Mit Pflanzen verbunden
dessen THC-Gehalt oft das Zehnfache einer normal gewachsenen Hanfpflanze betragen kann. Die Wirkung ist dementsprechend heftig. Pflanzen, die auf diese Weise herangezogen wurden, abgeschnitten von der natürlichen Umwelt, wirken – wie mir Kenner versicherten – in genau entsprechender Weise. Der Raucher fühlt sich wie in einem Kasten eingesperrt, abgeschnitten von Erde und Himmel. Die meisten Konsumenten holen sich den Stoff jedoch vom illegalen Markt. Eine gewaltige, gut organisierte, auf Riesenprofite ausgerichtete und hochkriminelle Drogenmafia steht dahinter. Ihre Profite hängen davon ab, dass der Hanf weiterhin illegal bleibt. Politiker, die sich für Verbote stark machen, könnten in den Verdacht geraten, von der Mafia bestochen zu sein. Beim Hasch, etwa von der Sorte „Colon“, die im After eines Kleinhändlers aus Marokko oder anderswo eingeschmuggelt wird, bleibt unter diesen Umständen weder von der Heiligkeit der Pflanze noch von ihrem Heilpotenzial viel übrig.
Vermutlich sind nicht nur die Drogenmafia, sondern auch Pharmakonzerne am Fortbestand des Verbots interessiert. Die Legalisierung würde den lukrativen Markt mit synthetischen Cannabissubstituten gefährden. Man befürchtet, das Heilpotenzial dieser Pflanze, ebenso wie das anderer Heilkräuter, könnte den Milliardenumsatz schmälern. Vermutlich sind auch die Konzerne, die leber- und hirnschädigende Alkoholika vermarkten, einer Legalisierung feindlich gesinnt.
Berechtigte Sorge
Viele Eltern sind beunruhigt, wenn die Sprösslinge sich mit Cannabis berauschen, da sie glauben, es zerstöre Hirnzellen, schädige das Gedächtnis und Denkvermögen, beeinträchtige die Entwicklung der Sexualhormone, schade dem Immunsystem und der Lunge und sei eine wesentliche Ursache für Unfälle im Straßenverkehr. Dass es sich dabei jedoch um Mythen handelt, dass dies zum größten Teil so nicht richtig ist, haben neueste wissenschaftliche Forschungen gezeigt. Ein notwendiges Buch zur Aufklärung über Cannabis, zusammengestellt von renommierten amerikanischen Professoren, ist im Nachtschattenverlag (Solothurn, Schweiz) unter dem Titel „Cannabis Mythen – Cannabis Fakten“ erschienen. Es enthält Information für Eltern, Beratungslehrer, Polizeibeamte, Drogenberater und Politiker. Ich schließe mich der Schlussfolgerung der Autoren an, dass psychoaktive Substanzen in die Hände von Erwachsenen gehören und nicht in die von Kindern, dass aber Lügen und Übertreibungen hinsichtlich der Gefahren von Cannabis nicht geeignet sind, Jugendliche davon fern zu halten, sondern eher einen gegenteiligen Effekt bewirken (Zimmer et al 2004: 24).
Fußnoten
1 Eine Pflanze ist zweihäusig (diözisch), wenn sie innerhalb der Art zwei unterschiedliche Pflanzen ausbildet: eine männliche mit Staubblättern und eine weibliche mit Fruchtblättern.
2 Die Chinesen würden sagen, Hanf ist stark Yang , die fetten Gewächse sind dagegen Yin .
Beim Kräutersammeln am heiligen See der Cheyenne (Wyoming)
Bei einem Pflanzenpuja mit Hky Eichhorn unter einem Vogelbeerbaum im Schwarzwald
Der Bauernphilosoph Arthur Hermes im hohen Alter von über 90 Jahren
Im Gespräch mit Ursel Bühring, der Begründerin der Freiburger Heilpflanzenschule
Pflanzenverbündete aus aller Welt
Das Pflanzenreich rast einmal wieder in meinem Gemüthe.
Goethe, aus einem Brief
an Charlotte von Stein
Als ich in Wyoming am Fuße der Big Horns lebte, meldete sich eines Tages der alte Medizinmann Bill Tallbull bei mir. Er habe gehört, ich kenne mich mit all den Wildpflanzen aus, die mit den weißen Siedlern ins Land gekommen seien. Es bedürfe viel Meditation und Fasten, um sich mit den Geistern dieser vielen Pflanzen in Verbindung zu setzen, daher wolle er zuerst jemanden fragen, der anscheinend etwas über sie wisse. Wir rauchten Tabak zusammen, aßen gebratene Elchsteaks und merkten, dass wir einander gut leiden konnten. In den nächsten anderthalb Jahren verbrachten wir viele Tage damit, die Sagebrush-Steppe und die bewaldeten Täler der Big Horn Mountains zu bewandern und uns ganz auf unsere „grünen Verwandten“ einzulassen.
Tatsächlich haben sich vor gut hundert Jahren immer mehr europäische Wildpflanzen als „Fußstapfen des weißen Mannes“ angesiedelt. Wir fanden massenhaft Windenknöterich (Polygonum convolvulus) , Ampfer (Rumex crispus) , Melde (Chenopodium album) , Hartheu (Hypericum perforatum) , die Wilde Möhre (Daucus carota) , den Wiesen-Bärenklau (Heraculeum sphondylium) ,
Weitere Kostenlose Bücher