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Mit Schimpf und Schande

Mit Schimpf und Schande

Titel: Mit Schimpf und Schande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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grinsend hinzu, »erheben sich in Ihrer Admiralität mittlerweile Stimmen mit dem Vorwurf, wir würden in ihrem Revier wildern. Selbstverständlich haben wir versprochen, die Leute so schnell wie möglich wieder zurückzugeben.«
    »Ich bin sicher, das hilft«, antwortete Honor, ebenfalls grinsend. »Aber verraten Sie mir eins: Rekrutieren Sie mittlerweile gemischte Crews?«
    »Jawohl, Mylady, das tun wir.« Er zuckte erneut die Achseln. »Zwar gab es einige Opposition dagegen, aber diese SDs reißen einfach ein zu großes Loch in unseren Personalbestand. Wir haben es gerade irgendwie geschafft, immer genug Leute für unsere Neubauten zu haben, aber wirklich nur gerade, und einige unserer Konservativen wollten, daß es bei den SDs genauso läuft – dann sahen sie die Zahlen. Ich fürchte jedoch, im Moment bleibt unser weibliches Personal jedoch auf die Großkampfschiffe beschränkt.«
    »Wirklich? Wieso das?«
    »Weil«, antwortete Brentworth und errötete leicht, »das Amt für Schiffsbau darauf bestand, daß separate Unterkünfte, Waschräume und so weiter eingerichtet werden, und nur die Wallschiffe besitzen dafür genügend Masse.« Honor blinzelte ihn erstaunt an, und seine Röte vertiefte sich. »Ich weiß ja selber, wie albern das klingt, Mylady, und Hochadmiral Matthews hat sich deswegen schon die Lippen fusselig geredet, aber das ganze Konzept gemischter Crews ist wohl noch zu neu für uns. Ich fürchte, ein wenig wird es noch dauern, bis wir uns die Torheiten abgewöhnen.«
    Honor dachte eine Weile nach, dann sagte sie: »Nur nichts überstürzen, Mark. Niemand sagt Ihnen, daß Grayson alle manticoranischen Gepflogenheiten eins zu eins übernehmen muß. Und wenn Sie eins vermeiden sollten, dann eine Destabilisierung durch zu rasche Wechsel.«
    Brentworth legte nachdenklich den Kopf ein wenig schräg, als wäre er überrascht zu hören, wie von allen Menschen ausgerechnet sie dieses Argument anführte, und sie lachte leise.
    »Oh, ich habe schon darüber gekocht, wie unser weibliches Personal hier anfangs behandelt wurde. Trotzdem hat Ihr Volk einen unglaublichen Fortschritt geleistet, und ich weiß, daß es nicht leichtgefallen ist. Ich versichere Ihnen, Mark, daß niemand im Sternenkönigreich – vielleicht abgesehen von ein paar Idioten in der Freiheitspartei – so eine Art Strichliste oder Punktekonto führt. Und ich tu’ das mit Sicherheit nicht! Ihre Navy und ich, wir kennen uns ein wenig zu gut, um solch einen Unsinn anzufangen!«
    Brentworth setzte zu einer Antwort an, doch dann schloß er den Mund und nickte ihr lächelnd zu, dann trat er von ihrem Sessel zurück und machte eine Geste in Richtung auf die Luke.
    »Lady Harrington, darf ich Sie in diesem Fall einladen, mich zu begleiten? In fünfzehn Minuten werden gewisse Angehörige eben dieser Nase, darunter Hochadmiral Matthews, Admiral Garret und mein Vater, in Beiboothangar Zwo eintreffen, um Sie willkommen zu heißen.«
     

15
    Im Dempsey’s gab es keine Fernbestellterminals. Die Gäste wurden von echten, lebendigen Kellnern und Kellnerinnen aus Fleisch und Blut bedient – ein Faktor, welcher angesichts der Kosten für Zivilistenarbeit an Bord der größten Orbitalwerft der Navy Dempsey’s Preisniveau mehr oder weniger erklärte. Auch lieferte er eine Erklärung dafür, weshalb die Gäste im Dempsey’s bereit waren, solche Preise zu zahlen, und doch war dies noch nicht alles.
    Die Bar und das dazugehörige Restaurant waren aus mannigfaltigen Gründen der Sammelpunkt für so gut wie alles dienstfreie Personal. Einer davon war die Vertrautheit. Dempsey’s Restaurants Inc. war die ursprüngliche, führende Körperschaft des Dempsey-Kartells, das in puncto Reichtum und Einfluß nur vom Hauptmann-Kartell überboten wurde, und so gut wie jede Stadt im Königreich konnte sich rühmen, ein Dempsey’s ihr eigen zu nennen. Dempsey’s gab es überall, und jeder kannte die Kette, die sich zwar nicht mit dem Ansehen einzigartiger Etablissements wie Cosmo’s messen konnte oder den frenetischen Publikumsverkehr von ›In‹-Nachtlokalen anzubieten hatte, dies jedoch auch nicht anstrebte, da weder die Gäste noch die Geschäftsführer Wert darauf legten. Letzteren ging es vielmehr um Sichtbarkeit und Vertrautheit gepaart mit einem Niveau an Service, Komfort und Qualität, um insgesamt zu gewährleisten, daß die Treue der Gäste erworben und behalten wurde – selbst bei Dempsey’s Preisen. Und genau das hatten sie erreicht.
    Dieses Dempsey’s

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