Mit einem Kuss find alles an ...
ins Bett gebracht“, erklärte er zu ihrer Beruhigung. „Geh doch nachsehen.“
Lucy sprang auf und lief durch den Raum. Sie öffnete die Verbindungstür und horchte reglos in das Kinderzimmer, bis sie ruhige Atemzüge aus dem Dunkeln hörte.
Leise schloss sie die Tür wieder und sah zu Massimo hinüber. „Bist du die ganze Zeit bei mir geblieben, während ich geschlafen habe?“
„Sì.“
„Warum?“
„Weil du meine Frau bist.“
Sie schüttelte den Kopf. „Ich bin nicht deine Frau. Ich bin dein Treuhandfonds.“
„Lucia, komm zurück ins Bett.“
Diesen Weg war sie schon einmal gegangen. Auf der Suche nach Liebe, nach Zugehörigkeit, hatte sie sich verführen lassen von einem attraktiven Gesicht, zärtlichem Bettgeflüster und süßen Versprechungen.
Diesen Fehler wollte sie nie wieder begehen.
Er streckte eine Hand nach ihr aus, mit der Innenfläche nach oben, in einer Geste der Verletzlichkeit, die sehr verlockend wirkte. „Lucia …“
„Bleib weg von mir!“, rief sie. „Es ist mir egal, wie gut du küsst oder wie nett du sein kannst.“ Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie verschränkte die Arme vor der Brust, drehte sich zum Kamin um und starrte blinzelnd in die flackernde Glut.
Sie hörte Massimo aufstehen und sich nähern.
Er legte ihr eine Hand an die Wange und drehte ihren Kopf zu sich herum. „Ich bin eigentlich kein netter Mensch. Das solltest du dir bewusst machen.“ Seine Augen schimmerten dunkel wie ein See bei Nacht. Sein Kinn wirkte durch den Bartschatten noch markanter. Er sah sehr attraktiv und gefährlich aus in seiner maßgefertigten schwarzen Kleidung. Mit einem Lächeln auf dem sinnlichen Mund wischte er ihr die Tränen ab. „Aber ich habe an dir etwas entdeckt, das ich bewundere. Deswegen prophezeie ich dir, dass du mir früher oder später nachgeben und willig in mein Bett kommen wirst.“
„Ich werde nicht …“
„Und du wirst dabei großes Vergnügen empfinden. Aber verwechsle es nicht mit Liebe. Wenn du dich in mich verliebst, breche ich dir das Herz. Das passiert mit allen törichten Frauen, die meine Warnung in den Wind schlagen. Ich möchte nicht, dass es auch mit dir geschieht.“
Ihr ganzer Körper zitterte.
„Aber du bist anders als alle anderen. Du wirst auf mich hören.“ Er strich ihr über das dunkle Haar, wickelte sich eine Strähne um den Zeigefinger und heftete den Blick auf ihre vollen Lippen. „Du bist zu intelligent, um Spaß mit Liebe zu verwechseln. Dazu kennst du deine Veranlagung zu gut – und meine.“
Seine zärtliche Berührung sandte ein Prickeln durch ihren Körper. Überdeutlich wurde ihr bewusst, dass sie völlig allein miteinander waren in einem Schlafzimmer, das nur vom schwachen Schein der Glut erhellt wurde. Und mit jeder Faser ihres Seins sehnte sie sich danach, in seinen Armen Erlösung von den heftigen Gefühlswallungen zu finden.
Es war gefährlich, sogar sehr gefährlich. Ihre Haut fühlte sich erhitzt an. Lucy fieberte danach, überall von ihm berührt zu werden. Ihre Brustspitzen verhärteten sich. Sie wollte, dass er sie auf das Bett warf und ihr das Gefühl gab, wenn auch nur für flüchtige Augenblicke, geliebt zu werden. Selbst wenn es nur eine Lüge war …
„Ist es denn möglich, ganz ohne Liebe Sex zu haben?“, flüsterte sie.
Eindringlich musterte er sie im Feuerschein. „Ich zeige es dir, wenn du mich nur lässt.“
Er holte die Haarbürste, nahm Lucy bei der Hand und zog sie zum Bett.
Nein!, schoss es ihr durch den Kopf, doch das Wort wollte ihr nicht über die Lippen gehen.
Er drückte sie auf die Kante der breiten Matratze, setzte sich hinter sie, strich ihr langsam und sanft mit der Bürste durch das Haar.
Sie erschauerte und blickte in den Spiegel über dem Waschtisch.
Wer werde ich sein, wenn ich meinem Verlangen nachgebe?
Was, wenn sie Massimo zurück auf das Bett stieß und ihn fordernd auf den Mund küsste? Wenn sie ihre weichen Rundungen an seinen harten starken Körper drängte und ihm gestand, was er längst wusste: dass sie ihm gehörte?
Unverwandt betrachtete sie die intime Szene, beobachtete das Flackern des Feuerscheins auf ihrer glühenden Haut, auf der funkelnden Bürste, auf Massimos scharfem Profil. Sie sahen aus wie ein gewöhnliches Brautpaar auf Hochzeitsreise, und das Schlafzimmer wirkte wie ein warmer behaglicher Kokon, der sie vor der Kälte und Finsternis des Winters beschützte.
Fest presste sie die Hände aneinander und starrte auf die Knöchel, die weiß
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