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Mit dir ins Unglück? Jederzeit! (SANDRINE) (German Edition)

Mit dir ins Unglück? Jederzeit! (SANDRINE) (German Edition)

Titel: Mit dir ins Unglück? Jederzeit! (SANDRINE) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ploessner (Melissa Anderson)
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dort war Hilfe! Sehr viel weiter hätte sie es auch gar nicht mehr geschafft. Ihr war schon ganz übel vor Erschöpfung, und ihre Füße in den mittlerweile aufgerissenen Stoffschuhen schmerzten wie verrückt.
    Zehn Minuten später konnte sie feststellen, dass das Licht zu einer einsamen Berghütte gehörte. Mit Sicherheit war sie kein Dauerwohnsitz, doch an diesem Abend schien glücklicher weise jemand daheim zu sein. Mit letzter Kraft schleppte Tif fany sich darauf zu.
    Plötzlich schoss ein großer Hund auf sie zu, von dem sie nur die Umrisse erkennen konnte. Kokanee schien ebenso er schrocken zu sein wie Tiffany, dann bellten die beiden Hunde wie verrückt und knurrten sich an. Tiffany wollte gerade nach den Bewohnern der Hütte rufen, als die Tür aufging und eine hochgewachsene Gestalt erschien.
    Beim Anblick des schwarzhaarigen Mannes entfuhr Tiffany ein Schreckensschrei. Wenn sie noch die Kraft dazu gehabt hätte, dann hätte sie auf der Stelle die Flucht ergriffen.
    „Sieh an, Tiffany Taylor, das Girl aus Casa Grande“, stellte Josh Delgado mit spöttisch klingender Stimme fest, in der allerdings auch Verblüffung mitschwang. „Ich muss sagen, Sie haben heute verdammte Ähnlichkeit mit einer ertrunkenen Katze.“
    „Sehr witzig“, krächzte Tiffany und griff haltsuchend nach dem Türrahmen.
    Erst jetzt fiel Josh ihr völlig erschöpfter Zustand auf. „Was, zum Teufel, ist passiert?“, fragte er besorgt. „Wo kommst du jetzt mitten in der Nacht her? Dein Hund sieht auch nicht besser aus als du.“
    Gestützt von Josh wankte Tiffany in das Innere der Hütte. Von der rustikalen Einrichtung nahm sie kaum etwas wahr, nur, dass im Kamin ein behagliches Feuer knisterte. Schnatternd vor Kälte strebte sie darauf zu.
    „Ich bin mit meinem Camper in einen Bach gefallen“, sagte sie kläglich, während sie sich auf dem Ziegenfell vor dem Kamin niederließ und ausstreckte. Kokanee schüttelte sich und tat es ihr nach.
    „Mit dem Camper in einen Bach gefallen?“, wiederholte Josh entgeistert. „Wo?“
    „Mindestens fünfzig Meilen von hier“, murmelte Tiffany. Sie lag auf dem Bauch und hatte ihren Kopf in den Armen vergraben.
    „Mach keine Witze!“
    Tiffany hob ein wenig den Kopf, damit sie Josh ansehen konnte. „Vielleicht nicht ganz so weit“, räumte sie ein. „Aber Kokanee und ich sind die halbe Nacht herumgeirrt. Als es pas sierte, war es noch hell.“
    „Mein Gott!“ Aller Spott war von Josh gewichen. Er machte sich nur noch Sorgen um Tiffany, die vor Erschöpfung kaum mehr reden konnte. „Mach dir keine Gedanken mehr, Baby“, sagte er weich. „Ich werde mich um alles kümmern. Als erstes musst du mal aus diesen nassen Klamotten hier raus. Komm, ich helfe dir.“
    Mit geschickten Händen zog er ihr das T -Shirt über den Kopf. Sekundenlang verweilte sein Blick auf Tiffanys nackten Brüsten, doch jetzt war nicht die Gelegenheit für erotische Abenteuer. Tiffany musste schleunigst trockene Sachen bekom men, damit sie sich keine Lungenentzündung holte. Auch als Josh ihr Jeans und Höschen abstreifte, bemühte er sich, beim Anblick ihres makellosen, aufregenden Körpers ruhig und gelassen zu bleiben und zweckmäßig zu handeln.
    Josh wickelte Tiffany in eine Decke, die er rasch vom Sofa gezogen hatte. „Ich mache dir noch einen heißen Tee, und dann schläfst du“, sagte er. Tiffany bekam kaum noch etwas mit. Josh Delgado war der allerletzte Mensch, dem sie hier oben hätte begegnen wollen, doch jetzt überkam sie in seiner Obhut ein unwahrscheinlich wohliges Gefühl. Wie herrlich es war, in seine Decke eingewickelt vor dem knisternden Kaminfeuer zu liegen und von ihm umsorgt zu werden!
    „Hier, Kleiner“, sagte er, und Tiffany hob den Kopf. Doch Josh hatte gar nicht sie gemeint. Er hatte Kokanee ein Würstchen gebracht, das dieser nun mit großem Appetit verschlang. Tiffany fiel ein, dass sie beide heute noch kein Abendbrot gehabt hatten, aber sie war nicht hungrig. Sie war nur furchtbar müde. Und sehr, sehr froh, ausgerechnet in Josh Delgados Hütte gelandet zu sein.
    „Ihr Tee, Mylady.“
    Tiffany hob abermals den Kopf. Diesmal war es für sie, was Josh brachte. Mit einem leisen „Danke“ nahm sie den roten Emaillebecher entgegen und schlürfte vorsichtig den heißen Tee.
    „Ich habe etwas Whisky zur Stärkung hineingetan“, sagte Josh, was den Geruch erklärte, der Tiffany gerade aufgefallen war.
    „Danke“, sagte sie noch einmal. „Das tut gut.“
                 

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