Mit Pflanzen verbunden
and combs, französisch: chardon à foulon . Die meisten dieser Namen beziehen sich auf die Verwendung der getrockneten Blütenköpfe in der Textilverarbeitung. Diese werden eingesetzt, um Wolle und andere Textilfasern zu strählen („krempeln“, „kardätschen“; Kardätsche 7 = Fachausdruck für „Wollkamm“), damit sie dann gesponnen werden kann. Auch zum Noppen (Aufrauen) von Lodenstoffen werden die Blütenköpfe der Karde benutzt. Aus diesem Grund wird sie seit über tausend Jahren in Europa angebaut. Das Wappen der englischen Tuchmacherzunft besteht aus drei überkreuzten Karden.
Venusbecken, Frau Venus’ Bad, Immerdurst, Unserer lieben Frau Waschbecken; diese Bezeichnungen beziehen sich auf die am Grunde paarweise miteinander verwachsenen Stängelblätter, die eine Art Becken bilden, in denen sich Regenwasser sammelt.
Familie: Kardengewäschse (Dipsacaceae) . Zu dieser Familie gehören die Witwenblumen, der Teufelsabbiss und die Skabiosen.
Botanische Merkmale: Die Karde, die gern auf Schuttplätzen oder an sonnigen Böschungen als Ruderalpflanze wächst, ist trotz ihres stacheligen Aussehens keine Distel, wie viele glauben mögen. Sie ist zweijährig; im ersten Jahr sammelt sie als Rosette die Kraft, um im zweiten Jahr dann ein bis zwei Meter hoch in die Blüte zu schießen. Zahlreiche Blüten setzen sich zu dem eiförmig-zylindrischen Blütenstand zusammen. Der Blütenkopf hat trockene, lange, an der Spitze hakenähnlich gekrümmte Blütentragblätter. Der biologische Sinn dieser noch lange nach der Blütenreife erhalten bleibenden, langen, mit Häkchen versehenen Tragblätter ist es, dass sie nach der Berührung vorbeistreifender Tiere elastisch zurückfedern, wobei die Samen meterweit aus den Blütenköpfen herauskatapultiert werden.
Planetarische Zugehörigkeit: Wegen der stachelartigen Auswüchse, welche die Stängel, die Blätter und die Blüte bedecken, und ebenso wegen ihrer rötlich violetten Blüten gehört die Karde dem Mars an. Nicolas Culpeper stellt sie jedoch unter die Herrschaft der Venus, da sich in ihrem „Venusbecken“ Wasser ansammelt, das als Gesichtswasser schön machen soll. Für Dioskorides (1. Jh. v.Chr.) war es das „Bad der Aphrodite“, der Liebesgöttin. Auch die reinigende Wirkung der Wurzel gilt als venerische Wirkung. Culpeper verwendete die in Wein gekochte Wurzel in den venerischen Teilen des Unterkörpers, in den „Spalten“, gegen Warzen und Fisteln.
Signatur: Die Karde besitzt folgende Merkmale (Signaturen), die sich geradezu anbieten, sie auf die Borreliose zu beziehen:
Ungewöhnlich ist die Folge des Abblühens der unzähligen kleinen lilarötlichen Blüten des zusammengesetzten Blütenkopfes: Auf halber Höhe des eiförmigen Köpfchens beginnt eine ringförmige Zone zu blühen. Dieser rötliche Ring teilt sich und wandert dann, im Zuge des Abblühens, gleichzeitig nach oben und nach unten. Hierin zeigt sich eine klare Signatur , ein überzeugendes Abbild der wandernden Röte, des Erythema migrans, die als erstes Symptom der Borreliose erscheint!
Der lateinische Gattungsname Dipsacus beruht auf dem griechischen dipsan akeomai („ich bekämpfe den Durst“). Die gegenständigen Blätter verwachsen nämlich an ihrer Basis und formen dadurch Becken, die sich mit Regenwasser füllen. Schon die Römer nannten dieses Becken das „Venusbecken“ (labrum veneris) . Man benutzte das angesammelte Wasser – sofern es nicht von ertrunkenen Insekten 8 verseucht war – als Schönheitsmittel, als Gesichtswasser, Sommersprossenmittel oder Augenwasser. Wie andere Ärzte des Mittelalters und der Renaissance glaubte Nicolas Culpeper an die „reinigende Qualität“ (cleansing faculty) dieses „Venuswassers“. Mein persönlicher Eindruck ist, dass diese reinigende Qualität mehr auf energetischer (ätherischer) Ebene zu verstehen ist als auf einer mechanisch-physikalischen Ebene. Wie auch bei den Bach-Blüten-Essenzen wird das Wasser energetisch aufgeladen und wirkt somit reinigend auf die persönliche Ausstrahlung. Matthew Wood sieht in dem „Venusbecken“ die Signatur der Niere. Das „Venusorgan“ ist lebenswichtig, weil es unter anderem toxische Schlacken und Giftstoffe aus dem Körper ausleitet. Wie oben erwähnt, produziert die Niere – nach
Auffassung der chinesischen Medizin – aber auch die „Nierenessenz“, welche die Nieren- und Leberfunktion reguliert und Knochen, Bindegewebe und Knorpel nährt.
Inhaltsstoffe: Die Wirkstoffe der Karde sind wenig
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