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Mit Schimpf und Schande

Mit Schimpf und Schande

Titel: Mit Schimpf und Schande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Clinkscales wirkte gleichermaßen verblüfft wie erfreut, und Honor sah wieder Genick an.
    »Was Sie betrifft, Mr. Genick, was würden Sie von einer Partnerschaft mit einer Fremdweltlerin halten?«
    »Mit einer Fremdweltlerin, Mylady?« Gerrick schaute sie verwirrt an. »Was für einer Fremdweltlerin?«
    »Mir«, erklärte Honor einfach und lachte über seine verständnislose Miene.
    »Zufälligerweise, Mr. Gerrick, bin ich im Königreich eine recht wohlhabende Frau. Falls Sie Ihr Projekt dann immer noch bauen wollen, finanziere ich es.«
    »Das werden Sie tun?« Gerrick starrte sie ungläubig an, und sie nickte nur.
    »Das werde ich. Howard«, wandte sie sich wieder an Clinkscales, »Mr. Gerrick wird beim Gut von Harrington kündigen. Sobald Sie seine Kündigung akzeptiert haben – mit größtem Bedauern selbstverständlich –, erwirken Sie eine Gewerbeerlaubnis für eine Privatgesellschaft namens … hm, Grayson Sky Domes, Ltd.; Mr. Gerrick wird Chefingenieur und Leiter des Ressorts Entwicklung mit angemessenem Gehalt und dreißig Prozent Gewinnbeteiligung. Ich werde Aufsichtsratsvorsitzende, Sie unser Geschäftsführer mit zwanzig Prozent Gewinnbeteiligung. Mein Agent auf Manticore wird Hauptbuchhalter, und ich werde veranlassen, daß er einen Scheck über mehrere Millionen Austins Anfangskapital ausschreibt.«
    »Sind Sie … sind Sie sicher, Mylady?« sprudelte Gerrick hervor.
    »Allerdings bin ich das.« Sie erhob sich erneut und streckte Gerrick wieder die Hand hin. »Willkommen in der freien Wirtschaft, Mr. Gerrick. Nun setzen Sie sich ‘ran und bringen Sie’s zum Funktionieren.«
     
    Jelzins Stern war schon lange untergegangen, ohne daß Honor und Clinkscales es bemerkt hätten, und noch immer arbeiteten sie sich durch ihr beträchtliches Pensum. Nimitz saß nun auf der Ecke von Honors Schreibunterlage und amüsierte sich damit, einen altmodischen Papierhefter zu zerlegen, und schließlich schob sie aufseufzend den Stuhl zurück.
    »Ich weiß, daß wir noch zu tun haben, Howard, aber ich brauche jetzt einfach eine Pause. Wollen Sie und Ihre Frauen mit Nimitz und mir zu Abend essen?«
    »Ist es schon …?« Clinkscales sah auf sein Chrono und ließ die Schultern kreisen. »Ja, es ist wirklich schon so spät. Und ja, es wäre uns eine Ehre. Vorausgesetzt«, und er sah sie mißtrauisch an, »daß Ihr Steward verspricht, keinen gebratenen Kürbis zu servieren.« Bei dem Gedanken schüttelte er sich, denn manticoranischer Kürbis unterschied sich geringfügig von der graysonitischen Pflanze gleichen Namens, und als MacGuiness ihn mit dem Gericht vertraut machte, hatte er eine heftige allergische Reaktion erlitten.
    »Kein Kürbis«, versprach Honor und lächelte. »Ich weiß nicht, was auf dem Speiseplan steht, aber Mac und ich sind überein gekommen, daß es während unseres Aufenthalts hier gar keinen Kürbis mehr gibt. Er hat sich sogar mit der einheimischen Küche beschäftigt, und …«
    Das Summen ihrer Comkonsole unterbrach sie. Mit einer Grimasse brummte sie: »Vielleicht habe ich es mit dem Einladen zu eilig gehabt«, und drückte den Annahmeknopf. »Ja?«
    »Bitte entschuldigen Sie die Störung, Ma’am«, sagte eine Stimme mit manticoranischem Akzent.
    »Ich wollte gerade Sie anrufen, Mac. Was gibt’s?«
    »Wir haben gerade eine Meldung von der Luftraumüberwachung erhalten, Ma’am. In zwölf Minuten wird eine Pinasse hier landen.« Honor hob die Augenbrauen. Die Ankunft einer Pinasse, besonders so spät am Abend, war zumindest ungewöhnlich. Und warum informierte MacGuiness und nicht ihr graysonitischer Sicherheitschef sie über die Ankunft des Beibootes?
    »Eine Pinasse, Mac? Kein Flugwagen?«
    »Nein, Ma’am, eine Pinasse … von HMS Agni . Captain Henke befindet sich persönlich an Bord.«
    Honor erstarrte. Die Agni war hier? Daß es sich um ein manticoranisches Schiff handelte, mochte erklären, weshalb Mac und nicht Colonel Hill sie informierte, aber warum hatte Mike ihr nicht geschrieben und darauf vorbereitet, daß sie nach Jelzins Stern unterwegs war? Und warum kam sie persönlich an Bord einer Pinasse herunter, anstatt sie aus der Umlaufbahn anzurufen? Wenn die Agni sich in Beibootreichweite von Grayson befand, hätte ein Funksignal schon vor Stunden eintreffen können.
    »Hat Captain Henke in irgendeiner Weise angedeutet, weshalb sie hierherkommt?«
    »Nein, Ma’am. Ich habe lediglich ein offizielles Ersuchen um ein baldmöglichstes Treffen mit Ihnen vorliegen. Ihre

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