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Mit einem Kuss find alles an ...

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Titel: Mit einem Kuss find alles an ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JENNIE LUCAS
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zugetraut, dass er dich je verlässt. Entschuldige, wenn ich es so direkt sage, aber du bist keine gute Menschenkennerin.“ Bevor sie protestieren konnte, fügte er mit sanftem Blick hinzu: „Das liegt wahrscheinlich daran, dass du an das Gute im Menschen glaubst. Eine bewundernswerte Eigenschaft, die ich nie besessen habe.“
    „Tja, an das Gute in dir habe ich jedenfalls nie geglaubt“, murrte sie.
    Er ignorierte ihre bissige Bemerkung. „Wentworth könnte versuchen, Chloe gegen dich einzusetzen aus Gründen, die du dir gar nicht vorstellen kannst. Um an dein Erbe heranzukommen, zum Beispiel.“
    Sie lachte. „Welches Erbe denn?“
    Erneut überging er ihren Einwurf. „Entferne ihn aus deinem Leben. Entweder tust du es auf dem sanften Weg, oder ich tue es auf die harte Weise.“
    „Was kümmert es dich? Chloe und ich sind dir doch total egal.“
    „Da irrst du dich. Ihr steht jetzt beide unter meinem Schutz. Begreifst du nicht, was das heißt? Ich muss für eure Sicherheit sorgen. Und er ist eine Gefahr für euch beide.“
    „Chloe braucht einen Vater“, widersprach sie. „Das hast du selbst gesagt.“
    „Falls er ihr Vater sein will, dann bestimmt nicht, weil ihn ihr Wohlergehen interessiert, sondern nur sein eigenes.“
    „Aber …“
    „Du wirst mir gehorchen, Lucia.“ Seine Stimme klang unnachgiebig. „Ich weiß, was in deiner Situation das Beste ist.“
    Natürlich erwartete er, dass sie sich seinem Willen beugte. Einem Principe Massimo D‘Aquila schlug keine Frau etwas ab.
    Sie konnte Alexander jedoch nicht aus dem Leben ihrer Tochter verbannen. Sie durfte keine Entscheidung fällen, die Chloe womöglich später einmal zutiefst bedauerte. Allerdings hielt Lucy es für klüger, die Sache vorerst auf sich beruhen zu lassen. Mit finsterer Miene wandte sie sich ab und starrte aus dem Fenster.
    Nach einer Weile fragte sie unvermittelt: „Was ist das?“ Sie deutete zu einem heruntergekommenen Herrenhaus am Ortsrand. Es musste einmal eine elegante Villa gewesen sein. Nun waren die Fenster zugenagelt, der Putz fiel von den Mauern, und der Garten war verwildert. „Wer wohnt da?“
    Massimo richtete sich kerzengerade auf. „Warum?“
    „Ach, ich weiß nicht. Es sieht irgendwie so … fehl am Platze aus.“
    Seine Miene wurde hart. „Ein alter Mann wohnt da. Ein Mann, um den sich niemand schert.“
    „Wenn er gebrechlich ist, sollte jemand …“
    „Vergiss ihn“, befahl er, und sein schroffer Ton veranlasste sie, sich verwirrt und verletzt zurückzuziehen.
    In angespanntem Schweigen ging die Fahrt weiter.
    Schließlich fuhr die Limousine durch ein schmiedeeisernes Tor, und Massimo verkündete: „ Bene . Wir sind da.“
    Der Wagen hielt inmitten eines prachtvollen Parks vor einer riesigen Villa, die mehrstöckig und schneeweiß wie eine Hochzeitstorte war und einen ungehinderten Blick auf den kristallblau glitzernden Comer See bot. Ein geradezu himmlisches Anwesen.
    Der Chauffeur öffnete die Türen im Fond.
    „Das ist mein Zuhause“, verkündete Massimo. „Villa Uccello.“
    Die Eingangstür wurde geöffnet. Eine riesige Menschenmenge strömte aus dem Haus und die Freitreppe hinunter.
    Betroffen flüsterte Lucy: „Wer sind denn all die Leute?“
    „Bedienstete. Nachbarn. Dorfbewohner. Sie sind gekommen, um dich kennenzulernen.“ Er löste Chloes Sicherheitsgurt, hob sie aus dem Babysitz und lächelte sie herzlich an. „Und um deinen Geburtstag zu feiern, Kleines.“
    Chloe plapperte vor sich hin und wedelte mit Hippo.
    Lucy vergaß völlig das heruntergekommene Herrenhaus, die Ähnlichkeit der Villa Uccello mit einer Hochzeitstorte, ja sogar die vielen Menschen, die sie erwarteten. Ihr war nur bewusst, wie glücklich und zufrieden Chloe in seinen Armen wirkte und dass er an ihren Geburtstag gedacht hatte.
    Obwohl sie nicht blutsverwandt waren, verhielt er sich liebevoller und fürsorglicher als Chloes Vater. Er machte nicht viele Worte – im Gegensatz zu Alexander mit seinen leeren Versprechungen –, doch er hatte Lucy vor der Armut gerettet und unter seine Fittiche genommen, sie zu seiner Prinzessin gemacht und in ihr Traumland Italien gebracht.
    Massimo D‘Aquila war ein Mann der Tat, und er sagte die Wahrheit. Er besaß sogar den Anstand, sie davor zu warnen, sich in ihn zu verlieben.
    Kein Problem. Einen Playboy kann und will ich gar nicht lie ben.
    Und doch drängte sich ihr die Erinnerung an den Kuss vom vergangenen Abend auf. Im Geiste spürte sie seine Lippen auf ihren.

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