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Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite

Titel: Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridie Clark
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gearbeitet, um es zu etwas zu bringen. Du hast Talent, nicht wie diese anderen Mädchen, die den lieben langen Tag auf der faulen Haut liegen und nichts tun, als bloß hübsch auszusehen und ihre Zeit zu vertrödeln. Und du bist ein guter Mensch, Lucy Jo.«
    »Vielleicht war ich das früher mal.« Inzwischen schien es
ihr fast, als liege der Ball schon Jahre zurück. Der rote Teppich, die Versteigerung, die Küsse – war das alles wirklich passiert? Ihr knurrender Magen holte sie wieder in die Wirklichkeit zurück. Sie hatte den ganzen Abend noch nichts gegessen – oder vielmehr die ganzen letzten drei Monate, wie es ihr vorkam. »Wer möchte eine Brezel?«, fragte sie in die Runde, und sofort schossen drei Hände nach oben. Lucy ging zu dem kleinen Verkaufswagen, gab dem Verkäufer das Geld und verteilte die Brezeln.
    »Komm, wir gehen nach Hause«, sagte sie zu ihrer Mutter und nahm den Koffer, der zu ihren Füßen auf dem Boden stand.
    »Du meinst ins Carlyle? Hast du nicht gesagt, du hast da ein Zimmer?«
    »Nein, gehen wir lieber nach Hause-Hause. Murray Hill.« Es war vielleicht ein bisschen schäbig, die Bodendielen mochten schief und krumm sein, und gelegentlich fand man Käferchen – um nicht zu sagen Kakerlaken – im Badezimmer, aber augenblicklich war das Lucy ganz egal. Sie wollte bloß irgendwohin, wo sie wieder auf den Boden der Tatsachen kommen und sich darauf besinnen konnte, wer sie wirklich war. Morgen konnte sie sich dann überlegen, was sie mit dem Scherbenhaufen anfangen sollte, in den sich ihr Leben unversehens verwandelt hatte.
    »Noch besser.« Entschlossen griff Rita nach ihrer Reisetasche und warf sie sich über die Schulter, um dann ihren beiden neuen Kumpels zum Abschied zuzuwinken. »Ich glaube, es wird dir gefallen, was ich in der Bude gezaubert habe.«
     
    Um sechs am nächsten Morgen hob Trip vorsichtig den vogelzarten Arm an, der auf seiner nackten Brust lag. Die klapperdürre Rothaarige, der er gehörte, rührte sich nicht. Wie
zum Geier hieß sie noch mal? Trip konnte sich ja kaum an seinen eigenen Namen erinnern. Entgeistert schaute er sich um – mehr Boudoir als Schlafzimmer mit schauerromantisch angehauchten schwarzen Vorhängen und burgunderroten Wänden, wobei erschreckend viele Red-Bull-Dosen überall auf dem Boden verstreut herumlagen. Das schwarze Kleid des Mädchens lag zusammengeknüllt auf dem Boden und erinnerte ihn irgendwie an eine geschmolzene Märchenhexe.
    Behutsam rutschte Trip ein paar Zentimeter Richtung Bettkante. Gut . Jetzt musste er es nur noch zur Tür hinaus schaffen, ohne das Mädel aufzuwecken, und dann wäre er frei. Sein Kopf schmerzte höllisch, sein Mund war so ausgedörrt wie die Sahara. Mit dem linken Fuß berührte Trip den Boden, wobei er sorgsam darauf bedacht war, nicht an der schwarzen Satin-Bettwäsche zu ziehen. Er wusste gar nicht, dass es junge Mädchen gab, die in schwarzer Satin-Bettwäsche schliefen. Und eigentlich wollte er das auch gar nicht wissen. Dann die linke Hand. Gerade, als er vollends aus dem Bett gleiten wollte, hörte er sie leise grunzen.
    Trip erstarrte. Das Mädchen war wieder still. Ganz langsam rutschte er weiter. Sein Frack lag in der Ecke, gleich neben der Hexenpfütze. Allein beim Anblick der achtlos hingeworfenen Klamotten wurde ihm schlecht. Dann fiel ihm wieder ein, wie sie ihn am Abend zuvor aufs Bett geschubst und die Tigerin gespielt hatte. Und dann musste er daran denken, wie Eloise die Arme um Max Fairchilds Hals geschlungen hatte.
    »Ach du lieber Gott! Alles okay ?«, quiekte das Mädchen, setzte sich kerzengerade auf und schob sich die Löckchen aus dem Gesicht. Das unüberhörbare Geräusch, als Trip sich in eine der Geschenktüten übergab, die sie beim Ball in die Hand gedrückt bekommen hatten – das Erstbeste, was er in
die Finger bekommen hatte -, hatte seine Bettgefährtin geweckt.
    »Entschuldige«, murmelte er matt und machte sich hastig daran, schnell in seine Hose zu steigen und das Hemd zuzuknöpfen. Er musste dringend hier raus. Zu seinem Entsetzen stieg das Mädel doch tatsächlich aus dem Bett und tappte in ihr Satin-Laken gehüllt quer durchs Zimmer zu ihm. »Du kannst, ähm, gerne meine Tüte behalten«, brummte Trip.
    »Die Tüte ist mir egal.« Sie tippte ihm mit dem Finger auf die Brust.
    »Doch, doch, ich bestehe darauf«, nuschelte Trip und quetschte seinen Fuß in den Schuh, während er die Spucktüte in der einen Hand hielt. Dann schnappte er sich den anderen Schuh und

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