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Mit Schwert und Magie

Mit Schwert und Magie

Titel: Mit Schwert und Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Halteriemen, hob den ungewöhnlichen Reiter vom Pferd und trug ihn, auf eine Bahre geschnallt, in den Turm.
    »Seid meine Gäste«, verkündete der Händler, sichtlich gebrochen und vom Schmerz gezeichnet. »Dort habe ich Zimmer vorbereiten lassen. Danken werde ich euch später, ihr Tapferen!«
    Schweigend und auch weiterhin ihrer Rolle gerecht, schleppten alle Männer ihre Ausrüstungen in den Bereich des Turmes hinüber.
    Abd’Shahid wartete, bis alle Männer in einem geräumigen Turmzimmer standen und sich die wuchtige, mit eisernen Riegeln versehene Tür geschlossen hatte.
    »Wir alle haben viel Glück gehabt, meine Freunde!« sagte er. »Habt ihr ein Pergament von Gamhed für mich?«
    Aymloor ließ sein Gepäck zu Boden fallen und sagte, während er den Mantel von den Schultern nahm:
    »Eine lange Botschaft. Was tun wir mit deinem sogenannten Bruder?«
    »Wir bahren ihn unten in den Gewölben auf.«
    »Einverstanden. Und wir müssen schnell zu Shallad Rhiad - seine Mumie zerfällt, wenn wir nicht notwendige Handlungen vornehmen.«
    »Wer sind die anderen Männer? Ich kenne nur euch beide«, sagte der Kaufmann. Niemand in Hadam wußte, daß er ein Freund aus Gamheds Jugend war. Auch er wagte sein Leben, wenn tatsächlich stattfand, was sie dachten und planten.
    Die Magier nannten die Namen der anderen Männer und berichteten, was über Hrobon, Jerim, Lamir und die anderen zu sagen war. Hrobon und Lamir sagten dem Händler, daß sie einen langen Spaziergang durch Hadam machen wollten, und zogen sich in ihr kleines Zimmer zurück. Es besaß ein Fenster, das zum Platz hinauszeigte.
    Sie entledigten sich ihrer nassen Mäntel, als ihnen ein Diener Essen und Wein brachte.
    »Wenn ich es nicht besser wüßte«, murmelte Hrobon versonnen, »würde ich es nicht glauben. Shallad Rhiads Mumie ist von Logghard bis hierher, direkt bis an den Fuß der Palasttreppe, gebracht worden.«
    »Dort oben wird er erscheinen«, sagte Lamir aufgeregt und deutete zur Balkendecke. »Er wird sich an die riesige Menschenmenge wenden und den Sturz Hadamurs einleiten. Ich kann es mir gut vorstellen…«
    »Sehen wir uns um!«
    Eine merkwürdige Stimmung befiel sie jetzt. Noch waren sie nicht am Ende ihrer Aufgabe angelangt. Aber sie hatten, wie viele andere auch, die Bühne betreten. Oft hatten sie ihr Ziel nicht klar erkannt, noch öfter hatten sie es aus den Augen verloren. Jetzt kannten sie das Ziel besser. Der Shallad mußte gestürzt und ein besserer Mann auf den Thron gehoben werden. Alle Kräfte im Shalladad mußten sich zusammentun und ebenso wie in Logghard das Böse aus dem Land treiben. Jene seltsamen Altäre in den Gassen und dunklen Toreingängen - auch Achars Kult sollte hinweggefegt werden wie die dunkle Wolke, von einem einzigen machtvollen Sturm, der das gesamte Shalladad erfassen würde. Deswegen waren sie hier. Und Luxons wegen.
    »Wir sollten zum Hafen gehen«, meinte Lamir schließlich. »Vorher wird uns der Kaufmann sagen, worauf wir zu achten haben. Wir sind Fremde in einer Stadt, die von mißtrauischen Kriegern geradezu starrt.«
    »Genau das werden wir tun«, versicherte Hrobon. »Ich habe aber keine Hoffnung, daß wir unterwegs Luxon finden.«
    »Diese Hoffnung habe ich, im Gegensatz zu dir, niemals aufgegeben. Aber in den Gassen von Hadam treffen wir ihn bestimmt nicht.«
    Noch hatten sie nicht erfahren, an welchem der kommenden Tage die Hochzeit von Soraise und Prinz lugon stattfinden sollte. Sicher nicht heute oder morgen, denn ein einziger Blick auf die Vorbereitungen dort unten bewies ihnen, daß die Arbeiter und Handwerker es nicht schaffen würden. Nicht in dieser kurzen Zeitspanne.
    Sie suchten Abd’Shahid und sprachen lange mit ihm.
    Der Kaufmann verfügte über viel Wissen und Kenntnisse, wie sich der Zustand der beherrschten Länder darstellte. Seine Karawanen und jene Händler, mit denen er zusammenarbeitete, berichteten ihm. Hrobon und Lamir ergänzten das Wissen dieses mutigen Mannes dadurch, daß sie berichteten, was sie erlebt und welche Schlüsse sie aus den vielfältigen Beobachtungen gezogen hatten. - Verwundert blickten sie sich an, als er aufseufzend schloß:
    »Jedermann ist davon überzeugt, daß sich alles in Hadam entscheiden wird. Hier. Vor unseren Augen.«
    »Das denken auch wir. Aber wenn man entdeckt, welches Spiel wir treiben…?«
    Der schwarzbärtige Mann spielte mit der goldenen Kugel seines Ohrgehänges und antwortete achselzuckend:
    »Einige Stunden lang kann ich mein Haus gegen

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