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Mit Schimpf und Schande

Mit Schimpf und Schande

Titel: Mit Schimpf und Schande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Acker- und Weidesatelliten, keine bewohnbaren Zufluchten.
    Und das verwunderte Honor nicht im geringsten. Sie glaubte nicht, daß die Graysons überhaupt wußten, wie man sich zurückzog. Sie waren nicht mit den religiösen Fanatikern zu verwechseln, die den brudermörderischen Schwesterplaneten Masada im Endicott-System bewohnten, aber sie waren im Innersten so starrsinnig, wie es nur ein Sphinxianer wirklich zu schätzen wußte. Und für Leute, die von technikfeindlichen, fundamentalistisch-religiösen Hundertfünfzigprozentigen abstammten, hatten sie unglaubliche Flexibilität und technisches Geschick unter Beweis gestellt.
    Ein erstaunlich hoher Prozentsatz der Orbitalanlagen waren Festungen, die zwar klein, aber nun, da moderne Technik zur Verfügung stand, grundlegend nachgerüstet worden waren. Und im Bau befanden sich neuere, größere Forts, um jene zu verstärken, die noch aus dem langen kalten Krieg zwischen Grayson und Masada übrig waren. Honor hatte bislang noch keine Rißzeichnungen oder Blaupausen gesehen, und doch wäre sie bereit gewesen zu wetten, daß auch die Entwürfe in beeindruckender Weise innovativ seien. Die Graysons hatten nicht etwa manticoranische Lösungen ›von der Stange‹ gekauft; zwar bedurften sie weiterhin der Beratung und technischen Unterstützung, aber sie kannten die Bedürfnisse ihrer Systemverteidigung genau und hatten mit entschlossenem Selbstvertrauen ihre eigenen Entscheidungen getroffen, wie es sich auch an der Jason Alvarez zeigte. Der Schwere Kreuzer trug nur etwa halb so viele Energiewaffen als ein vergleichbarer manticoranischer Kreuzer, aber die Energiewaffen, über die er verfügte, waren wesentlich schwerer und mit denen eines manticoranischen Schlachtkreuzers vergleichbar. Die Alvarez konnte nicht allzu viele Ziele gleichzeitig angreifen, aber diejenigen, die sie traf, würden sich daran erinnern. Der Entwurf stellte eine radikale Abweichung von den klassischen Prinzipien des Kriegsschiffbaus dar, doch angesichts der hohen Leistung moderner Energiewaffen ergab er auf kompromißlose Weise sogar Sinn. Nun, da Honor dies aufgefallen war, fragte sie sich im stillen, wie viele Aspekte der manticoranischen Bauweise denn noch von einer unbewußten Akzeptanz überkommener Konventionen bestimmt seien.
    Darüber hinaus erstaunte allein der Maßstab der graysonitischen Bemühungen noch mehr als ihre innovatorische Ader. Die Gesamtbevölkerung des Planeten erreichte kaum die Zwei-Milliarden-Marke, und nur ein Viertel davon war männlich. Honor bezweifelte, daß auch nur ein Bruchteil der weiblichen Population mittlerweile in den Arbeitsprozeß eingegliedert worden war, und trotzdem hatten die Graysons – sicherlich auch mit manticoranischer Hilfe – nicht nur eine, nicht zwei, sondern ganze drei moderne Orbitalwerften errichtet. Die kleinste davon durchmaß mindestens acht Kilometer und wuchs ständig … und das alles hatten die Graysons erreicht, obwohl sie zusätzlich noch eine moderne Navy vom Kiel an aufbauen mußten.
    Honor schüttelte noch verwundert den Kopf, als auf dem Display vier in der Umlaufbahn liegende Schlachtkreuzer in Sicht kamen, Schiffe der neuen Courvosier -Klasse. Tränen kitzelten Honor in den Augenwinkeln. Die Navy von Grayson bekundete auf diese Weise die Schuld gegenüber Admiral Courvosier und den anderen Manticoranern, die während der Verteidigung ihrer Heimatwelt gefallen waren. Wahrscheinlich , dachte sie, hätte der Admiral diesen Tribut sogar passend gefunden … sobald er mit dem Lachen fertig gewesen wäre. Aber …
    Das Zischen, mit dem sich die Luke der Flaggbrücke öffnete, unterbrach ihren Gedanken. Sie wandte den Kopf, erblickte Mark Brentworth und lächelte ihm begrüßend zu.
    »Alles sauber in der Umlaufbahn, Captain?« fragte sie, sich der neugierigen Ohren der Brückencrew bewußt, und Brentworth nickte.
    »Jawohl, Mylady«, antwortete er mit gleicher Förmlichkeit. Er kam zu ihr, stellte sich neben ihren Sessel und sah auf ihr visuelles Display, dann tippte er mit dem Finger auf einen der Schlachtkreuzer. »Das ist die Courvosier selbst. Sie können sie daran erkennen, daß der Graserschacht mittschiffs fehlt. Den hat man weggelassen, um Masse für die Flaggunterkünfte und eine flottentaugliche Operationszentrale zu sparen. Die anderen sind die Yountz, Yanakov und Madrigal; zusammen bilden sie die Erste und Zwote Division.«
    »Großartige Schiffe«, sagte Honor ehrlich. Die Schlachtkreuzer waren so groß wie ihre eigene

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