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Mit Resilienz leichter durch den Alltag

Mit Resilienz leichter durch den Alltag

Titel: Mit Resilienz leichter durch den Alltag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugo Monika und Koerbaecher Gruhl
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obwohl es gar nicht die Ihren sind?

    Fällt es Ihnen schwer, zwischen den Erwartungen anderer und Ihren eigenen Vorstellungen zu unterscheiden?
    Übungsvorschläge
    Gestehen Sie anderen das Recht zu, ihre Erwartungen und Wünsche zu äußern. Forschen Sie sogar aktiv danach. Es bringt Klarheit für alle Beteiligten.

    Machen Sie sich bewusst, dass Sie diese keineswegs erfüllen müssen, und teilen Sie das den Betreffenden auch freundlich, aber bestimmt mit.

    Zum Beispiel:
    »Danke, dass Sie mich gefragt haben. Ich kann diese Woche aber leider nichts mehr übernehmen.«

    Oder:
    »Gut, dass du mit mir gesprochen hast. Jetzt weiß ich, was du dir wünschst. Im Augenblick geht es von meiner Seite aus nicht, aber wenn ich eine Möglichkeit sehe, werde ich daran denken.«

Selbstverantwortung übernehmen – Keine Schuldigen suchen
    Episode: Was du nicht willst, das man dir tu …
    Britta ist aus allen Wolken gefallen. Beim Frühstück hat ihr Mann Jens ihr beiläufig mitgeteilt, dass er sich von ihr trennen wird. »Du hast dich doch noch nie ernsthaft für mich interessiert. Dir sind doch alle anderen wichtiger«, wirft er ihr vor. Drei Tage später zieht er zu Ute. Britta ist fassungslos. Und könnte Ute den Hals umdrehen.
    Dabei hat sie selber schon öfter an Trennung gedacht. Niemals aber hätte sie damit gerechnet, dass Jens die Initiative ergreift. Und ausgerechnet wegen der blassen Ute! Die kann ihr doch nicht das Wasser reichen. Wegen seiner permanenten Rückenbeschwerden geht Jens zu ihr in die Physiotherapie. »Da wird sie eiskalt die Gelegenheit genutzt haben, ihn anzumachen«, heult Britta sich bei ihrer Mutter aus. »Du bist doch selber schuld«, wirft die ihr vor. »Wärst du ein bisschen häuslicher, hätte Jens sich gar nicht woanders umgeguckt. Aber du hast ja immer Angst, etwas zu verpassen.«
    Jens und Britta sind sehr unterschiedliche Charaktere. Britta ist sehr gern unter Menschen und kommt schnell in engen Kontakt mit denen, die ihr gefallen. Jens dagegen verbringt seine Zeit am liebsten allein, in Zweisamkeit oder mit ausgesuchten Freunden in kleiner Runde. Er hat seine Arbeitszeit reduziert, um mehr Zeit für seine Interessen zu haben. Britta dagegen ist im Beruf sehr ehrgeizig. Selten macht sie pünktlich Feierabend. Und es zieht sie auch nicht gleich nach Hause. Wegen Jens verkneift sie es sich hin und wieder, mit anderen noch auszugehen oder etwas zu unternehmen, dafür hält sie sich bei Dienstreisen und Geschäftsessen schadlos.
    Jetzt fühlt Britta sich gedemütigt, weil Jens ihr keine Chance mehr gibt, ihm doch noch entgegenzukommen.
    Kommentar
    Ihr Umgang mit den Unterschieden in ihren Persönlichkeiten und Vorlieben stellt die Beziehung von Britta und Jens auf eine harte Probe:
Beide halten jeweils die Eigenarten des anderen für die Ursache ihrer Konflikte.
Weder suchen sie ernsthaft noch finden sie einen gemeinsamen Nenner und kommen einander nicht entgegen.
Sie versuchen, jeder für sich alleine, zu kompensieren, was ihnen in ihrer Beziehung zu kurz zu kommen scheint.
    Oft trennen sich Paare aus den gleichen Gründen, aus denen sie sich gefunden haben. Sie richten ihre Aufmerksamkeit dann einseitig auf die Schattenseite der gleichen Eigenschaften, deren Sonnenseite sie einmal fasziniert hat. So war die quirlige Britta von Jens Zurückhaltung und Genügsamkeit angezogen. Er war von ihrer Energie beeindruckt und bewunderte, wie sie mit Leichtigkeit andere für sich gewann.
    Inzwischen haben beide den Eindruck, dass sie sich hinsichtlich ihres Lebensstils ständig arrangieren müssen, ohne dafür Anerkennung oder Dank zu bekommen. Und so gibt jeder dem anderen die Schuld an der eigenen Unzufriedenheit. Aus gekränkter Eitelkeit, weil Jens sie verlassen will, macht Britta auch Ute zum Sündenbock.
    Die Frage, wer (mehr) schuld ist an der Beziehungskrise, führt nur tiefer in Frustration und Verbitterung.
    Was beide vermissen, ist aufrichtiges Verständnis und Entgegenkommen. Wenn einer anfängt, den anderen wieder zu schätzen für seine Eigenarten und Vorlieben, haben sie eine Chance, sich wieder aufeinander zuzubewegen. Gerade ihre Unterschiedlichkeit kann zu einer reichen und lebendigen Beziehung beitragen, wenn sie sie zu schätzen wissen und ihr Erleben miteinander teilen.
    Reflexionsfragen
    Welche anhaltenden Konflikte fallen Ihnen ein, in denen Sie das Verhalten der anderen einfach nicht nachvollziehen können?

    Mit welchen Ihnen nahestehenden Menschen geraten Sie immer wieder

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