Mit Haut und Haar: 6. Fall mit Tempe Brennan
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8.jpg.
Ein Bild von Ryan und mir beim Verlassen des McEniry Building der UNCC.
12.jpg.
Boyd, der zu meiner Küchentür hinausrannte.
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Ich vor dem Pike’s Soda Shop.
Schwer atmend und schwitzend öffnete ich eine weitere.
22.jpg.
Der Schweiß auf meiner Haut wurde kalt, und ich zitterte.
Katy saß lesend in der Schaukel auf Lijas Veranda. Sie trug Shorts und ein Tank-Top, das ich bei Gap gekauft hatte. Mit einem nackten Fuß stieß sie sich träge vom Geländer ab. Auf ihren Kopf war ein Gewehr gerichtet.
20
Als ich die Tür hörte, raste ich in die Küche.
Boyd schlabberte in seiner Schüssel.
Ryan holte sich ein Wasser aus dem Kühlschrank. Ich sah, wie er sich aufrichtete, die Flasche aufschraubte, den Kopf zurücklegte und trank. Seine Haut glänzte. Starke, sehnige Muskeln spannten sich in Armen, Hals und Rücken.
Ihn zu sehen beruhigte mich.
Dass ich einen Mann brauchte, um mich zu beruhigen, ärgerte mich.
Ich schob beide Gefühle beiseite.
»Guter Lauf?«, fragte ich, bemüht um einen beiläufigen Tonfall.
Ryan drehte sich um.
Ein Blick reichte ihm, um zu erkennen, dass etwas nicht stimmte.
»Was ist denn los?«
»Wenn du geduscht hast, möchte ich, dass du dir was ansiehst.«
Obwohl ich versuchte, meine Stimme ruhig zu halten, zitterte sie.
»Was ist los, Babe?«
»Ich würde es dir lieber zeigen.«
Ryan stellte die Flasche ab, kam zu mir und nahm meine Hände in seine.
»Alles in Ordnung?«
»Ich bin okay.«
Langer, prüfender Blick.
»Ich bin gleich wieder bei dir.«
Während Ryan oben war, schaute ich mir die restlichen E-Mails an. Die Szenen wechselten. Das Thema nicht. Jede einzelne Mail war eine Drohung.
Zehn Minuten später war Ryan wieder da und roch nach Irish Spring und Deo. Er küsste mich auf den Kopf und setzte sich auf den Stuhl neben mir.
Ich berichtete ihm von dem Anruf, zeigte ihm die Mails.
Ryans Gesichtsausdruck verdüsterte sich, während er die Bilder betrachtete. Hin und wieder zuckte ein Kiefermuskel.
Nachdem wir fertig waren, drückte er mich eng an sich. Seine Stimme klang fremd, irgendwie härter.
»Solange ich atme, wird niemand dir oder deiner Tochter etwas antun, Tempe. Das verspreche ich dir.« Sein Ton wurde weicher, seine Worte dafür umso eindringlicher. »Das schwöre ich. Dir. Und mir.« Er strich mir über die Haare. »Ich will dich in meinem Leben haben, Tempe Brennan.«
Ich wagte nicht, zu antworten. Verwirrung, Freude und Überraschung wetteiferten mit der Wut und der Angst.
Ryan drückte mich, ließ mich dann wieder los und fragte, ob er die Bilder noch einmal sehen könne.
Da ich keine Lust auf einen dritten Durchgang hatte, überließ ich ihm meinen Platz und ging in die Küche, um Boyds Schüssel neu aufzufüllen. Als ich zurückkehrte, fixierte Ryan mich mit starren, blauen Augen.
»Hat es hier in letzter Zeit einen Massenunfall gegeben?«
»Am letzten Freitagabend.«
»Einer der Verletzten ist eben gestorben?«
»Keine Ahnung.« Ein Quiz über aktuelle Ereignisse hatte ich nicht erwartet.
»Hast du die Zeitungen von dieser Woche?«
»In der Abstellkammer.«
»Hol Sie.«
»Sagst du mir, was in deinem Sherlock-Holmes-Hirn vorgeht, oder muss ich raten?«
Ich hatte Angst. Und Angst macht mich schnippisch.
»Bitte hol die Zeitungen.« In Ryans Stimme lag kein Funken Humor.
Ich holte die Observer dieser Woche aus der Altpapierkiste und kehrte ins Arbeitszimmer zurück.
Das Unfallopfer war am Dienstag im Mercy Hospital gestorben. Die Frau war Direktorin einer privaten High School gewesen, deshalb kam ihr Tod in die Schlagzeile vom Mittwoch.
Ryan öffnete die 2.jpg-Mail. Ein Observer -Kasten stand rechts neben der Tür zu Starbucks. Er legte den Cursor darauf und vergrößerte den Ausschnitt. Die Worte waren zwar unscharf, aber noch lesbar.
VIERTES UNFALLOPFER STIRBT.
Dieselbe Schlagzeile hielt ich in meiner Hand.
Ryan brach das Schweigen.
»Angenommen, die Fotos wurden entsprechend der Nummerierung eingescannt. Das hieße, die ersten beiden wurden am Mittwochvormittag aufgenommen. Das war gestern. Wir waren gestern im Starbucks.«
Ich bekam eine Gänsehaut.
»Mein Gott, Ryan.« Ich warf die Zeitung auf das Sofa. »Irgendein Spinner verfolgt mich mit seiner Nikon Cool Pics. Warum sollte es mich da interessieren, wann genau diese Bilder aufgenommen wurden?«
Ich konnte nicht still stehen. Ich ging im Zimmer auf und ab.
»Weil uns das vielleicht einen Hinweis auf das Motiv liefert.«
Ich
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