Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite
dir gerade passt.«
Der Grand Room drehte sich immer schneller im Kreis. Lucy bekam kaum noch Luft…
»Und nun wird der Rest der Welt dein kleines krankes Geheimnis erfahren. Nächste Woche bringt Townhouse eine Titelstory, die Lucy Jos Lügen eine nach der anderen entlarvt. Heute Abend schreibt Mallory die letzten Absätze des Artikels.« Lucy schnappte entsetzt nach Luft. Die Chefredakteurin hatte sie tatsächlich ganz seltsam angeschaut, als sie ihr während der Cocktailstunde quer durch den Raum zugewinkt hatte. »Ich dachte, du würdest es gerne wissen wollen, ehe das Heft vor deiner Tür liegt.«
»Du bist eindeutig zu weit gegangen, Cornelia«, hörte sie Wyatt sagen, aber seine Stimme klang irgendwie ganz weit weg. »Du hast keinen Grund, Lucy anzugreifen, nur weil es mit uns beiden nicht funktioniert hat …«
Cornelia wieherte hämisch. »Bilde dir bloß nichts ein. Du hast doch immer rumgelabert, ich soll meinen Beitrag zum Allgemeinwohl leisten. Tja, und eine Lügnerin bloßzustellen ist mein Beitrag.« Womit Cornelia davonstolzierte und sie in einer beißenden Parfum-Schwade stehen ließ.
Lucy schämte sich so in Grund und Boden, dass sie kaum atmen konnte. Sie kam sich vor, als hätte sie an der Decke am Lüster geschaukelt, sei abgestürzt und auf den Rücken gekracht. Sie brachte keinen Ton heraus. Der Ball, das Museum, alles verschwamm vor ihren Augen. Wyatt hatte ihr die Hände auf die Schultern gelegt und versuchte, sie zu trösten, aber Lucy schaffte es nicht, ihm in die Augen zu schauen. Alles war verloren: Wyatts Wette, die Anerkennung der Menschen, die sie in den vergangenen Monaten kennengelernt hatte, die Karriere, für die sie so hart gearbeitet hatte. Wyatt würde mit ihr zusammen abstürzen. Sogar Rita hatte sie verletzt.
»Alles wird gut, versprochen«, murmelte Wyatt, doch sie wusste, dass er log.
»Ich muss hier raus.« Lucy konnte es nicht ertragen, ihn anzusehen. Tränen brannten ihr in den Augen, hastig raffte sie den Rock ihres traumhaft schönen Kleides, drehte sich um und stürzte nach draußen.
31
»Max?«
»Ja, Eloise?«
Sie lachte, weil er so förmlich war, und lehnte ihren Kopf, in dem sich alles drehte, gegen den feinen Leinenstoff seines Hemds. Sie musste dem Drang widerstehen, die Knöpfe abzulecken. »Tolle Brustmuskeln.«
»Danke.«
»Ich bin so froh, dass du mit mir zu dem Ball gegangen bist. Keine Ahnung, was ich machen würde, wenn du nicht da wärst.«
»Dich völlig um Kopf und Kragen trinken?« Zärtlich lächelte er sie an. »Ich bin aber auch sehr froh. So, wie wäre es, wenn ich dich jetzt nach Hause bringe? Wir könnten unterwegs eine Pizza besorgen, damit du wieder ein bisschen nüchterner wirst.«
»Nur noch ein paar kleine Tänzchen«, meinte Eloise beharrlich und rappelte sich wieder auf. Sie hoffte bloß, dass Trip – den sie zuletzt gesehen hatte, als er gerade mit seiner Begleitung zu »Fly Me to the Moon« die Hüften kreisen gelassen hatte – kochte vor Eifersucht. Verführerisch schlang sie Max die Arme um den Hals und flüsterte: »Und jetzt lässt du mich nach hinten fallen!«, und Max tat eher widerstrebend, wie ihm geheißen. Eloise ließ sich nach hinten fallen, tiefer und immer tiefer, bis Max sie gezwungenermaßen wieder nach oben ziehen musste wie ein pralles Fischernetz voller Kabeljau.
»Eloise, ich bringe dich jetzt auf der Stelle nach Hause«, stammelte er, nachdem er sie mühevoll wieder aufrecht hingestellt hatte, und diesmal war ihr klar, dass er ein Nein nicht gelten lassen würde. Er drückte sie an sich, hob sie hoch und trug sie einfach von der Tanzfläche. Erst war es ein wirklich schönes Gefühl, aber dann wurde es ihr schnell eher peinlich.
»Hey!«, schimpfte sie und schlug ihm mit der Faust auf die Brust. Wenn jemand sie sah! Zielstrebig marschierte er nach draußen und machte nicht einmal an ihrem Tisch halt, sodass sie ihre Tasche im Vorbeigehen an sich reißen musste. Wie beschämend! Ihre Begleitung führte sich auf wie ein Neandertaler! Himmel, sie hoffte wirklich, dass Trip das nicht mitbekam. »Lass mich sofort runter, Max!«, kreischte sie, als er sie bis zur Garderobe trug, weshalb das Paar, das vor ihnen in der Schlange stand, sich pikiert zu ihnen umdrehte. Worauf sie ihm noch mal energisch auf den Rücken trommelte, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen.
Widerstrebend stellte Max sie auf die eigenen Füße, trat aber so dicht vor sie, dass sie völlig abgeschirmt war. Erst da merkte Eloise,
Weitere Kostenlose Bücher