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Mit jedem Herzschlag (German Edition)

Mit jedem Herzschlag (German Edition)

Titel: Mit jedem Herzschlag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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Magen.
    Vielleicht hatte Felipe diese Männer getötet. Vielleicht war er derjenige, der sie mit einem Schuss in den Hinterkopf regelrecht hingerichtet hatte. Dieser Wilde von eben, dieser Mann mit den tödlich ausdruckslosen Augen – er sah ganz gewiss soaus, als wäre er zu einer solch schrecklichen Tat fähig.
    Sie atmete tief durch. Angestrengt versuchte sie, ihre zitternden Hände unter Kontrolle zu bringen und die Tränen aufzuhalten, die ihr bereits über die Wangen flossen. In den letzten Tagen hatte sie auf ihr Herz gehört und die kalten Tatsachen ignoriert, die ihren Gefühlen für Felipe im Wege standen.
    Aber jetzt gehörte auch ein sehr toter Mann zu diesen kalten Tatsachen, und sie konnte nicht länger die Augen davor verschließen.
    „Geht es dir gut?“, fragte er, immer noch in diesem leisen, beinah unnatürlich ruhigen Tonfall.
    „Nein. Ich möchte aussteigen.“
    „Das werden wir gleich“, meinte Felipe und schaute in den Rückspiegel. „Ich möchte nur sichergehen, dass uns keiner von Tommys Leuten folgt. Aber wir sollten schnellstens diesen Wagen loswerden. Die Polizei wird danach suchen.“
    In der Ferne hörte Carrie Polizeisirenen. Sie näherten sich, wurden lauter. Ein Streifenwagen fuhr mit etwa sechzig Meilen pro Stunde an ihnen vorbei.
    Felipe bog in eine Seitenstraße ein.
    „Nein“, erklärte Carrie. „Du verstehst mich nicht. Ich möchte aussteigen. Sofort.“
    „Caroline, wir können jetzt nicht …“
    „Nicht wir – nur ich. Ich will, dass du rechts ranfährst und mich aussteigen lässt.“
    Sie spürte, wie er sich zu ihr umwandte und sie ansah, zum ersten Mal richtig ansah. Sie wich ihm aus, starrte auf ihre Füße.
    „Das kann ich nicht“, erwiderte er.
    Schließlich schaute sie ihn an. „Kannst du nicht, oder willst du nicht?“
    Seine Kiefermuskeln arbeiteten wieder. Dieses Mal wich er ihrem Blick aus.
    „Welchen Unterschied macht das schon?“, gab er zurück.
    „Bin ich deine Geisel?“ Nur mit Mühe konnte sie das Zittern in ihrer Stimme unterdrücken. „War ich es die ganze Zeit?“
    Er gab einen Ton von sich, der vielleicht ein Lachen sein mochte. „Was glaubst du?“
    „Ich weiß es nicht.“ Sie wusste es tatsächlich nicht. Hatte er sie von Anfang an manipuliert und an der Nase herumgeführt? Waren seine Liebesbeteuerungen in Wirklichkeit nur leere Versprechungen gewesen, um ihr Vertrauen zu gewinnen und sie davon abzuhalten, wegzulaufen? Und was war mit ihren Gefühlen für ihn? War das wirklich Liebe – oder war es die seltsame Bindung, die eine Geisel zu ihrem Geiselnehmer entwickeln konnte?
    „Bitte“, sagte sie leise. „Wenn ich dir irgendetwas bedeute, lass mich bitte gehen.“
    Felipe schwieg und bog nach links in die MacCallister Street ein. „So“, meinte er nach einer Weile. „Du hast dich entschieden, mir nicht zu vertrauen. Das ist schade.“
    „Bitte“, wiederholte sie. „Beweise mir, dass ich nicht deine Geisel bin, Felipe. Lass mich gehen.“
    „So gern ich dir das beweisen würde“, antwortete er, „noch lieber will ich, dass du am Leben bleibst. Und solange Lawrence Richter eine Bedrohung darstellt, bleibst du bei mir.“
    Sie schaute aus dem Fenster. Sprachlos, schweigend.
    „Und jetzt denkst du: ‚Aha, ich bin also wirklich seine Geisel.‘ Aber ich sage es dir noch einmal, Caroline: Alles, was ich dir je erzählt habe, entspricht hundertprozentig der Wahrheit.“
    Sie schloss die Augen. „Ich weiß nicht mehr, was die Wahrheit ist.“ Sie kannte nur die Fakten. Sie hatte beobachtet, wie er ohne zu zögern einen Mann getötet hatte. Die ballistischen Untersuchungen hatten ergeben, dass seine Waffe die Tatwaffe war. Ein Video zeigte ihn mit den beiden Männern, kurz bevor man sie tot aufgefunden hatte.
    Als sie an einer roten Ampel hielten, griff Felipe nach ihrer Hand. An ihrem Finger steckte noch der grüne Plastikring, den er ihr geschenkt hatte.
    „Das hier ist die Wahrheit“, erklärte er. „Mach die Augenauf. Schau mich an!“
    Sie drehte sich zu ihm um und sah ihm direkt in die Augen. Diesem Mann, den sie zu kennen geglaubt hatte – und den sie aber vielleicht überhaupt nicht kannte. Seine Züge waren ihr so vertraut: die breiten Wangenknochen, die schmalen Wangen, die lange elegante Nase, die vollen Lippen, die dunklen hypnotischen Augen. Sie hatte gemeint, ihn in all seinen Facetten erlebt zu haben. Sie hatte ihn entspannt gesehen und lachend, angespannt und besorgt, cool und gelassen, gedankenverloren,

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