Mit einem Kuss find alles an ...
von Rom … Konnte sie ihn davon abhalten? War sie stark genug?
„Ich weiß, dass du dir nicht erträumt hast, in einem Hotel zu heiraten. Meine Männer haben nämlich das Buch gefunden. Dein Traumbuch. Mit den Bildern von dem Brautkleid und der weißen Kirche, den Blumen und der Torte.“
Er hatte also ihr sentimentales kleines Geheimnis gelüftet und sich die Fotos angesehen, die sie aus Hochzeitsmagazinen ausgeschnitten hatte in der Hoffnung, Mrs. Wentworth zu werden. Sie fühlte sich gedemütigt und starrte blind hinaus auf den Straßenverkehr. „Das ist sehr lange her“, sagte sie leise. „Es war nichts weiter als ein kindischer Traum. Vergiss die ganze Sache. Ich habe das alles längst abgehakt.“
„Nein.“ Sanft drehte er ihr Gesicht zu sich herum. „Ich will nicht, dass du es vergisst. Ich will dir diesen Traum erfüllen. Du sollst alles bekommen, was du dir wünschst.“
Ihr Herz schlug höher. Wie lange schon hoffte sie auf einen Mann, der sie liebte, beschützte und ihre geheimsten Sehnsüchte stillte?
Er lehnte die Wange an ihre und murmelte: „Nächste Woche werden wir auf meinem Anwesen getraut, in der romantischen alten Kapelle am See. Gäste aus der ganzen Welt sind geladen. Deine Hochzeitsplanerin trifft am Dienstag aus London ein. Du sollst sie nach deinen Wünschen instruieren und dabei keine Kosten scheuen.“ Er wich zurück und lächelte sie an. „Das ist mein Befehl.“
Wie gern wollte sie diesem Befehl gehorchen!
Das ist nur ein Trick, ermahnte sie sich. Ein weiterer Bestechungsversuch. Massimo scherte sich nicht um ihre Herzenswünsche. Ihm war nur daran gelegen, sie zu verführen und gefügig zu machen – um Rache zu üben.
Sie hob das Kinn und sagte in zuckersüßem Ton: „Du willst mir also alles geben, was mein Herz begehrt? Nun gut. Wie wäre es mit einem Großvater? Und mit einem Vater für mein Kind?“
Einen Moment lang musterte er sie schweigend. Schließlich lehnte er sich auf dem Sitz zurück. „Wenn du glaubst, dass Wentworth jemals angemessen für Chloe sorgt oder dir den Respekt zollt, den du verdienst, dann bist du eine naive Träumerin, Lucia.“
„Nenn mich gefälligst Lucy!“
„Sobald er merkt, dass ihm Ferrazzi SpA – der Kauf wurde im Geheimen mit Giuseppe vorbereitet – durch die Lappen gegangen ist, klammert er sich entschlossener denn je an Violetta. Es sei denn, er erfährt von deinem Vermögen. Dann wird er sich plötzlich wieder für dich entscheiden und dir vormachen, dich zu lieben.“
Sie schüttelte den Kopf. „Ich würde ihn im Leben nicht zurücknehmen.“
„Inzwischen glaube ich dir das. Aber bisher konnte ich mir da nicht so sicher sein. Deswegen musste ich dich heiraten, bevor er es tun konnte.“
Dass er die Ehe mit ihr nur eingegangen war, um an das Ferrazzi-Imperium zu kommen, tat ihr weh, obwohl er es ihr nie verschwiegen hatte. Irgendwie hoffte sie trotz allem, dass es noch andere Gründe gab. Er behauptete von sich selbst, ein kaltherziger liebloser Schuft zu sein. Wenn das zutraf, warum verhielt er sich ihr gegenüber dann so nett und nobel? Auf Anhieb fielen ihr gleich mehrere großmütige Gesten von ihm ein. Der ungeheuer hoch dotierte Ehevertrag. Der Großeinkauf in Mailands Edelboutiquen. Die verschwenderische Geburtstagsparty für Chloe. Und nicht zu vergessen der Trost, den er ihr am gestrigen Abend durch seine Umarmung gespendet hatte, als sie bitterlich geweint hatte, weil ihre Mutter gar nicht ihre Mutter war.
Warum all diese Dinge, wenn er die Ehe nur mit ihr eingegangen war, um sich an ihrem Großvater zu rächen?
Immer wieder warnte Massimo sie davor, sich in ihn zu verlieben. Wieso machte er es ihr dann praktisch unmöglich, keine Zuneigung zu entwickeln? Nur um sie in sein Bett zu locken?
Möglicherweise. Andererseits sah sie gewisse Gefühlsregungen in seinen Augen, wenn er sie anschaute, als wäre sie kostbar wie Gold, als hätte er sein Leben lang nach ihr gesucht.
„Wentworth wird versuchen, dich zurückzugewinnen. Wenn das nicht klappt, wird er sich um das Sorgerecht für Chloe bemühen. So oder so will er sich dein Vermögen unter den Nagel reißen.“
„Warum bist du so verächtlich? Du benutzt mich doch auch aus egoistischen Gründen, genau wie er es getan hat.“
Plötzlich wirkte Massimo so hart und kalt wie ein Eisberg. „Vergleiche mich gefälligst nicht mit ihm, Lucia. Ich werde dich nie belügen und immer für dich sorgen. Du hast den Ehevertrag zum Beweis.“
„Und genau das
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