Mit klick! zurück
Garten und rammte den Stecken fest in den Boden. Callum zündete die blaue Papierlunte an und dann rannten sie zu Lilly auf die Terrasse zurück.
Nichts geschah. Sie warteten fast eine Minute, ohne dass etwas passierte.
„Wahrscheinlich ist sie ausgegangen“, sagte Alex und wollte zurückgehen, um die Lunte wieder anzuzünden. Aber Callum hielt ihn fest.
„Du darfst nie zu einer Rakete zurückgehen, wenn sie schon angezündet ist“, sagte er. „Du musst warten.“
„Wie lange?“, fragte Alex.
„Mindestens eine Stunde“, sagte Callum. „Du willst doch nicht, dass dir das Ding ins Gesicht fliegt, oder?“
„Ich hab Durst“, sagte Lilly in diesem Moment und Alex machte die Hintertür auf, damit sie mit ihrem Rollstuhl in die Küche fahren konnte.
Den Hund hatte er ganz vergessen. Sobald die Tür aufging, schoss Mojo wie der Blitz heraus. Er platzte fast vor Tatendrang, nachdem er in seinem Gefängnis den ganzen Spaß verpasst hatte.
Bälle und Stöcke gehörten zu Mojos Lieblingsspielzeug, und als er in den Garten hinunterfetzte, entdeckte er ein schönes, dickes Stöckchen, das an der Rasenkante in der Erde steckte. Fantastisch! Mojo packte den Stock mit den Zähnen und machte, was jeder vernünftige Hund in diesem Fall getan hätte: Er brachte ihn seinem Herrchen.
Callum hatte Alex zu Recht gewarnt, dass man nie zu einem Feuerwerkskörper zurückgehen darf, wenn er schon angezündet ist. Das blaue Luntenpapier an der „Granate“ war ein bisschen feucht geworden, aber es schwelte noch. Und als Mojo damit durch den Garten sauste, flammte die Lunte durch den Luftzug plötzlich auf. Im nächsten Moment zischten bunte Phosphorkugeln aus der Dose am anderen Ende des Stöckchens hervor.
Hätte die „Granate“ im Boden gesteckt, wären die Kugeln in die Luft gezischt, aber weil Mojo den Stock im Maul hielt, schossen sie seitwärts davon. Die erste Kugel zischte in Kniehöhe über den Boden und raste direkt auf Callum zu.
Callum schrie entsetzt auf und sprang aus dem Weg, aber jetzt kamen bereits die nächsten Kugeln. Funkelnd schossen sie aus der „Granate“ hervor und zischten durch den ganzen Garten. Eine der Kugeln flog in den Zaun, die nächste schoss darüber hinweg und landete auf Mr Kowalskis Schuppen, zwei weitere rasten auf Alex’ Haus zu. Die erste prallte von der Backsteinmauer ab, ohne Schaden anzurichten, aber die zweite raste durch die offene Hintertür in die Küche.
Mit einem leisen Wumpf! landete die brennende Kugel in einer Schale Paraffin, in der Mrs Howard das Schmierfett von einem Teil der Motoraufhängung lösen wollte. Die Schale war eigentlich nur ein leerer Eisbehälter aus Plastik. In Sekundenschnelle schmolz eine Seite in der Hitze der Flammen, sodass sich der brennende Inhalt auf den Fußboden ergoss.
Im Handumdrehen breitete sich die Feuerlache von der Hintertür zu der zweiten Tür aus, die in den Flur hinausging. Direkt daneben war die Spüle, vor der Lilly in ihrem Rollstuhl saß, um sich ein Glas Wasser zu holen. Alex starrte entsetzt in die züngelnden blauen Flammen. Es war eine tödliche Falle. Das brennende Paraffin schnitt Lilly gleichzeitig den Weg zur Hintertür und zur Flurtür ab. Sie konnte nicht fliehen. Mit angstgeweiteten Augen schaute Lilly Alex an, ohne einen Ton herauszubringen.
Jetzt fing auch noch die Zeitung Feuer, die Mrs Howard unter die Paraffinschale gelegt hatte. Sie brannte lichterloh. Ein ohrenbetäubender Knall aus einem der Küchenschränke verriet, dass dort in der Hitze etwas explodiert sein musste, und bald leckten noch mehr Flammen an der lackierten Flurtür.
Das Schlimmste aber war, dass Alex die Zeit nicht zurückdrehen konnte: Sein Laptop stand im Esszimmer. Er hatte ihn dort gelassen, als er die Kracher geholt hatte. Alles war vorbereitet und die Zeit eingestellt, sodass ein Tastendruck genügt hätte – aber jetzt schnitt ihm das Feuer den Weg ins Esszimmer ab. Eine andere Möglichkeit, ins Haus hineinzukommen, gab es nicht. Die Vordertür war zugesperrt, und nirgends stand ein Fenster offen. Der einzige Weg führte durch die kniehohen Flammen, und wie sollte Alex das schaffen? Er hatte ja nicht einmal Schuhe an …
Kreidebleich tauchte Callum neben Alex auf. Die beiden Jungen mussten hilflos mit ansehen, wie die Flammen über den Boden krochen und an den Rädern von Lillys Rollstuhl leckten. Lilly schrie auf.
„Warte, Lilly!“, rief Callum. „Ich komme …“
Alex hielt ihn fest. Auch wenn sich das vielleicht
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