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Mit dir im Himmel auf Erden

Mit dir im Himmel auf Erden

Titel: Mit dir im Himmel auf Erden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TRISH WYLIE
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dunklen Anzug vor Bewunderung fast der Atem weggeblieben. Offenbar war der Urinstinkt durchgebrochen, sich mit dem stärksten Männchen zu paaren, um die Art zu erhalten.
    Momentan wirkte ihr Passagier allerdings alles andere als stark. Das hatte zur Folge, dass sie als Pilotin sich verpflichtet fühlte, ihn von seiner Flugangst abzulenken. Manchmal wünschte sie sich, ein weniger ausgeprägtes Pflichtgefühl zu haben.
    „Wir haben eine völlig ruhige Wetterlage, von hier bis New York steht keine einzige Wolke am Himmel. Zu Turbulenzen kann es nicht kommen. Ehrlich nicht.“
    „Gut.“
    Roane musterte sein angespanntes Profil, atmete tief durch und beschloss, einfach zu sagen, was sie dachte. „Sehr gesprächig bist du nicht gerade.“
    Adams gemurmelte Antwort war nur vernehmbar, weil Roane und er Kopfhörer mit Mikrofonen trugen. „Das Geheimnis zu langweilen besteht darin, alles zu sagen.“
    Verblüfft sah sie ihn an. „Woher hast du denn diese Ausrede?“
    „Von Voltaire.“
    Ironisch zog sie die Augenbrauen hoch. „Zitat des Tages?“
    Er rang sich ein flüchtiges Lächeln ab. „Nein.“
    Das läuft ja großartig, dachte sie. Hätte sie es nicht besser gewusst, wäre sie auf den Gedanken verfallen, er spiele absichtlich den geheimnisvollen, rätselhaften Fremden. Bevor sie einen neuen Versuch wagen konnte, ihn aus der Reserve zu locken, atmete Adam laut aus, lehnte sich zurück und betrachtete interessiert das Armaturenbrett.
    „Erzähl mir mal, wie das hier alles funktioniert.“
    Erwartete er jetzt eine Flugstunde? Das war eine merkwürdige Reaktion von einem Passagier mit Flugangst. Vielleicht ging es ihm mehr um die Theorie des Fliegens. Die konnte sie ihm vermitteln.
    „Eine Sekunde.“ Sie schaltete auf Autopilot, lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Jetzt fliegt die Maschine von selbst. Aber sag bitte Bescheid, wenn dir der Boden plötzlich zu nahe erscheint.“
    „Sehr witzig“, kommentierte Adam trocken.
    „Also, wie war das noch?“ Roane richtete den Blick einen Moment lang nach oben und dachte nach. Dann begann sie ihre Erklärung mit einer Theorie, die sie irgendwo gelesen hatte. „Im Grunde genommen dreht es sich um Newtons Vorstellung, dass jede Aktion eine gleiche und eine entgegengesetzte Reaktion nach sich zieht.“
    Das Thema gefiel ihr richtig. „Stell dir mal vor, du lässt einen aufgeblasenen Ballon los. Er fliegt durchs ganze Zimmer. Das erklärt die Schubkraft einer Turbine, sie sorgt dafür, dass das Flugzeug abhebt.“ Sie beschrieb das Prinzip des Startvorgangs mit einer entsprechenden Handbewegung und war richtig in ihrem Element, als sie Adams vorwurfsvollen Blick auffing.
    „Seit wann hältst du mich für komplett beschränkt, Roane?“, fragte er mit seiner tiefen Stimme.
    Sie schluckte, doch dann fing sie sich wieder und antwortete leise: „Seit du wie ein Steinzeitmensch nur mit kurzen Grunzlauten antwortest, nehme ich an.“
    „Newtons Gesetze sind mir durchaus vertraut.“
    Mit Mühe unterdrückte sie ein nervöses Lachen und zwang sich zu einem herausfordernden Lächeln. „Dann könntest du sie mir vielleicht mal erklären. Ich weiß nur, wie ich dieses Ding in der Luft halten kann. Irgendwie habe ich es bisher nicht für nötig gehalten, mich mit der entsprechenden wissenschaftlichen Theorie zu beschäftigen.“
    Unschuldig klimperte sie mit den Wimpern.
    „Deinen Pilotenschein hast du bestimmt nicht erhalten, weil du auf dummes Blondchen gemacht hast. Wie lange fliegst du schon?“
    „Ach, schon ewig. Es ist noch niemand dabei draufgegangen. Bisher jedenfalls nicht.“
    Amüsiert verzog Adam den Mund. Braune Punkte tanzten in seinen grünen Augen, die von feinen Lachfältchen umgeben waren. Roane staunte. Offensichtlich lachte er öfter, als sie es bisher für möglich gehalten hatte. Interessant! Sofort überlegte sie, was sie tun müsste, damit Adam in lautes Gelächter ausbräche.
    Zu gern würde sie ihn mal so richtig herzlich lachen hören.
    Inzwischen war ihm das Lächeln schon wieder vergangen. Ernst sah er sie an und zeigte aufs Armaturenbrett. „Zeig mir einfach, wie es funktioniert.“
    „Du meinst, wie man ein Flugzeug steuert, und nicht die Theorie des Fliegens?“
    „Ja.“
    Roane befeuchtete sich die Lippen. „Du möchtest immer die Kontrolle haben, oder?“
    Adam zwinkerte ihr lässig zu. „Kann schon sein.“
    Es beunruhigte sie, dass sie noch immer nicht schlau aus ihm wurde. Aber schließlich hatte sie

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