Mit einem Kuss find alles an ...
eine zusätzliche Würze verleihen?
Er wollte dafür sorgen, dass sie für den Rest ihres Lebens in Luxus und Komfort leben konnte. Dreißig Millionen Dollar war ein lächerlich geringer Betrag. Nach der Scheidung sollte sie ein Vielfaches davon bekommen. Das war vielleicht zu großzügig von ihm, doch er wollte seine Schuld restlos begleichen.
Dem Bericht des Privatdetektivs zufolge war Lucia als Pflegekind sträflich vernachlässigt worden und lebte seit einem Jahr unterhalb der Armutsgrenze. Deshalb wollte Massimo nun dafür sorgen, dass sie nie wieder über Geld nachzudenken brauchte.
Dafür verlor sie zwar ihre Anteile an Ferrazzi SpA, aber was interessierte sie – oder eine andere Frau – schon die Leitung eines Unternehmens? Gewiss machte es sie glücklich, Schmuck und Kleider oder Spielsachen zu kaufen, Freunde einzuladen oder glamouröse Partys zu besuchen, Wohnungen oder Häuser auf der ganzen Welt zu kaufen. Was immer sie sich erträumte.
Und nach der Scheidung konnte er sie einfach vergessen und sein Leben endlich wieder genießen. Es war lange her, dass ihm irgendetwas wahre Freude bereitet hatte.
Das Baby, das friedlich an der Brust seiner Mutter schlief, war ein ausgesprochen süßer Fratz – und Wentworth ein ausgemachter Dummkopf . Seine schwangere Geliebte zu verlassen und seine eigene Tochter zu verleugnen …
Der Mann verdiente, was ihm bevorstand.
Wäre Lucia von mir schwanger, würde ich sie und das Kind wie kostbare Schätze behandeln.
Welch lächerlicher Gedanke! Sobald Giuseppe Ferrazzi das Zeitliche segnete, wollte Massimo einen enormen Scheck für Lucia ausstellen, ihr Lebewohl sagen und sein unbeschwertes Junggesellendasein wieder aufnehmen.
Die Welt war voll von wunderbaren Frauen. Er beabsichtigte nicht, sich an eine Einzige zu binden. Schon gar nicht an eine unmodische Einundzwanzigjährige mit losem Mundwerk. Er bevorzugte erfahrene, raffinierte Frauen, die das Spiel der Liebe als ein solches verstanden.
Meine Zuneigung zu Lucia hält bestimmt nicht lange an. Schon bald wird sie mich langweilen wie jede andere Frau vor ihr. Selbst wenn es momentan schwer vorstellbar ist …
Unverhofft schlug sie die Augen auf. Mehrere Sekunden lang musterte sie ihn mit verklärtem Blick, als wäre sie in einem Traum gefangen und müsste erst einmal zu sich kommen. Schließlich setzte sie sich ganz behutsam auf, um ihr Baby nicht zu wecken. Sie rieb sich den Nacken und lächelte. „Wie lange habe ich geschlafen?“
„Wir werden in wenigen Minuten landen.“
„Ich habe den ganzen Atlantik verschlafen.“ Sie sah hinab zu ihrem Baby. „Und Chloe auch. Das ist kaum zu fassen, nachdem sie beim Start so geschrien hat vor Angst. Es ist nämlich unser erster Flug.“
Das stimmt ja gar nicht, dachte er, behielt es jedoch lieber für sich. „Und? Gefällt dir das Fliegen?“
Sie lachte leise. „Schwer zu sagen, nachdem ich fast alles verpasst habe. Anscheinend wirkt es beruhigend auf mich.“ Sie schaute sich um, musterte die Kabine mit den weichen Ledersitzen und der flauschigen Auslegeware, die in makellosem Schneeweiß strahlten. „Die Ausstattung ist sensationell. Ich frage mich nur, wer das alles sauber hält. Ich kann mir dich nur schwer mit einem Shampoonierer vorstellen.“
Er lächelte verschmitzt. „Da hast du recht. Dafür habe ich meine Leute.“ Wie auf Stichwort tauchte eine Angestellte mit einem Kleidersack aus der Heckkabine auf. „Lucia, das ist Paola Andretti, meine private Assistentin und Modeberaterin. Sie wird dir helfen.“
Die kurzhaarige superschlanke Assistentin, wie immer topaktuell gestylt, lächelte freundlich.
„Mir helfen? Wobei denn?“
„Mit deiner Kleidung“, erklärte Massimo.
„Mir gefällt, was ich jetzt anhabe.“
Er lehnte sich entspannt zurück, wirkte zuversichtlich und sehr distinguiert ganz in Schwarz – in italienischer Hose mit scharfer Bügelfalte, nach Maß gefertigtem Hemd und blitzblanken Schuhen. Mit hochgezogenen Augenbrauen musterte er ihre Aufmachung. „Du willst doch immer die Wahrheit hören, stimmt‘s? Nun, die Wahrheit ist, dass du den scheußlichsten Sinn für Mode hast, den ich je erlebt habe.“
Die Assistentin legte den Kleidersack neben Lucy und zog sich diskret ins Heck zurück.
„Mein Konzern umfasst zehn Luxusmarken“, fuhr Massimo fort. „Dazu gehören die teuersten Labels der Welt an Champagner, Accessoires und Haute Couture. Du dagegen trägst Fetzen. So wird niemand glauben, dass ich in dich verliebt
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