„Ich esse nichts." Doch Paloma rührte um und nahm einen Löffel, aber ohne Rio dabei aus den Augen zu lassen.
Paloma erinnerte ihn in diesem Moment an ein wild lebendes Kätzchen - hungrig, aber sofort bereit, zu kratzen und zu fauchen.
„Schade. Es gibt noch Fettuccine Alfredo." Beinahe hätte Rio gelächelt, als sie seufzte.
Verlockend öffnete er den Behälter, um ihr das dampfende Essen zu zeigen, und schloss ihn dann wieder.
Die Frau hatte einen gesunden Appetit. Sie war rasch mit der Suppe fertig und nahm nun das heiße Nudelgericht in Angr iff.
„Ist doch gar nicht so schlecht", meinte er, „die gleiche Luft wie ich zu atmen, oder?"
„Ihre Hartnäckigkeit", entgegnete Paloma unverändert abweisend, „gefällt mir nicht. Wenn ich mich umdrehe, sind Sie jedes Mal hinter mir, als würden Sie mir wie ein Jäger auflauern.
Das zieht bei mir nicht. Aber bestimmt finden Sie eine Frau, die sich von Ihnen gern einfangen lässt. Darin haben Sie ja Erfahrung." Sie wollte Rio
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