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liebevoll eine Hand auf die Schulter. „Callum hat uns erzählt, dass du ihm immer hilfst. Mit ihm redest. Ihm zeigst, wie er Unfälle vermeiden kann.“
„Ach so, das …“, sagte Alex erleichtert.
„Und du siehst ja, es funktioniert.“ Mr Bannister war unbemerkt zu ihnen getreten. „Wir können kaum glauben, wie sehr er sich in den letzten paar Wochen verändert hat. Es ist ein Wunder.“
„Oh, gut“, sagte Alex.
„Und deshalb, Alex, wollten wir dich fragen, ob du im Sommer mit uns in die Ferien fahren willst“, sagte Mrs Bannister. „Wenn du dabei bist, läuft alles viel besser, und da dachten wir …“
„… also wir denken, dass es für alle das Beste wäre, wenn du auch mitkommst“, beendete Mr Bannister ihren Satz. „Wir werden eine Villa in Frankreich mieten. Mit Swimmingpool. Wenn du magst, rede ich mit deinen Eltern.“
Eine Villa in Frankreich, das war cool. Alex sagte strahlend zu.
Nur eins hatte Alex mit seinem Computer bisher nicht geschafft: Geld zu verdienen. Wenn er sein Gehirn ein bisschen anstrengte, würden ihm mindestens siebenundzwanzig verschiedene Methoden einfallen, wie er mit dem Laptop Geld machen konnte, hatte Onkel John geschrieben. Alex grübelte und grübelte, und trotzdem fiel ihm nichts ein – nicht eine einzige gute Idee, geschweige denn siebenundzwanzig.
Aber er hatte trotzdem viel Spaß mit seinem Laptop.
Jeden Tag dachte er sich etwas anderes aus. Einmal malte er das Wohnzimmersofa blau an (weil er wissen wollte, wie das aussah), ein anderes Mal stellte er einen Karton voll Eier in die Mikrowelle, um zu testen, ob sie platzten (sie platzten wirklich), oder er nagelte Bretter über die Treppe und baute sich eine Rutschbahn daraus. Mit anderen Worten, er machte alles, was ein Junge in seinem Alter gern anstellen würde, wenn er wüsste, dass er ungeschoren davonkommt.
Eines Tages entdeckte Alex einen Karton mit Feuerwerkskörpern ganz hinten in dem Schrank im Esszimmer, das sein Vater als Arbeitszimmer benutzte. Ein Blick genügte, und sein Plan stand fest. Die Kracher in der Kiste flehten ihn buchstäblich an, sie herauszunehmen und in die Luft zu jagen.
Es war Samstag, und Alex hatte gerade die Zeit in seinem Laptop eingestellt und den Karton aus seinem Versteck genommen, als Callum an der Haustür auftauchte.
„Wir gehen in den Park runter“, sagte Callum und deutete auf die Einfahrt hinaus, wo Lilly im Rollstuhl wartete, den Hund Mojo an der Leine. „Lilly will Enten füttern und sie sagt, du kannst auch mitkommen, wenn du willst.“
„Ich hab ’ne bessere Idee“, verkündete Alex und zeigte seinem Freund die Feuerwerkskörper. „Dad ist auf einer Konferenz und Mum kommt erst in einer Stunde nach Hause. Wir haben genug Zeit, um die Dinger abzufeuern. Jetzt gleich im Garten.“
„Aber was sagt dein Dad dazu? Merkt der nicht, dass sie weg sind?“, wandte Callum ein.
„Mann, die sind doch nicht weg!“, fuhr Alex ihn an. „Wir feuern sie ab, ich drehe die Zeit zurück und dann sind sie wieder in ihrem Karton im Schrank.“
„Ähm … ja“, sagte Callum zweifelnd, wie immer wenn Alex ihn zu solchen Sachen anstiften wollte. Er zögerte dann und fragte sich, ob es nicht zu gefährlich war. Und Feuerwerkskörper sind gefährlich. Das weiß jedes Kind.
„Aber ich weiß nicht, ob Lilly …“
„Ach, was soll Lilly schon dagegen haben?“, schnitt Alex ihm das Wort ab. „Sie findet das Feuerwerk bestimmt toll und hinterher weiß sie ja nichts mehr davon, okay? So wie du auch.“
Callum rollte Lilly am Haus entlang in den Garten hinunter und Alex sperrte Mojo in der Küche ein. Dann nahmen die Jungen ein paar Kracher aus dem Karton und gingen damit in den Garten hinunter.
Das Ergebnis war allerdings enttäuschend. Ein Feuerwerk ist bekanntlich nachts am schönsten, wenn die farbigen Leuchtkugeln in den dunklen Himmel zischen, aber jetzt, am helllichten Tag, sah man fast gar nichts. Außerdem machten die Raketen einen Höllenlärm und Alex wartete nur darauf, dass Mr Kowalski herüberkam und sich beschwerte.
„Probier mal den da“, sagte Lilly. Sie nahm den dicksten Böller heraus, der ganz unten im Karton lag, und reichte ihn Callum. Das Ding nannte sich „Granate“ und sah aus wie eine große Konservendose mit einem Stecken dran. Auf der Bedienungsanleitung stand, dass man den Stiel fest in den Boden rammen, dann die Lunte anzünden und möglichst weit weggehen sollte.
Alex trug die „Granate“ also ganz weit in den
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