Mit Liebe gestrickt
unseren Simon, sodass am Ende alles gut war. Obgleich ich mich manchmal frage. Ich hätte gern noch eins gehabt. Wie auch immer, ich sage Simon ständig, dass er sich beeilen soll, mir ein paar Enkel zu schenken, weil ich schließlich nicht ewig leben werde.«
Gran tätschelt ihr den Arm.
»Du wirst uns alle überleben, Betty. Komm jetzt, wir kommen zu spät, wenn wir den Bus verpassen. Bye, Schätzchen.«
»Bye, und danke für die Fotos, Betty. Sie sind sehr schön.«
»Heute Nachmittag bin ich bei den Rettungsbooten, aber wahrscheinlich komme ich später noch mal auf einen Sprung vorbei.«
»Danke, Gran.«
Sie liegt seit Langem mit Mrs. Oakley in Streit, wer die Kasse im Rettungsbootscafé bedient, und wenn sie Dienst hat, begleitet Betty sie in der Regel als moralische Unterstützung.
»Keine Sorge, Mary, ich werde ihr heute mal anständig meine Meinung sagen. Ich bin absolut nicht in Stimmung für sie, wirklich nicht.«
Ich habe jetzt eine ganz anständige Sammlung von Fotos im Laden. Maggie hat einige Schwarzweißaufnahmen von unserer Strick & Zick-Gruppe gemacht, und es gibt eins von den Zeitschriftenfotos, die Daniel von Grace gemacht hat, wie sie strickend in einem Ruderboot sitzt und ein Abendkleid trägt. Und ein sehr schönes von Gran und mir, als ich ungefähr acht war, auf dem ich neben ihr auf dem Sofa sitze und eine Puppendecke aus glänzender rosa Wolle stricke, die ich damals geliebt habe, wie ich noch weiß. Ich werde auch diese von Betty einrahmen und sie hinter der Kasse zu den anderen hängen.
Ich bin dabei, einen Ärmel für Connies Pullover zu stricken, als Elsie hereinschneit und ziemlich grantig aussieht. Sie wartet nicht mal, bis sie ihren Mantel ausgezogen hat.
»Ich nehme an, dass wir ein freudiges Ereignis erwarten dürfen.« Sie hat die Arme über der Brust verschränkt und sieht wütend aus.
Vielleicht sollte ich doch die Ankündigung ins Schaufenster hängen.
»Ja, tut mir leid, Elsie. Ich hatte gehofft, es dir selbst erzählen zu können, aber …«
»Du hättest es mir zuerst sagen sollen.«
»Wie bitte?«
»Ich weiß bereits über alles Bescheid.«
»Bescheid, worüber, Elsie?«
»Dass du und mein Martin essen gegangen seid. Ich schätze, die Scheune wird jetzt warten müssen.«
»Ich glaube, darüber solltest du mit Martin reden.«
»Also, er kann sein Geld nicht an eine schmutzige alte Scheune verschwenden, wenn ein Baby unterwegs ist, oder? Und bevor du irgendetwas sagst, lass mich ausreden. Ich kann zwar nicht sagen, dass ich mich über die Art und Weise freue, wie alles gehandhabt wurde. Ganz und gar nicht. Er hätte es mir zuerst sagen müssen, wie es sich gehört, und ich werde noch ein Wörtchen mit ihm reden, darauf kannst du dich verlassen. Aber was geschehen ist, ist geschehen.«
Verdammter Mist.
»Elsie, du denkst doch nicht, dass das Baby irgendetwas mit deinem Martin zu tun hat, oder?«
»Ich glaube, ich weiß überhaupt nicht mehr, was ich denken soll.«
»Also, hat es nicht.«
»Bist du sicher?«
Ich bedenke sie mit einem, wie ich hoffe, strengen Blick.
»Absolut.«
Sie sieht ziemlich unsicher aus, und ein ganz klein bisschen geknickt.
»Oh. Aha. Also, dann tut mir das, was ich gesagt habe, leid.«
Wir schweigen beide.
»Es ist nur, na ja, ich habe mir immer Enkel gewünscht.«
Herrgott, jetzt fühle ich mich auch noch schuldig, dass dieses Baby nicht ihr erstes Enkelkind wird.
»Also, was hattet ihr dann miteinander zu flüstern vor Kurzem, als ich von der Mittagspause zurückkam?«
»Er hat mir die Papiere für die Scheune gezeigt.«
»Oh. Aha. Na gut, weil ich nicht möchte, dass er in irgendetwas Unerfreuliches verwickelt wird, nicht dass ich meine, also, das war jetzt missverständlich, aber er hatte im letzten Jahr genug zu verkraften mit Madam. Hättest du gern eine Tasse Tee,
meine Liebe, oder einen Keks? Ich könnte genauso gut eine Weile bleiben, wo ich schon mal hier bin. Ich könnte auch schnell zum Bäcker springen und Ingwerkekse kaufen - sie sollen genau das Richtige sein, wenn man sich schlecht fühlt. Leidest du unter Übelkeit? Bei mir war es schrecklich mit Martin. Konnte wochenlang nichts bei mir behalten.«
»Mir geht’s gut, Elsie, danke, aber ich hätte gern eine Tasse Tee. Es gibt neue Teebeutel im Schrank unter der Spüle, entkoffeinierte.«
»Gibt es das nicht nur bei Kaffee?«
»Nein, Tee hat auch ziemlich viel Koffein.«
»Sieh mal an. Also, ich setze dann mal den Kessel auf, okay?«
»Sei so
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