Mit dir im Himmel auf Erden
unterschiedlich wir sind, Kleine?“, fragte er verführerisch und betrachtete ihr honigblondes Haar, das sich um die Wangen schmiegte. „Ich habe deinen sehnsüchtigen Blick von gestern Nacht nicht vergessen. An Manieren und Intelligenzquotienten hast du in dem Moment ganz sicher nicht gedacht.“
Als sie ihn nur sprachlos anschaute, lehnte er sich zu ihr hinüber. Die Brüste, die nur zur Hälfte von einem sexy BH bedeckt waren, drängten sich an den dünnen Blusenstoff. Adam bemerkte den Puls an ihrem schlanken Hals und beobachtete, wie sie sich die Lippen befeuchtete. Dann sah er ihr tief in die Augen. „Du hast recht. Ich halte gern alle Fäden in der Hand. Aber du würdest gern völlig die Kontrolle über dich verlieren, oder? Bei meinem Bruder gelingt dir das offensichtlich nicht, sonst würdest du dich nicht so zu mir hingezogen fühlen. Du weißt, dass ich dich nehmen würde, wie du es magst. Hart. Und langsam. Stundenlang …“
Sie kniff leicht die Augen zusammen, ehe Adam fortfuhr. „Sieh zu, dass du dir den richtigen Bryant aussuchst, Kleine.“
Roane stockte der Atem. Ihre Augen funkelten wütend und verlangend zugleich. „Ich bin nicht deine Kleine, die du einschüchtern kannst.“ Herausfordernd schob sie das Kinn vor. Nur der heisere Klang ihrer Stimme verriet, wie erregend sie seine Worte fand. „Lass den Steuerknüppel los! Bitte!“
Erschrocken runzelte Adam die Stirn. „Warum? Was ist denn?“
Ohne Vorwarnung bewegte sie abrupt das Knie, das Flugzeug zog bedenklich nach links, und Adam wurde in die andere Richtung geschleudert. Er ließ den Steuerknüppel los, als hätte er sich verbrannt. Der Magen hing ihm in den Knien, und Adam fluchte wütend.
Inzwischen verlief der Flug wieder ereignislos. Doch Adam steckte der Schreck noch in den Gliedern. „Was sollte das?“
Roane blickte starr geradeaus. Sie hielt den Steuerknüppel mit beiden Händen umfasst. „Entschuldige, mir ist der Fuß ausgerutscht.“
Dieses kleine Biest! Das konnte sie ihrer Großmutter weismachen! Dahinter steckte volle Absicht. Ihre Waghalsigkeit kostete ihn mindestens ein Jahr seines Lebens. Wie kam sein kleiner Bruder nur mit diesem Temperamentsbündel zurecht?
„Sehr clever.“
Sie überhörte sein Kompliment. „Wenn du willst, kannst du dich bis zur Landung in New York in Schweigen hüllen. Ich könnte dir auch zeigen, was in dieser kleinen Maschine drinsteckt.“
Adam hörte die versteckte Warnung heraus. Wenn er sie nicht in Ruhe ließ, würde sie ihn das Fürchten lehren. Netter Versuch, aber er hatte ja mit eigenen Augen gesehen, wie ihr Körper auf seine erotischen Bemerkungen reagierte.
Und das hatte ihn so sehr erregt, dass er es kaum abwarten konnte, dieses widerspenstige kleine Biest zu zähmen.
Bisher hatte er alle Herausforderungen angenommen, die sich ihm stellten. Vielleicht bestand gerade darin sein Problem. Sollte Roane ruhig glauben, sie hätte über ihn triumphiert, aber noch einmal würde er ihr das nicht durchgehen lassen. Sie sollte ihn kennenlernen! Alle sollten sie ihn kennenlernen!
Allerdings würde er dafür sorgen, dass Roane Spaß an der Lektion hatte. Die anderen hingegen sollten nichts zu lachen haben!
3. KAPITEL
„Ist das wirklich nötig?“
Jake musterte sie erstaunt. „Offensichtlich magst du ihn nicht. Dabei dachte ich immer, du kommst mit allen Menschen gut aus.“
Das stimmte ja auch – eigentlich. Für Roane war das Glas immer halb voll. Sie hatte eine durch und durch positive Einstellung zum Leben. Doch seit ihrer Begegnung mit Adam war ihr Glauben an die Menschheit erschüttert. Wie konnte jemand so unverzeihliche Behauptungen aufstellen und gleichzeitig eine so enorme körperliche Anziehungskraft auf sie ausüben?
Und hatte er ihr nicht mehr oder weniger zu verstehen gegeben, dass sie es nur auf das Geld der Bryants abgesehen hatte?
Und es wurde noch schöner: Sie war nicht nur geldgierig, sondern auch untreu. Ihr wurde unterstellt, mit dem einen Bruder liiert zu sein, während sie mit dem anderen heißen, unvergesslichen Sex haben wollte. Sie wurde immer wütender. So ein Mistkerl! „Er ist aber auch wirklich nicht besonders nett.“
Jake konnte sich das Lachen kaum verkneifen. „Jetzt hast du mich neugierig gemacht. Was ist auf dem Flug hierher passiert?“
Oh … Wie sollte sie diese Frage in einem Satz beantworten?
Nachdenklich drehte sie sich auf dem Bürosessel hin und her und überlegte, wie sie sich möglichst diplomatisch ausdrücken
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