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Mit einer Prise Glück und Liebe

Mit einer Prise Glück und Liebe

Titel: Mit einer Prise Glück und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B O'Neal
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Vogelleben, was?«
    »Im Sommer macht es bestimmt Spaß, nur im Winter nicht.«
    Ich nicke.
    »Willst du darüber reden?«
    Mit zitternder Stimme erzähle ich ihm, was vorgefallen ist. »Meine Mutter wird gleich bei ihr sein und alles in die Hand nehmen. Er tut mir nur so unendlich leid.«
    »Wieso trinkst du nicht deinen Wein aus, holst Katie ab und wir gehen nach dem Essen ins Kino?«
    »Ich weiß nicht recht. Vielleicht sollte ich nach Hause gehen.«
    Er hält meine Hände und streicht mit den Daumen über meine Handflächen. »Wenn du willst, natürlich. Aber vielleicht musst auch du nicht die Last der ganzen Welt auf deinen Schultern tragen.«
    Ich muss lächeln. »Hast du gelauscht?«
    »Ja.« Er steht auf. »Iss wenigstens etwas. Du kannst im Moment nichts tun, für keinen von ihnen, also spricht nichts dagegen, wenn ich mich ein bisschen um dich kümmere.«
    Ich nicke und folge ihm nach drinnen.

SECHSUNDVIERZIG
    Katie
    A m Montag findet die Blumenausstellung statt. Katie ist so aufgeregt, dass sie in aller Frühe aufwacht, aufsteht und unter die Dusche geht, damit sie fertig ist. Ramona ist unten in der Bäckerei und redet mit jemandem, als Katie herunterkommt. »Hi!«, ruft sie fröhlich. »Soll ich Kaffee machen?«
    Ramona unterhält sich mit einem Mann in einem blauen Overall. Er hat einen großen Werkzeugkoffer bei sich und hantiert am Boiler herum. »Danke, Liebes, aber ich bin im Moment hier beschäftigt.«
    »Okay. Wann fahren wir?«
    »Fahren?«
    Leise Besorgnis überfällt Katie. »Zur Blumenausstellung?«
    »Oh, Katie, das habe ich ja völlig vergessen!« Ramona tritt über den Werkzeugkasten hinweg auf sie zu. »Ich kann hier unmöglich weg. Heute wird der neue Boiler installiert.«
    »Aber du hast es versprochen.«
    »Ich weiß, und es tut mir auch leid.« Sie schüttelt den Kopf und deutet auf den Monteur. »Manchmal kommt eben etwas dazwischen, Katie. Ein Notfall. So ist das nun mal im Leben. Vielleicht wird er ja rechtzeitig fertig, und wir können später noch hinfahren.«
    »Nein! Das ist nicht fair! Zuerst hat Lily gekniffen, und jetzt du!«
    »Ich kneife doch nicht, Katie. Die Bäckerei ist geschlossen, und ich muss dabei sein, wenn der Boiler installiert wird.«
    »Wieso kann Jimmy das nicht machen? Oder Heather?«
    Ein stählerner Ausdruck breitet sich auf Ramonas Gesicht aus, und noch bevor sie etwas sagt, ist Katie klar, dass sie auf verlorenem Posten steht. »Geh nach oben. Auf der Stelle. Ich bin in zwei Minuten da.«
    Katie stapft die Treppe hinauf, dicht gefolgt von Merlin, und setzt sich mit überkreuzten Armen auf einen Stuhl. Als Ramona nach oben kommt, starrt Katie sie so finster an, wie sie nur kann.
    »Lass den Unsinn«, herrscht Ramona sie an. »Du benimmst dich wie eine Zweijährige, und ich bin es leid. Wenn ich hier wegkönnte, würde ich es auf der Stelle tun, das weißt du ganz genau.«
    »Immer ist alles und jeder andere wichtiger als ich«, hört Katie sich zu ihrem eigenen Entsetzen maulen. »Ich habe es satt, immer an letzter Stelle zu stehen.«
    Ein eigentümlicher Ausdruck erscheint auf Ramonas Gesicht, der jedoch sofort wieder verschwindet. »Das stimmt ja wohl nicht, aber wieso rufst du nicht Jonah an? Vielleicht kann er ja mit dir hinfahren.«
    »Vergiss es!«
    Katie sieht Ramona an, bemerkt ihre Erschöpfung. Sie weiß, dass Ramona sich Sorgen wegen der Bäckerei macht, und einen Moment lang hat sie ein schlechtes Gewissen deswegen. »Wie du willst«, sagt Ramona schließlich. »Ich muss wieder nach unten.«
    Schäumend vor Wut bleibt Katie noch einige Momente sitzen, dann springt sie auf und stapft lautstark über die Hintertreppe in den Garten. Es ist noch nicht allzu heiß, also beginnt sie, Unkraut herauszureißen und es quer durch den Garten zu schleudern. Milo schießt unter den riesigen Kürbisblättern hervor und springt sie an, als wäre sie eine Schlange, aber Katie ist nicht nach Lachen zumute.
    Sie ist wütend. Interessiert eigentlich irgendjemanden, wie sie sich fühlt?
    »Hallo.« Die alte Frau späht über den Zaun. Heute Morgen hat ihr Haar eine rauchig-graue Farbe. Um ihren Hals hängt eine mit roten Steinen besetzte Kette, und sie hat sich eine Schürze mit roten Kirschen umgebunden, wie Ramona ebenfalls eine besitzt. »Auf wen bist du denn so wütend, Herzchen?«
    »Auf alle!«, knurrt Katie und zerrt an einer leuchtend grünen Unkrautpflanze, deren Wurzeln scheinbar bis nach Malaysia reichen. Endlich löst sie sich, so dass Katie sie

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