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Mit einem Fuß im Himmel

Mit einem Fuß im Himmel

Titel: Mit einem Fuß im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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können!«
    »Um so besser! Passen Sie auf! Nehmen Sie die Brote dort vor, die mit Butter beschmiert sind, und legen Sie von dem Käse darauf! Mit der Wurst bin ich gleich durch!«
    »Gut organisiert!« lobte Dr. Speelmann. »Und wo lege ich die fertigen Brote hin?«
    »Auf diese flache Platte! Die Radieschen sind schon geputzt, die können Sie nachher drüber streuen!«
    »Herrlich! Da freue ich mich jetzt schon darauf, auf das Radieschenstreuen!«
    »Das macht Spaß, nicht wahr? Kochen Sie auch so gerne?«
    »Leidenschaftlich! Noch lieber als essen, und das will etwas heißen!«
    Damit war ein unerschöpflicher Gesprächsstoff gefunden. Liselotte und Dr. Speelmann überboten sich gegenseitig mit der Beschreibung aufregender und interessanter Gerichte, dabei ging ihnen die Arbeit flott von der Hand, und bald konnten sie sich schon an das Garnieren der Platten machen.
    »Petersilie?« fragte Dr. Speelmann.
    »Natürlich! Dort hinten liegt sie.«
    »Sie sind wahrhaftig eine umsichtige Person.«
    »Gelernt ist gelernt.«
    Dr. Speelmann sah Liselotte nachdenklich und abschätzend an. »Ehrlich gestanden...«, begann er.
    »Ja?«
    »Ich muß sagen, eigentlich hatte ich mir ein ganz anderes Bild von Ihnen gemacht.«
    »Enttäuscht?« fragte Liselotte lächelnd.
    »Im Gegenteil! Wirklich ganz im Gegenteil.«
    »Wie hatten Sie denn geglaubt, daß ich sei?«
    »Schwer zu sagen«, bekannte Dr. Speelmann und begann, die Petersilie zu putzen, »anders! Aber das liegt wohl an Till. Er hatte Sie immer ganz anders beschrieben.«
    »Ja, ich weiß«, sagte Liselotte mit einem verschmitzten kleinen Seufzer. »Der gute Till! Er sieht mich immer durch die Brille eines Verliebten.«
    »Na, ich muß sagen, die Wirklichkeit übertrifft in diesem Fall das Ideal in allen Punkten.«
    »Danke. Aber das sollten Sie besser ihm erzählen!«
    »Werde ich, darauf können Sie sich verlassen. Aber einen Gefallen müssen Sie mir tun.«
    »Und?«
    »Verraten Sie mir doch, unter dem Siegel der Verschwiegenheit natürlich, warum die Hochzeit nun plötzlich wieder hinausgeschoben werden muß.«
    »Ach«, entgegnete Liselotte und begann, aufs Geratewohl loszuschwindeln, »wissen Sie, das wäre doch sehr pietätlos gewesen, gerade jetzt zu heiraten, wo mein lieber Arthur noch nicht drei Tage unter der Erde ist!«
    »Ein Todesfall! In der Familie? Das tut mir leid!«
    »Ja, Arthur gehörte sozusagen zur Familie, wir haben zusammengelebt, Arthur und ich. Seit Jahren!«
    »Zusammengelebt? Und was hat Till dazu gesagt?«
    »Oh, er hat Arthur natürlich hoch geschätzt! Er sagte immer: Wenn wir erst verheiratet sind, dann zieht Arthur natürlich mit zu uns!«
    »So? Wahrhaftig? Von dieser Seite kenne ich ihn eigentlich gar nicht. Aber immerhin, ich finde, das war sehr großzügig von ihm!«
    »Wieso denn? Er war genau wie ich der Meinung, daß auch unsere Kinder, natürlich müßten sie erst auf der Welt sein, also daß auch unsere Kinder sehr viel Spaß an einem Wellensittich haben würden.«
    »Was? Ach so, Arthur war ein Wellensittich!«
    »Was dachten Sie denn?«
    »Nun, ehrlich gestanden... Aber wegen eines Wellensittichs! Jetzt begreife ich überhaupt nichts mehr.«
    »Sie haben Arthur eben nicht gekannt, Herr Speelmann! Er war ein ganz besonderer Vogel. Stellen Sie sich vor, jeden Morgen brachte er mir das Frühstück ans Bett, und dann las er mir die Zeitung vor!«
    »Die Zeitung?«
    »Natürlich! Er konnte ja sprechen! Deutsch sprach er allerdings mit einem scharfen Akzent, dafür aber perfekt französisch und chinesisch. Ach, und was für einen Charme hatte er, mein guter unvergeßlicher Arthur!«
    Eine Sekunde lang überlegte Dr. Speelmann, ob es nicht das Richtige wäre, einen Irrenwagen zu bestellen, er sah bestürzt in Liselottes graue Augen, die seinen Blick, ohne mit der Wimper zu zucken, aushielten. Dann lachte er plötzlich los. »Na so was!« rief er. »Und das mußte mir passieren, ausgerechnet! Na, Sie haben mich ja ganz schön aufs Ärmchen genommen! Aber warten Sie nur, die Strafe folgt auf dem Fuß!«
    Liselotte lachte jetzt auch. »Sie sind mir doch nicht böse? Bitte nicht!«
    Dr. Speelmann beruhigte sie wieder. »Aber nein, Gaby, denn Sie hatten ganz recht! Auf eine dumme Frage gehört eine dumme Antwort.«
    »Ich heiße Liselotte!« erklärte sie mit Nachdruck.
    »Liselotte? Nein, das ist nicht möglich. Glauben Sie nur nicht, daß Sie mich schon wieder veräppeln können!«
    »Voller Ernst! Ich heiße Liselotte. Liselotte Klaus!

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