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Mit Haut und Haar: 6. Fall mit Tempe Brennan

Mit Haut und Haar: 6. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Mit Haut und Haar: 6. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Nachricht.
    Ich rief Dolores in der Anthropologischen Fakultät der USC an.
    Wunderbare Neuigkeiten. Wally Cagle war auf dem Weg der Besserung. Nein, er war noch nicht ansprechbar. Nein, in der Universität hatte er keine anderen Besucher mehr gehabt.
    Ich dankte ihr und schaltete ab.
    Was würde ein weiterer Abstecher nach Columbia bringen? Looper Angst einjagen? Palmer Cousins Angst einjagen? Katy ausfindig machen? Katy stinksauer machen, weil ich versuchte, sie ausfindig zu machen? Skinny Slidell stinksauer machen?
    Ein Abstecher nach Lancaster?
    Clover lag auf halbem Weg dorthin.
    Würde Katy nicht stinksauer machen.
    Skinny würde darüber hinwegkommen.
    Cagle war sowieso noch nicht ansprechbar.
    Ich fuhr auf der 321 nach Süden, dann auf dem Highway 9 nach Osten und schaute dabei immer wieder in den Rückspiegel. Zweimal sah ich Autos, die ich für schwarze Explorer hielt. Zweimal bremste ich. Zweimal überholten mich die Fahrzeuge. Ich war zwar nach außen hin gefasst, doch die Kälte im Inneren ließ mich nicht los.
    Fünf Meilen vor Lancaster rief ich Terry Woolsey im Sheriffs Department an.
    »Detective Woolsey ist heute nicht hier«, sagte eine Männerstimme.
    »Kann ich sie zu Hause anrufen?«
    »Ja, Ma’am, das können Sie.«
    »Aber Sie dürfen mir Ihre Nummer nicht geben.«
    »Nein, Ma’am, das darf ich nicht.«
    Verdammt. Warum hatte ich mir Woolseys Privatnummer nicht geben lassen?
    Ich hinterließ ihr eine Nachricht.
    »Wie wär’s mit der Nummer des County Coroner?«
    »Die kann ich Ihnen geben.« Das tat er auch. »Mr. Park könnte sogar im Büro sein.« Er klang nicht sehr überzeugt.
    »Wenn nicht, dann können Sie es ja in seinem Bestattungsinstitut versuchen.«
    Ich dankte ihm. Beim Ausschalten bemerkte ich einen weiteren schwarzen Offroader. Nachdem ich die Büronummer des Coroners gewählt hatte, schaute ich wieder hoch. Das Fahrzeug war verschwunden. Die Kälte in den Eingeweiden wurde stärker.
    Der Beamte behielt Recht. Park war nicht im Büro. Ich hinterließ meine vierte Nachricht in zehn Minuten und hielt dann an einer Tankstelle, um nach dem Weg zum Bestattungsinstitut zu fragen.
    Der Tankwart beriet sich mit seinem minderjährigen Assistenten, und nach längerer Diskussion kamen sie zu folgender Einigung: immer weiter auf dem Highway 9, bis er zur West Meeting Street wird. Rechts auf den Memorial Drive, über das Bahngleis, nach einer Viertelmeile noch einmal rechts und dann auf das Schild achten. Wenn Sie am Friedhof vorbeikommen, sind Sie zu weit gefahren.
    Keiner der beiden konnte sich an den Namen der Straße erinnern, in der das Bestattungsinstitut lag.
    Wer brauchte das Internet? Ich hatte gleich zwei Provider.
    Aber die Wegbeschreibung war präzise. Nach einer Viertelstunde und zwei Abbiegungen entdeckte ich ein hölzernes Schild an zwei weißen Pfosten. Eingeschnitzte weiß lackierte Lettern kündigten das Park-Bestattungsinstitut an und listeten die angebotenen Dienste auf.
    Ich bog ab und folgte einer kurvigen, von Azaleen und Trompetenbäumen gesäumten Auffahrt. Nach der neunten oder zehnten Kurve entdeckte ich eine Kiesfläche und eine Ansammlung von Gebäuden. Ich stellte das Auto ab und schaute mich um.
    Das Park-Bestattungsinstitut war kein großer Betrieb. Das Nervenzentrum war ein einstöckiger Backsteinbau mit zwei Flügeln und einem Mittelteil, der etwas hervorragte, zwei Reihen Dreifachfenster links und rechts des Haupteingangs und darüber einem Kamin, der auf einem Teerschindeldach thronte.
    Hinter dem Hauptgebäude erkannte ich eine kleine Backsteinkapelle mit einem winzigen Türmchen und einer Flügeltür. Hinter der Kapelle befanden sich zwei Holzbauten, der größere wahrscheinlich eine Garage, der kleinere wahrscheinlich ein Lagerschuppen.
    Efeu und Immergrün bedeckten den Boden zwischen und vor den Gebäuden, an den Fundamenten wucherten Purpurwinden. Ulmen und Immergrüne Eichen hielten das ganze Grundstück in immer währendem Schatten.
    Als ich ausstieg, bekam ich eine Gänsehaut. Im Geiste fügte ich der Angebotsliste auf dem Eingangsschild noch einen weiteren Service hinzu. Begräbnisse. Einäscherung, Trauerbegleitung. Planung. Immerwährender Schatten.
    Sei nicht so melodramatisch, Brennan.
    Guter Rat.
    Trotzdem war mir dieser Ort unheimlich.
    Ich ging zu dem Backsteingebäude und drückte auf die Klinke. Die Tür war nicht verschlossen.
    Ich betrat ein kleines Foyer. Weiße Plastikbuchstaben auf grauem Karton wiesen den Weg zum Empfang, zum

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