Mit dir im Himmel auf Erden
überwältigte, wie sollte es dann erst werden, wenn …
Für Roane gab es kein Zurück mehr. Ihr Körper wusste genau, was er wollte.
Schüchtern erwiderte sie Adams Küsse, wurde mutiger, als sie hörte, wie er erregt stöhnte. Sie spreizte die Beine, um ihn besser zu spüren. Es war sehr erotisch, den rauen Stoff seiner Jeans durch ihre dünne Baumwollhose zu spüren. Doch das genügte nicht. Der Wunsch, auf seinen Schoß zu gleiten und die Brüste an seinen breiten Brustkorb zu pressen, wurde übermächtig.
Ein Kuss und sie hatte alles um sich her vergessen. Dabei befanden sie sich in einem Straßencafé mitten in New York!
Gerade noch rechtzeitig fiel ihr das ein. Behutsam lehnte sie sich zurück und fuhr sich mit der Zungenspitze über die vollen Lippen, als sie sich von seinen gelöst hatten. Sie wollte ihn schmecken, den Geschmack genießen, bevor sie die Augen aufschlug.
Adam sah sie überrascht an. „Du lernst aber schnell.“
Roane lächelte schüchtern. „Findest du?“
„Ich weiß es … Und jetzt bleib, wo du bist“, sagte er und drohte ihr mit dem Zeigefinger. „Sonst werden wir noch wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses verhaftet.“
Als er nach der Bierflasche griff und sie in einem Zug halb austrank, musste Roane lachen. „Du hast angefangen.“
„Vorsicht, Kleine“, neckte er sie. „Oder es geht weiter, bevor du dazu bereit bist.“
Sie rutschte nervös auf ihrem Stuhl herum. Bei dem Gedanken, wie bereit sie war, wurde ihr heiß.
„Hör auf damit!“
„Jetzt verstehe ich gar nichts mehr.“ Sie runzelte die Stirn. „Eben wolltest du mir noch alles beibringen, und plötzlich verlangst du von mir, mich zu benehmen.“
Betont behutsam stellte er die Bierflasche wieder auf den Tisch. Eigentlich hatte er vorgehabt, noch einen Schluck zu trinken. „Hör zu, Kleine …“ Adam sah ihr tief in die Augen. „Bei der ersten Lektion geht es um Vorfreude, um Spannung. Ich will sichergehen, dass du so bereit bist, dass du verrückt wirst, wenn es nicht passiert.“
Roane sah ihn nur an.
Adam nickte bedächtig. „Lektion zwei ähnelt Lektion eins, denn Sex ist nicht nur etwas Körperliches, sondern schließt auch den Geist mit ein. Der Verstand ist die größte erogene Zone überhaupt.“
Aha. Und das sagte ausgerechnet der Mann, der über einen IQ von hundertfünfzig oder – sechzig verfügte? Jetzt bekam Roane es doch mit der Angst zu tun. Worauf hatte sie sich da nur eingelassen? Wie sollte sie mit ihm mithalten? Wie stellte ein Mädchen wie sie es an, so einen Mann zu fesseln?
In seinen Augen blitzte der Schalk. „Was ist?“
Man konnte Roane stets an der Nasenspitze ansehen, was sie gerade dachte. Jake hatte sie immer damit aufgezogen, dass man in ihr lesen könnte wie in einem Buch, und dass ein Blick von ihr Bände sprach. Aber Adam kannte sie nicht so gut.
„Nichts.“
„Du lügst.“
Sie bekam leichte Kopfschmerzen. Dieser Mann war ziemlich anstrengend. „Du hast ganz offensichtlich mehr Erfahrung damit als ich.“
„Offensichtlich. Genau das erstaunt mich.“
„Wirklich?“
„Ja.“ Neugierig blickte er sie an. „Im Sommer steigt die Anzahl der Einwohner auf der Insel von etwa fünfzehntausend auf hunderttausend. Du kannst mir doch nicht weismachen, dass sich da keine Gelegenheit ergeben hat.“
Nein, er hatte recht. „Aber das ist ja nichts Festes.“
Es hatte also durchaus Gelegenheiten gegeben!
„Nicht alle Menschen beurteilen ihre Mitmenschen danach, ob man mit ihnen guten Sex haben kann“, behauptete sie.
Das musste Adam erst einmal verdauen. „Du hast also auf den Richtigen gewartet. Um gleich mal eins klarzustellen: Ich bin es nicht.“
„Da sind wir einer Meinung.“ Ein Lächeln umspielte ihren sinnlichen Mund.
„Das ist mein Ernst, Roane. Verlieb dich nicht in mich!“
Sie verdrehte die Augen. „Sag mal, hörst du dir eigentlich manchmal selber zu?“
„Ich möchte nur, dass es zwischen uns keine Unklarheiten gibt. Deshalb stelle ich einige Regeln auf.“
„Aha. Darf ich auch welche aufstellen?“
„Das kommt darauf an.“
„Worauf?“
„Darauf, ob sie mir gefallen oder nicht.“ Er grinste sie herausfordern an. „Aber ich bin für jeden Vorschlag offen.“
Roane lachte laut auf. „Du bist wirklich unglaublich, Adam.“
„Ich habe dir doch gesagt, dass du mich magst, wenn du mich erst besser kennenlernst.“
Ja, aber genau das durfte nicht passieren, sonst war sie verloren.
5. KAPITEL
Adam schöpfte tief Luft
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