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Mit Pflanzen verbunden

Mit Pflanzen verbunden

Titel: Mit Pflanzen verbunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf-Dieter Storl
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Diagnosen und verschrieb Heilkräuter. Noch immer gibt es Kliniken, die mit seinen Heilmitteln und Methoden arbeiten. Einer ihrer größten Erfolge war die Genesung einer Frau, bei der Leukämie diagnostiziert worden war und deren Schulden für Arzt und Krankenhaus sich schon auf 80 000 Dollar beliefen. Sie wurde mit Schafgarbenbädern und -tees behandelt, kombiniert mit Fußreflexzonenmassage. Wer weiß, was da alles für Faktoren am Werk waren, auf jeden Fall erholte sich die Frau und ihr Blutbild näherte sich normalen Werten.
    Meine Schwiegermutter hatte, ganz im indianischen Sinn, einen ihrer wichtigsten pflanzlichen Verbündeten gefunden. Schafgarbe ist tatsächlich eine Heilpflanze mit einem dermaßen breiten Wirkspektrum, dass man sie fast als Allesheiler bezeichnen kann.

    Fußnoten
    1 Das I-Ging, das „Buch der Wandlungen“, soll vor 5000 Jahren vom Kaiser Fuchi verfasst worden sein. Nach Carl Gustav Jung verbindet es mit den Archetypen und gibt Zugang zum kollektiven Unbewussten.
    2 Weiteres über den Garten, die biologisch-dynamische Lehre und wundersame Kräuterpräparate ist in meinem Buch „Der Kosmos im Garten“ (AT-Verlag, Aarau 2001) nachzulesen.
    3 Sprichwörtlich heißt es: „Johanniskraut und Dill macht’s Gewitter still.“ Bei drohendem Gewitter räucherten die Bäuerinnen mit Johanniskraut (Müller-Ebeling et al 2002: 63).
    4 Schafgarbe ist das am meisten gebrauchte Heilmittel der nordamerikanischen Indianer, gefolgt von Kalmus (Acorus calamus) und Steppenbeifuß (Artemisia tridentata) .

Hanf

    Todesfälle durch Hanf gab es
allenfalls auf dem Schafott,
durch einen Strick aus Hanf.
    Hai & Rippchen

    Vorlesungen besuchen, bis spät in die Nacht mithilfe von Kaffee und Aufputschpillen College-Texte büffeln, Prüfungen ablegen und das Ganze noch mit einem Nebenjob finanzieren, das kann man zur Not hinnehmen. Was man nicht hinnehmen kann, sind absurde Thesen und Theorien sowie Praktiken, die einem gegen den Strich gehen: Tiere als seelenlose Fleischlieferanten, Bäume, deren Wert einzig in der verwertbaren Holzmasse besteht, lebendige Frösche im Biologielabor aufschlitzen. ... Und wie nannte der zynische Psychologieprofessor den Heiland Jesus Christus? Einen paranoiden Homosexuellen. Und Religion sei, frei nach Marx, das Opium fürs dumme Volk. Wie soll das ein junger Mensch, der in der Natur aufgewachsen ist und an die Heiligkeit des Lebens glaubt, hinnehmen können?
    Kurzum, nach etwas mehr als einem Jahr war ich ausgebrannt. Musste mich neu orientieren. Und wie kann man das am besten? Indem man den Daumen ausstreckt und nach Westen trampt. So kam es, dass ich erst einmal drei Monate lang als Bulettenbrutzler in einer Touristenkantine im Yellowstone Nationalpark arbeitete. An freien Tagen stromerte ich durch die unverdorbene Wildnis, wo man keine einzige weggeworfene Colabüchse zu Gesicht bekommt, und ließ mich von der Ursprünglichkeit der göttlichen Schöpfung inspirieren.
    Im September, nachdem der erste Schnee gefallen war, waren die Touristen wieder fort und die Imbissstuben und Tankstellen geschlossen. Es wurde Zeit weiterzureisen. Per Anhalter ging es durch Utah und Nevada. Nachts schlief ich meistens auf Friedhöfen, denn dort wird man nicht von den halbstarken Raufbolden, die nachts gelangweilt und auf der Suche nach einem Kick umherfahren, belästigt oder angemacht. Leer stehende Kirchen sind ebenfalls friedliche Orte für die Nacht.
    Eine Frau aus Florida, die Gattin eines prominenten Psychoanalytikers, die mich in ihrem neuen Lincoln mitgenommen hatte, hielt an der ersten Tankstelle in Nevada – damals der einzige Staat, in dem das Glücksspiel legal war – und verspielte dort, noch ehe sie ins nächste Kasino kam, tausend Dollar an einem „einarmigen Banditen“. Da sie ihr Ziel, die Spielhölle, erreicht hatte, machte sie keine Anstalten weiterzufahren. Also streckte ich am Ortsrand wieder den Daumen aus. Es war staubig und heiß. Nach einigen Stunden raste ein Cabrio mit Heckflossen vorbei, bremste nach hundert Metern, legte den Rückwärtsgang ein und kam neben mir zum Stehen. Der junge Mann lächelte breit: „Eh, man , ich konnte nicht einfach so an dir vorbeifahren. Cool, der Bart und die langen Haare. Bist einer von uns! Wo geht’s hin?“
    „San Francisco“, antwortete ich und fragte mich, was er wohl genau mit „einer von uns“ meinte. Ich hatte mich lediglich einige Wochen lang nicht rasiert und den Friseur besucht.
    „Cool, ich fahr ganz in die

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