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Mit Liebe gestrickt

Mit Liebe gestrickt

Titel: Mit Liebe gestrickt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gil McNeil
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und mit offenem Hemd aus dem Bus steigen sehe, entweder eifrig flirtend
oder im Kampf mit ihren kolossalen Rucksäcken begriffen, die sie über die Schulter geschlungen tragen.
    »Klar.«
    »Oliver ist echt verknallt in Polly, als ob die geringste Hoffnung bestünde, dass wir mit gleichaltrigen Jungs ausgehen. Das ist so was von ausgeschlossen. Aber er ist ganz in Ordnung, und Matt ist ziemlich nett.«
    »Ich freue mich schon, sie kennenzulernen.«
    Ich hoffe nur, dass sie nicht zu den ganz riesigen Jungs gehören, weil ich nicht sicher bin, ob die Stühle der Unruhe großer Teenager standhalten werden. Wenn sie auch nur annähernd so sind wie Jack und Archie, werden sie auf den Stühlen hin und her kippeln, bis die Stuhlbeine kurz davor sind, einzuknicken.

    Eine Stunde später stricken Polly und Sophie fleißig, während Lauren und Gemma immer noch versuchen, Maschen aufzuschlagen, und Olivia zeigt einem Mädchen, das Clare heißt, wie man kraus strickt. Oliver und Matt sitzen am anderen Tischende und haben anscheinend vergessen, wie man beim Stricken den Faden hält. Sie haben eine Weile vergeblich versucht, Maschen aufzunehmen, bis Sophie Mitleid mit ihnen hatte und ihnen geholfen hat, und jetzt wirft Oliver Polly gelegentlich sehnsüchtige Blicke zu, aber sie scheint nichts davon mitzubekommen. Der Arme, er gibt sich solche Mühe; als sie vorhin Lipgloss aufgetragen hat, befürchtete ich schon, dass er in Ohnmacht fällt.
    »Entschuldigung, Mrs. Mackenzie.«
    »Nenn mich bitte Jo, Sophie.«
    Das scheint ihr zu gefallen.
    »Gibt es hier eine Toilette, Jo?«
    »Die Treppe hinunter gleich neben dem Geländer.«
    »Danke.«

    »Wie läuft es, Gemma? Brauchst du Hilfe?«
    »Ja bitte.«
    Oliver senkt sein Strickzeug.
    »Ich auch. Jo.«
    Polly wirft ihm einen Blick zu, und er errötet.
    Ich helfe Gemma schnell, eine gefallene Masche wieder aufzunehmen, dann gehe ich weiter zu Oliver.
    »Du hast es aber ziemlich schnell kapiert.«
    Er lächelt.
    »Macht echt Spaß, wenn man es erst geschnallt hat. Ich könnte etwas für meine Mum machen, zu ihrem Geburtstag, einen Schal oder so. Glauben Sie, dass ihr das gefiele?«
    Alle lächeln.
    »Da bin ich mir sicher.«
    Polly nimmt einen Schluck aus ihrer Wasserflasche.
    »Ich helfe dir, die richtigen Farben auszusuchen und so, wenn du möchtest.«
    »Toll.«
    Was für ein Triumph; er ist begeistert und sieht so erfreut aus, dass ich kurz davor bin, ihn in die Arme zu nehmen. Es ist bestimmt nicht leicht, ein Junge zu sein, umgeben von so raffinierten Mädchen mit ihren leuchtenden Haaren und Lipgloss. Sie scheinen so viel selbstbewusster zu sein als ich meiner Erinnerung nach in ihrem Alter war, und ich weiß nicht, ob viele der Jungs, die ich kannte, es über sich gebracht hätten, die Nachmittage mit Stricken zu verbringen.
    Matt sieht Gemma an und grinst, was sie nervös zu machen scheint.
    »Würdest du mir auch helfen, was für meine Mum auszusuchen?«
    »Klar. Was willst du denn machen?«

    Er betrachtet sein Strickzeug.
    »Etwas sehr Kleines.«

    Lady Denby kommt, als ich mir Muster für ziemlich irre Capes ansehe, die Polly von ihrer Schwester mitgebracht hat, die irgendwo in London Mode studiert. Sie sind schon beeindruckend, klare Farben mit eingeflochtenen breiten Schleifen oder riesigen Sicherheitsnadeln als Verschluss. Ich glaube zwar nicht, dass sie sich in Broadgate durchsetzen würden, aber sie haben unleugbar Stil. Und sind zweifellos auch noch warm. Vielleicht stricke ich eins für mich, einfach nur um Elsies Gesicht zu sehen.
    »Hallo, meine Liebe. Fleißig wie immer, wie ich sehe. Die Hunde sind unten, sodass ich mich nicht lange aufhalte.«
    Das bedeutet also, dass Elsie mal wieder mit Hundeleinen kämpft. Du liebe Zeit.
    »Wollte Sie nur wissen lassen, dass wir wieder Silber gewonnen haben bei ›Meeresküste in Blüte‹. Ein absoluter Skandal.«
    Oliver greift zu seiner Coladose.
    »Mein Dad nimmt an, dass man die Preisrichter bestechen muss, wenn man Gold will.«
    »Würde mich nicht überraschen, junger Mann. Verabscheuungswürdig. Aber Silber ist auch nicht zu verachten, schätze ich, besonders nicht zwei Jahre hintereinander. Und nächstes Jahr ist dann Gold fällig. Ich bin sicher, dass auch dieses Jahr Ihr Schaufenster wieder geholfen hat, so gut wie es war. Dachte, das wüssten Sie gern.«
    »Vielen Dank, das ist nett von Ihnen.«
    »Gern geschehen. War nett, euch kennengelernt zu haben. Gut zu sehen, dass junge Leute etwas Nützliches lernen.

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