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Mit Resilienz leichter durch den Alltag

Mit Resilienz leichter durch den Alltag

Titel: Mit Resilienz leichter durch den Alltag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugo Monika und Koerbaecher Gruhl
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aneinander? Glauben Sie öfter, genau zu wissen, woran es bei den anderen liegt, was diese ändern müssten, damit Sie gut miteinander auskämen?

    Wenn Sie Menschen sehr schätzen: Auf welche ihrer Eigenschaften führen Sie das in erster Linie zurück? Welche Schattenseiten könnten genau diese Eigenschaften auch hervorbringen?

    Wenn Menschen Sie aufregen, verärgern oder enttäuschen: Auf welche ihrer Eigenschaften führen Sie das in erster Linie zurück? Welche positiven Aspekte könnten genau diese Eigenschaften auch hervorbringen?

    Bei (gegenseitigen) Schuldvorwürfen blenden wir ein Spektrum der Eigenschaften aus und fokussieren uns ganz auf das andere. Es liegt an Ihrer eigenen Wahrnehmung, welche Seite ein und desselben Phänomens Sie gerade im Vordergrund sehen.
    Übungsvorschläge
    Wir können uns bei anderen Menschen nicht die subjektiv positiv bewerteten Eigenschaften als »Rosinen herauspicken«. Wir bekommen immer den ganzen Menschen mit seinem ganzen Paket.

    An der Entwicklung einer Beziehung wirken alle Beteiligten mit.

    Sobald Sie sich in Konflikten in Schuldzuweisungen ergehen, tappen Sie in die Opferfalle. Prüfen Sie stattdessen, was Ihr eigener Beitrag ist und was daher in Ihrer Verantwortung liegt:
Mit welchen Ihrer Eigenarten und Neigungen bereiten Sie dem anderen Schwierigkeiten?
Wie könnten Sie diese ihm gegenüber entschärfen?
Welche Seiten des anderen lehnen Sie im Augenblick ab?
Was hat ihnen daran einmal gefallen beziehungsweise welchen Gefallen könnten Sie daran finden?
    Um sich gemeinsam statt nur jeder für sich zu entwickeln, schälen Sie heraus, worin das besondere Potential Ihrer Unterschiedlichkeit bestehen könnte.

    Wie auch immer Sie sich hinsichtlich der Zukunft Ihrer Beziehung entscheiden, würdigen Sie, was Sie füreinander waren beziehungsweise sind.

Selbstverantwortung übernehmen – Opferrolle verlassen
    Episode: Und täglich grüßt das Murmeltier …
    Almuth erzieht seit fünf Jahren ihre 1 7-jährige Tochter Silvana und ihren 1 2-jährigen Sohn Daniel allein. In ihrem großen Wohnhaus nutzt sie die untere Etage als Arbeitsräume für ihre Beratungspraxis. Die kurzen Wege findet sie ideal.
    Die meisten Beratungstermine legt Almuth morgens zwischen 9 und 13 Uhr oder abends zwischen 18 und 21 Uhr. Diese Arbeitszeiten ermöglichen ihr, in der Mittagspause für die Kinder zu kochen, den Hund auszuführen, Einkäufe und Besorgungen zu erledigen. Abends steht sie dann wieder ihren Klienten zur Verfügung.
    Doch seit einiger Zeit wird ihr das alles zu viel. Sie fühlt sich überlastet und gerät immer wieder mit ihrer Tochter aneinander. Ihr wiederkehrender Vorwurf lautet: »Kannst du nicht einmal mithelfen, die Wohnung sauber zu machen, oder wenigstens den Hund ausführen?« Silvana antwortet in der Regel eingeschnappt und pikiert: »Wieso immer ich? Ich habe auch viel zu tun! Ich habe keine Zeit!« Das bringt wiederum Almuth auf die Palme. »Wenn du wenigstens was für die Schule machen würdest! Aber da lassen deine Leistungen ja auch zu wünschen übrig. Dann könntest du dich wenigstens hier einbringen.« Danach läuten meist Türenschlagen und lautes Murren ein langes Schweigen ein. Daniel kann diese Stimmung ganz schlecht aushalten. Er springt dann schnell seiner Mutter bei, tröstet sie und führt den Hund aus.
    Almuth plagt danach ein schlechtes Gewissen. Sie wirft sich vor, der Erziehung ihrer beiden Kinder alleine nicht gewachsen zu sein. Wie soll sie ihren Klienten gerecht werden, wenn sie selbst ihr Leben nicht auf die Reihe bekommt?
    Bevor sie an dieser Frage verzweifelt, geht sie selbst zu einem Coaching.
    Kommentar
    Das Leben in einer Gemeinschaft erfordert klare und verbindliche Spielregeln. Sonst führen unterschiedliche Auffassungen von Rechten und Pflichten zu Missverständnissen, die sich zu Beziehungsstörungen entwickeln können. Das sogenannte Drama-Dreieck zeigt, in welchen Rollen sich die Beteiligten dann verstricken können:
Almuth fühlt sich überfordert, greift daraufhin ihre Tochter an und macht ihr Vorwürfe (Täter-Rolle).
Silvana fühlt sich ungerecht behandelt und verschanzt sich hinter ihrer ablehnenden Haltung (Opfer-Rolle).
Um die Situation zu entkrampfen, eilt Daniel seiner Mutter zu Hilfe (Retter-Rolle).
Almuth fühlt sich nun ihren Schuldgefühlen ausgeliefert und weiß nicht, was sie machen soll (Opfer-Rolle).
    Aus ihrem Rollenverhalten heraus halten alle drei den Teufelskreis der gestörten Kommunikation aufrecht:
Almuth

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