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Mit einer Prise Glück und Liebe

Mit einer Prise Glück und Liebe

Titel: Mit einer Prise Glück und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B O'Neal
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vorkommt, als sie es in Wahrheit ist. Ein falscher Schritt, und schon gerät man an den verkehrten Mann.«
    Sein Finger streicht über meinen Arm. Ich schüttle ihn ab.
    »Redest du von dir oder von ihr?«
    Ich werfe ihm einen Blick zu. »Ich weiß, ich werfe alles durcheinander. Die Tatsache, dass wir beide weggeschickt wurden, das ganze Drama. Aber trotz all der Fehler, die meine Eltern gemacht haben, standen sie immer hinter mir. Sie waren auf meiner Seite. Aber wie muss es sich anfühlen, wenn einen die eigenen Eltern im Stich lassen?«
    »Sie ist ein starkes Mädchen. Ich habe sie genau beobachtet. Sie ist clever, weiß, was sie will, und lässt sich nicht die Butter vom Brot nehmen. Wir werden sie finden und zurückbringen. Alles wird gut.«
    »Es war eine Aneinanderreihung von tausend Kleinigkeiten, verstehst du? Sie fühlte sich von meiner Mutter verraten, weil sie nach San Antonio geflogen ist. Dann habe ich sie mit der Blumenausstellung hängen lassen und habe ihr die Wahrheit über den Selbstmordversuch ihres Vaters verschwiegen.« Ich sehe ihn an. »Es ist nicht leicht, eine gute Mutter oder ein guter Vater zu sein, sosehr man sich auch bemüht. Irgendetwas macht man immer falsch.«
    Ein düsterer Schatten legt sich über seine Augen. »Ethan war immer so krank.«
    »Tut mir leid, das war gedankenlos von mir.«
    »Nein, war es nicht. Ich hasse es, wenn die Leute um den Brei herumreden. Es war schwer, ihm gute Eltern zu sein. Es war sehr schwer, ihn zu erziehen, und Claire, meine Exfrau, hat sich rundweg geweigert, es zu tun.«
    »Das ist hart.«
    »Ich bin nicht der Feind«, sagt er nach einer Minute.
    Ich sehe ihn an. »Ja. Das bedeutet aber nicht, dass ich es für eine gute Idee halte oder dass es funktionieren muss oder …«
    Zu meiner Verblüffung lacht er. »Diese Entscheidung muss doch nicht heute getroffen werden.«
    Mein Handy läutet. »Geh bitte für mich ran, ja?«
    »Hallo«, sagt er. »Hier ist Ramonas Apparat. Sie sitzt im Moment am Steuer. Kann ich Ihnen helfen?« Er lauscht eine Minute, doch ich höre Sofias Stimme, angsterfüllt und laut. Ich blinke und fahre an den Straßenrand. »Moment«, sagt Jonah. »Sie hält an.«
    Er reicht mir das Handy. »Hi, Sofia. Was ist los?«
    »Wo, zum Teufel, steckt Katie? Ich habe eine Mail von ihr bekommen. Sie klang, als wäre sie völlig außer sich. Ich dachte, du erzählst ihr nichts von Oscar?«
    »Sie weiß es von ihrer Mutter.«
    »Und woher weiß die es?«
    »Wahrscheinlich hat die Gerüchteküche gebrodelt. Keine Ahnung. Sie war so sauer, weil ich es ihr verschwiegen habe, dass sie abgehauen ist. Wahrscheinlich will sie zu ihrer Mutter, dieser Versagerin.«
    »Sie ist weggelaufen ? Wie konntest du das zulassen?«
    »Ich habe es nicht zugelassen . Sie ist dreizehn. Ihre Mutter ist ein Junkie, ihr Vater ist schwer verletzt, und sie fühlte sich von allen verraten.«
    »Aber du bist für sie verantwortlich!«
    »Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du einen anderen Ton anschlagen würdest, Sofia. Ich sitze im Wagen und bin auf dem Weg nach El Paso, und ich werde mich nach Kräften bemühen, alles wieder in Ordnung zu bringen.«
    »Tut mir leid, aber ich bin im neunten Monat schwanger, und bei mir läuft es auch nicht gerade rund, okay?«
    »Ich will mich nicht streiten.«
    »Das weiß ich doch. Tut mir leid.« Sie klingt völlig erledigt. »Wie kommst du auf die Idee, dass sie nach El Paso will?«
    »Ich habe einige Mails von ihrer Mutter gefunden, in denen sie versucht hat, sie zu überreden. Ich brauche dringend Adressen, Telefonnummern, alles, was du kriegen kannst. Weißt du, in welcher Klinik sie entzieht?«
    »Ich kann dir alles besorgen. Verdammt, ich bin so sauer auf Oscar. Es ist alles seine Schuld!«
    Der Motor läuft. Ich schalte ihn ab, lege meine Hand in den Nacken und drehe den Kopf hin und her, um die Muskeln zu lockern. »Ich bin auch sauer auf ihn. Aber das hilft uns jetzt nicht weiter. Ich muss sie finden, und das bedeutet, dass ich Schluss machen muss.«
    »Einen Moment noch. Wer ist da bei dir?«
    Ich sehe zu Jonah hinüber, der die CDs durchgeht. »Mein Freund Jonah.«
    »Der Typ mit dem Pulli?«
    Er sieht auf. Mir wird bewusst, dass er sie hören kann. »Ja«, sage ich und sehe ihm in die Augen. »Der Typ mit dem Pulli.«
    Er lächelt. Es trifft mich mitten ins Herz. Am liebsten würde ich in Tränen ausbrechen, mit ihm schlafen, schreien und auf ihn einprügeln und noch etwa hundert andere Dinge. Ich senke den Kopf. »Ich muss

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