Mit einem Kuss find alles an ...
über ihren wesentlich jüngeren Liebhaber. Dazu hat sie das kapriziöse Naturell einer Künstlerin und das hitzige Temperament einer Südländerin. Wenn sie herausfindet, dass er sie belogen und sogar mit einem hübschen jungen Mädchen ein Kind gezeugt hat … Das gäbe ein furchtbares Donnerwetter. Sie würde nicht nur die Verlobung und den Arbeitsvertrag lösen, sondern auch dafür sorgen, dass er in der Branche nie wieder Fuß fassen kann. Ich glaube, dass er deswegen insgeheim das Abkommen mit deinem Großvater getroffen hat.“ Er zuckte die Achseln. „Sie sind noch nicht mal verheiratet, aber er merkt wohl jetzt schon, dass man sich jeden Cent schwer verdienen muss, wenn man des Geldes wegen eine Ehe eingeht.“
„Wem sagst du das?“, murmelte sie.
Plötzlich hielt der Chauffeur an. Sie hob den Kopf und folgte Massimos Blick zu einem Helikopter auf der Rollbahn eines kleinen Privatflugplatzes. „Was ist das denn?“
„Unser Transportmittel.“ Er stieg aus, öffnete ihr die Tür und reichte ihr die Hand. „Ein Sikorsky S-76C.“ „Ein Hubschrauber?“, krächzte sie nervös. „Können wir nicht einfach mit dem Auto nach Rom fahren?“ „Hab keine Angst.“ Er lächelte sie an. „Es wird dir bestimmt gefallen.“
So luxuriös der Helikopter auch mit bequemen Polstersitzen, Flachbildfernseher und gut bestückter Minibar ausgestattet war, atmete Lucy doch erleichtert auf, als er schließlich zur Landung ansetzte und die grauen Regenwolken durchbrach, die tief über Rom hingen.
Ihre Beine zitterten noch von den starken Vibrationen während des Fluges, nachdem sie längst ausgestiegen war und zu der Limousine ging, die auf der Landebahn bereitstand. Und auch der Motorenlärm dröhnte minutenlang in ihren Ohren nach.
„Ich habe etwas für dich“, verkündete Massimo während der Fahrt in das Zentrum der verregneten, windgepeitschten Stadt. Er holte eine kleine lavendelfarbene Schachtel hervor und reichte sie ihr.
Lucy öffnete die Schatulle und blinzelte wie geblendet. Vor Staunen hörte sie die Regentropfen nicht länger, die auf das Wagendach prasselten. Denn auf schwarzem Samt glitzerte ein Collier mit unzähligen riesigen Diamanten. Mit großen Augen flehte sie: „Bitte sag mir, dass die nicht echt sind!“
Er schmunzelte. „Diese Kette war einmal in Besitz einer Prinzessin von Hannover. Jetzt gehört sie dir.“
Das hochkarätige Schmuckstück besaß also auch noch eine historische Bedeutung! Wollte er sie damit kaufen? Sie schloss die Schachtel und legte sie auf den Sitz. „Wenn du glaubst, dass dieses Ding mich dazu bringt, Alexander seine Rechte abzusprechen, irrst du dich.“
Massimos Miene verfinsterte sich. „Es ist ein Geschenk, das du zu unserer Hochzeit tragen sollst.“
„Wieso? Ich dachte, wir wären bereits verheiratet.“
„Das stimmt ja auch.“ Er nahm ihre Hand und betrachtete den schlichten Goldreif. „Aber unsere Ehe muss in jeder Hinsicht echt wirken, und du verdienst einen Diamantring, der meiner Braut – mia Principessa – würdig ist.“
„Oh.“ Sie versuchte, ihm die Hand zu entwinden, um sich der Gefühlsaufwallung und Verwirrung zu entziehen, die seine Berührung stets auslöste. „Aber das ist nicht nötig. Es ist alles in Ordnung. Wirklich, ich …“
„Nein. Es ist nicht in Ordnung.“ Entschieden hielt er ihre Hand fest und führte sie an die Lippen. Sanft küsste er jeden Knöchel und schob die Zunge flüchtig zwischen die Finger.
Sie erstarrte fassungslos, atemlos, beobachtete ihn und stellte sich schamlos vor, wie seine Zunge nicht nur zwischen ihre Finger glitt.
„Wir werden eine richtige Hochzeit feiern“, murmelte er, „und danach eine richtige Hochzeitsnacht.“
Demnach wollte er seine Drohung, sie in der kommenden Nacht zu verführen, gar nicht wahr machen? Sie atmete erleichtert auf und sagte hoffnungsvoll: „Es wird Wochen dauern, diese Hochzeit vorzubereiten.“
Er schien genau zu wissen, woran sie dachte, denn er schüttelte süffisant lächelnd den Kopf. „Es dauert nicht mal eine Woche. Aber keine Angst.“ Er öffnete ihre Hand und küsste die empfindsame Innenfläche. „Ich lasse dich nicht so lange warten. Nur bis heute Nacht, cara . Heute Nacht wirst du mein.“
Er beugte sich zu ihr, strich ihr sanft über das Haar. Sie sah ihm in das attraktive Gesicht und öffnete unwillkürlich die Lippen. Wenn er sie nun zu küssen versuchte, auf dem Rücksitz des Rolls-Royce, während der Fahrt durch die regennassen Straßen
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