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Mit heißer Nadel Jagd auf Kids

Mit heißer Nadel Jagd auf Kids

Titel: Mit heißer Nadel Jagd auf Kids Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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auf Schloss Schulzling. Er betreut den Alten. Haben
sich die beiden in deiner Kanzlei kennen gelernt?“
    „Nein. Hier sind sie sich nicht
begegnet.“
    „Logisch. Sonst könnte der Alte
was ahnen. Wahrscheinlich will Prötl ihn vergiften.“
    „Vergiften? Um Himmels willen!
Wie kommst du darauf?“

10. Geisel? Komplizin!
     
    Tim und Gaby warteten in
Ruritzlis Dienstwagen, aber der TKKG-Häuptling war startbereit, um am Fenster
zu lauschen.
    Inzwischen hatte der Inspektor
an der Haustür geklingelt.
    Agathe Busch legte die
Sicherheitskette vor, während sie durch die Tür fragte: „Wer ist da?“
    „Kriminalpolizei“, antwortete
Ruritzli. „Sind Sie Frau Agathe Busch?“
    Sie öffnete die Tür einen
Spalt. Im Licht der Außenlampe sah sie ihn. Regen sprenkelte sein graues
Jackett. Lächelnd hielt er ihr seinen Ausweis hin.
    „Ich bin Inspektor Ruritzli.
Ich muss mit Ihnen über Frank Willinger reden.“
    Sie zuckte zusammen. Fröstelnd
schloss sie die Tür, hakte die Kette ab und ließ ihn ein. Im Wohnraum bot sie
Platz an. Neugierig musterte der Inspektor die Frau.
    „Mein Kollege“, sagte er, „der
den Fall damals bearbeitet hat, wurde versetzt. Sie müssen entschuldigen, dass
ich mit den Details nicht so vertraut bin. Doch vorweg: Sie haben es sicherlich
gelesen, dass Willinger ausgebrochen ist. Wir nehmen an, dass er herkommt. Er
hat dazu allen Grund. Es geht um die Beute von damals, die noch irgendwo
versteckt ist. Aber das braucht Sie nicht zu interessieren.“
    Sie starrte ihn an. Ihr Gesicht
war sehr blass. Sie hatte dünnes Blondhaar und schiefergraue Augen. Fest
presste sie die Lippen aufeinander.
    „Ausgebrochen? Davon weiß ich
nichts.“
    Er zuckte die Achseln. „Es
stand in der Zeitung. Wir versuchen jetzt, alle Personen ausfindig zu machen,
zu denen er irgendwie Kontakt hatte. Wir müssen sozusagen erraten, an wen er
sich wenden könnte — in dieser seiner kitzligen Situation.“
    „An mich bestimmt nicht. Ich...
war seine Geisel.“
    „Ich weiß. Trotzdem. Er könnte
denken, dass er Sie wiederum benutzen kann. Wenn er hier unterschlüpft, wären
Sie in seiner Gewalt. Sowas hat’s schon gegeben.“
    „Aber was sollte er bei mir?“
    „Nun, Frau Busch, ich stecke
nicht in seinem Kopf. Um festzustellen, ob Sie gefährdet sind, bin ich hier.
Kommen wir mal zu den Ereignissen von damals.“
    Er hielt inne. Lauschend legte
er den Kopf schief. Draußen hatte etwas gegen die Hauswand gestoßen, dicht beim
Fenster. Ein leises Geräusch. Aber er hatte scharfe Ohren.
    Diese beiden!, dachte er — und
unterdrückte ein Schmunzeln.
    Die Frau hatte nichts gehört.
Nervös zerrte sie an ihren Fingern.
    „Es war im Juni vor zwei
Jahren“, sagte er. „Willinger überfiel die Bank im Alleingang, nahm eine Kundin
als Geisel — Sie! — und zwang den Kassierer zur Herausgabe des Geldes. Dann...
Aber wenn Sie das bitte erzählen!“
    Sie strich sich eine Strähne
aus der Stirn. Unruhig glitten ihre Hände über das Kleid.
    „Er nahm mich mit“, erzählte
sie. „Er hielt mir eine Pistole an den Kopf und zwang mich, in seinen Wagen zu
steigen. Kreuz und quer fuhr er durch die Gegend, dann zu dem leeren Haus in
der Passerati Straße, wo ich später befreit wurde. Er hat mich gefesselt, geknebelt
und in einem Kellerraum eingesperrt. Aber er wurde von jemandem beobachtet, der
ihn als gesuchten Verbrecher erkannte. Der Mann verständigte die Polizei,
verschwieg aber seinen Namen. Bis heute weiß man nicht, wer er ist. Ich hätte
mich so gern bei ihm bedankt. Als die Polizei eintraf, war Willinger
verschwunden.“
    Ruritzli nickte. „Sollte was
sein, haben Sie hier meine Telefonnummer.“ Er legte einen Zettel auf den Tisch.
„Außerdem werde ich veranlassen, dass Ihr Haus von einer Polizeistreife überwacht
wird. Sie können also ruhig schlafen. Tut mir Leid, dass ich stören musste.“
    Als er gegangen war,
verriegelte sie die Haustür. Durchs Fenster der dunklen Küche beobachtete sie,
wie er in seinen Wagen stieg und abfuhr. Sass noch wer im Wegen? Sie glaubte,
eine Person zu erkennen. Na, wenn schon.
    Der Wind peitschte Regenschauer
durch die Straße. Kein Mensch war zu sehen.
    Sie ging in den Wohnraum
zurück.
    „Er ist weg“, sagte sie.
    Willinger saß auf der Couch.
Sein V-Gesicht war verkniffen. Er nahm einen großen Zug aus der
Birnenschnaps-Flasche und wischte sich über die Lippen.

    „Weshalb ist er hergekommen?
Ist den Bullen ein Licht aufgegangen? Vermuten die plötzlich, dass du

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