Mit dir ins Unglück? Jederzeit! (SANDRINE) (German Edition)
wir sehen uns wieder. In Yuma. Und du wirst mich noch auf den Knien anbet teln, von mir geliebt zu werden. Gute Nacht!"
Damit stürmte Josh aus dem Camper und knallte die Tür zu, dass der Camper nur so wackelte. Kokanee jaulte erschrocken auf. Als sein Frauchen seltsam starr dastand, leckte er ihr ängstlich die Hand.
Tiffany kraulte dem Hund das Fell. „So ein unverschämter, widerlicher Kerl", stieß sie unter Tränen hervor. „Aber ich bin so blöd, mich trotzdem in ihn zu verlieben!"
4.
Die Scheibenwischer des Pickup- Trucks konnte die Wassermassen kaum mehr bewältigen, die vom Himmel stürzten. Nur verschwommen erkannte Tiffany noch etwas von der Straße, sofern man das überhaupt noch eine Straße nennen konnte. Es schien sich eher um einen reißenden Bach zu handeln, durch den sie fuhr. Das mulmige Gefühl, das Tiffany seit Anbruch des Unwetters überkommen war, verwandelte sich zunehmend in Angst.
„So ein Sauwetter!“, schimpfte sie. „Ich kann nicht mal mehr sehen, wohin ich fahre.“
„Wau, wuff“, stimmte Kokanee, der wie gewohnt auf dem Beifahrersitz saß, ihr zu. Dann fing er plötzlich an zu winseln und kratzte mit seiner Pfote an Tiffanys Schenkel.
„He, was hast du?“, fragte sie stirnrunzelnd und schob ihn weg. „Willst du mir sagen, dass es besser ist, nicht mehr weiter zu fahren, sondern das Unwetter abzuwarten? Okay, da hast du sicher recht, mein kluger Hund. An der nächsten Ausweichstelle halten wir an und drehen um. Hier geht es nicht. Hier ist die Straße zu schmal und kurvig.“
Langsam fuhr Tiffany weiter und hielt dabei Ausschau nach einem günstigen Platz, wo sie anhalten konnte. Leider war das gar nicht so einfach, denn sie konnte kaum Einzelheiten in dieser verschwommenen braunen Bergwüste erkennen. Die holprige Straße, auf die Tiffany vor einiger Zeit versehentlich geraten war, konnte sie nur noch ahnen.
Ein krachender Donnerschlag ließ sie zusammenfahren. Aufjaulend sprang Kokanee vom Sitz und rollte sich zitternd vor Angst am Boden zusammen. Er war ja sonst ein tapferes Kerlchen, doch vor Gewittern hatte er einen Heidenrespekt.
Tiffany redete beruhigend auf ihn ein und bückte sich kurz, um seinen Kopf zu streicheln. Sie hätte jetzt selbst etwas Trost gebraucht und wünschte sich, nicht allein mit ihrem Hund zu sein.
Zum unzähligsten Mal, seit sie vor vier Tagen in Tucson losgefahren war, schob sich Josh Delgados attraktives Gesicht vor ihr geistiges Auge. Sie hatte ihn vergessen wollen, doch jetzt musste sie zugeben, dass ihr das kläglich misslungen war. Immer stärker drängte sich Josh in ihre Gedanken und weckte eine zunehmende Sehnsucht in ihr.
Tiffany wusste, dass sie sich in ihn verliebt hatte. Sie wusste aber auch, dass eine Affäre mit einem Mann wie ihm zu nichts führen, sondern ihr nur Kummer einbringen würde. Trotzdem konnte sie es kaum mehr erwarten, ihn in Yuma wiederzuse hen. Schon allein bei dem Gedanken daran überlief Tiffany ein erregendes Prickeln. Doch für ihren Seelenfrieden wäre es gewiss besser gewesen, wenn sie erst gar nicht nach Yuma fuhr. Nun, wenn dieses Unwetter anhielt und einige Straßen unpas sierbar wurden, würde sie es ohnehin nicht rechtzeitig bis dorthin schaffen.
Ein neuerlicher Donnerschlag krachte hernieder. Tiffanys Nerven waren bis zum Zerreißen gespannt. Die feuchte schwüle Luft bereitete ihr Kopfschmerzen und legte sich ihr schwer auf die Seele. Das Schlimmste jedoch war, dass sie keine Ahnung hatte, wo sie sich im Moment befand. Sie hatte keine Straßenkarte dabei, nur einen Kompass. Demnach stimmte zwar die Richtung, aber Tiffany vermutete zu Recht, dass es auch noch andere Straßen gab als diesen steinigen Weg mit den tiefen Fahrrinnen. Mit einem ärgerlichen Ruck schaltete sie den Allradantrieb ein.
Nach der nächsten Kurve fand Tiffany endlich eine verbrei terte Stelle, wo sie für eine Weile anhalten konnte. Aber sie hätte auch mitten auf der Straße stehen bleiben können, denn es wäre vermutlich kaum jemand vorbeigekommen. Schon seit über einer Stunde war sie keinem anderen Fahrzeug mehr begegnet, was Tiffany jetzt allerdings zutiefst beunruhigte. In welche gottverlassene Wildnis war sie da bloß geraten?
„So, hier halten wir mal an“, sagte sie zu Kokanee. „Wahrscheinlich ist es das Gescheiteste, wenn wir hier gleich übernachten, denn es wird schon langsam dunkel. Mann, wie habe ich nur so blöd sein können, mich derart zu verfahren!“
Tiffany wollte ihrem Hund gerade
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