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ausgesucht und jetzt muss ich es nur noch bezahlen. Damit.“ Er hielt einen Bankscheck in die Höhe. „Damit sie keine Pannen mehr hat, wenn sie zu einem wichtigen Vorstellungsgespräch fährt. Und außerdem braucht sie dann nicht mehr ihre ganze Freizeit mit dem alten Triumph zu vergeuden. Sie kann sich endlich auf die Jobsuche konzentrieren, damit sie die Stelle bekommt, die sie verdient!“
Als Mrs Howard an diesem Tag um vier Uhr nach Hause kam und auf ihrem Fahrrad die Einfahrt heraufkurvte, warteten Alex und sein Vater schon neben dem neuen Auto auf sie. Mr Howard hatte eine riesige rosa Schleife um den Toyota gebunden, sodass er wie ein richtiges Geschenk aussah.
Mrs Howard stieg von ihrem Rad und starrte den Wagen an. „Was ist das denn?“, fragte sie.
„Der ist für dich“, sagte Mr Howard stolz.
„Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!“, rief Alex.
„Ich hab dir doch gesagt, dass ich mir einen Motorheber wünsche“, sagte seine Mum.
„Ja, ich weiß“, erwiderte Mr Howard fröhlich. „Aber ich hab dir stattdessen den Toyota gekauft.“
„Ich habe schon ein Auto“, sagte Mrs Howard.
„Aber das hier“, erwiderte Mr Howard, „ist absolut zuverlässig! Damit kannst du zu deinen Vorstellungsterminen oder zur Arbeit fahren, ohne dass du auf der Straße liegen bleibst.“
„Und was mache ich damit?“ Mrs Howard zeigte auf den Triumph in der Garage.
„Na ja … den kannst du verkaufen.“
„Verkaufen.“ Mrs Howard schaute ihren Mann an. „Na klar doch. Zwei Jahre lang habe ich daran herumgebastelt und jetzt fällt mir nichts Besseres ein, als ihn zu verkaufen!“
„Hör mal“, sagte Mr Howard, der langsam ein bisschen gereizt klang, „du könntest ja wenigstens mal Danke sagen, nachdem ich so viel Geld für dich ausgegeben habe …“
„Ja, genau, das ist der nächste Punkt“, unterbrach Mrs Howard ihren Mann. „Du gibst einfach so viel Geld für ein Auto aus, ohne mich vorher zu fragen?“
Mr Howard starrte sie an. „Ich fass es nicht! Bist du böse auf mich, weil ich dir ein Auto gekauft habe?“
„Ja, bin ich“, sagte Mrs Howard. „Und nicht nur böse – ich bin stocksauer.“
„Das darf doch nicht wahr sein!“, rief Mr Howard, dem jetzt der Kragen platzte. „Wir haben zwölf Jahre lang darauf hingearbeitet, dass du eines Tages was Sinnvolleres machen kannst, als in einer Werkstatt zu jobben, und ich dachte, du würdest wenigstens …“
„Ach hör auf!“, fauchte Mrs Howard zurück. „Gar nichts hast du gedacht. Was ich mir wünsche, interessiert dich doch gar nicht. Du hast gemacht, was dir in den Kram passt, und damit fertig.“
Danach lief alles nach dem vertrauten Muster ab. Der Streit wurde schlimmer, die Dinge, die sie sich gegenseitig an den Kopf warfen, wurden immer verletzender, ihre Stimmen immer aufgebrachter und beide brüllten so laut, dass sie gar nicht merkten, wie Alex leise ins Haus zurückging und in seinem Zimmer verschwand.
„Da!“, sagte sein Vater und klopfte auf die Haube des silbernen Toyota. „Was meinst du?“
„Ich finde ihn super“, sagte Alex, „aber falls es ein Geburtstagsgeschenk für Mum sein soll, kann ich dir gleich sagen, dass sie sich nicht drüber freuen wird.“
„Was?“ Sein Vater schaute ihn entgeistert an. „Wieso das denn? Was soll ihr daran nicht gefallen? Er ist brandneu. Und er säuft nicht ab, wenn sie zu einem Vorstellungsgespräch unterwegs ist, so wie ihr alter Triumph. Er ist …“
„Aber das ist ja genau der Punkt, Dad“, sagte Alex. „Sie hat schon ein Auto. Den Triumph.“
„Na ja, den kann sie verkaufen.“
„Aber sie hat doch schon so viel Arbeit reingesteckt“, protestierte Alex. „Würdest du einen Wagen verkaufen, an dem du zwei Jahre lang herumgebastelt hast und der gerade erst fertig geworden ist?“
Mr Howard machte den Mund auf, um etwas zu erwidern, aber dann klappte er ihn wieder zu.
„Glaub mir, Dad“, sagte Alex fest. „Ich weiß, was ich sage. Kauf den Wagen nicht. Oder rede erst mit Mum darüber. Du würdest einen Riesenfehler machen, ehrlich.“
Mr Howard wurde auf einmal sehr nachdenklich. Zugegeben, in letzter Zeit lief es nicht besonders gut zwischen ihm und seiner Frau, und er hatte irgendwie gehofft, dass er mit seinem Geschenk die Stimmung ein bisschen heben konnte. Aber wenn Alex Recht hatte …
„Ruf sie einfach an“, drängte Alex. „Frag sie, was sie wirklich will.“
„Aber wenn ich sie anrufe, ist es doch keine
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