Mit Pflanzen verbunden
Rauschgifthölle zu entfliehen. Vor dem Einschlafen betete ich um Gottes Gnade, dass ich nun nicht für immer süchtig sein würde. Auch dachte ich an Charlie, einen etwas klein geratenen Jungen, der in der zehnten Klasse aus der Großstadt Cleveland in unsere Schule gekommen war. Es war damals bei uns üblich, dass sich jeder andere Junge mit einem Neuankömmling zuerst einmal messen wollte, um die Rangordnung zu bestimmen. Dabei gab es oft eine blutige Nase oder ein blaues Auge. Als wir Charlie anrempelten, fixierte er uns mit seinem Blick und sagte gelassen: „Fasst mich nicht an. Ich habe einen Joint in der Tasche!“ Das genügte! Wir wussten, nur ein unberechenbarer Wahnsinniger würde einen Joint rauchen. Wir ließen ihn sofort in Ruhe. Er mussten uns den Joint nicht einmal zeigen.
Als der nächste Morgen gerade dämmerte, wachte ich auf, rollte so leise wie nur möglich den Schlafsack zusammen und schlich an den überall schlafenden Gestalten vorbei. Zum Glück war die Tür nicht abgeschlossen. Draußen holte ich tief Luft – ich war der Rauschgifthölle entkommen – und lenkte meine Schritte Richtung Autobahn. Mein Ziel war San Diego und dann Mexiko.
Da es noch sehr früh war, herrschte kaum Verkehr in Palo Alto. Eines der ersten Autos hielt; es war ein klappriger Ford mit einem freundlichen alten weißhaarigen Schwarzen am Steuer. Damals herrschte in den USA noch Rassentrennung, aber Kalifornien war irgendwie anders. Beim Erzählen verging die Zeit wie im Flug. Er erzählte von seinem Leben, vom Baumwollpflücken, von Armut und Hunger. Wir Weißen wüssten gar nicht, was das ist. Ich erzählte ihm, dass wir in Deutschland nach dem Krieg auch Hunger gekannt hätten. Kurz vor Los Angeles deutete er mit dem Finger auf das Handschuhfach: „Da ist eine Dose mit kleinen weißen Pillen drin. Kannst du sie mir reichen?“ Ich muss ihn entgeistert angestarrt haben, denn er lachte und sagte: „ Shit, man, du glaubst wohl, das ist Rauschgift. Ihr Weißen denkt immer, dass wir Schwarzen ständig high sind ... Das ist Aspirin!“
Ja, ich hatte wirklich geglaubt, es sei irgendein Rauschgift. Ich entschuldigte mich und sagte, er müsse verstehen, ich sei gerade einer Rauschgifthölle entkommen! Kurz darauf stieg ich aus, schaute mir Südkalifornien an und später Nordmexiko.
Die Reise gab mir die notwendige Neuorientierung. Ich ging zurück und studierte Anthropology, ein Fach, das man als ganzheitliche Menschenkunde verstehen kann und zu dem Ethnologie, Urgeschichte und physikalische Anthropologie gehören.
Hanf (Cannabis sativa, C. indica)
Weitere Benennungen: Bästling, Werch (Material bzw. Abfall der Faserverarbeitung);
Galgenkraut, englisch: gallow-grass, neckweed, weil aus der Faserpflanze Hanf einst Galgenstricke gedreht wurden, auch bei den Germanen. Deswegen wurde sie Odin geweiht; ihm zu Ehren knüpfte man Verbrecher auf. Als Faserpflanze und Heilpflanze gehörte Hanf zu Freya, denn Frauen stellten die Stoffe her und sorgten für die allgemeine Gesundheit der Sippe;
Fimmel, Fummel, Fimmelhanf, Simmelhanf sind Bezeichnungen für die männliche Hanfstaude. Da die männliche, staubblütentragende Pflanze kleiner und zierlicher ist als die weibliche, wurde sie im Mittelalter als die „weibliche“ verkannt. Sommerhanf, Tauber Hanf, Gelje-Hemp sind weitere Bezeichnungen der männlichen Hanfpflanze;
Mäsch, Mäsche, Mäschelhanf sind Bezeichnungen für die weibliche Staude, die man einst – entgegen den wirklichen botanischen Verhältnissen – fälschlicherweise als die „männliche“ ansah;
Grass, Pot, Heu, Reefer, Weed, Tea ( „ Take tea and see” – Hippieslogan), Marihuana (mexikanisch: marijuana ), Mary Jane, indisch: Bhang, Ganja sind die Bezeichnungen für die Entspannungsdroge.
Familie: Hanfgewächse (Cannabaceae) ; wurde früher zu den Maulbeergewächsen (Moraceae) oder Brennnesselgewächsen (Urticaceae) gezählt. Zu den mit Feigen, Maulbeeren und Brennnesseln verwandten Hanfgewächsen gehört auch der Hopfen (Humulus lupulus) , dessen weibliche Blüten als Tee oder Bierzusatz ebenfalls eine beruhigende (sedierende) Wirkung haben.
Botanische Merkmale: Der Hanf ist eine hohe zweihäusige 1 , einjährige Staude mit rauen lanzettlichen Blättern und kleinen unscheinbaren Blüten. Der Hanf, der ursprünglich aus Zentralasien stammt, ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. In Europa wie auch in Ostasien fand man bei Ausgrabungen neolithischer (jungsteinzeitlicher) Siedlungen
Weitere Kostenlose Bücher