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Mit Schwert und Magie

Mit Schwert und Magie

Titel: Mit Schwert und Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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nicht von seiner Seite gewichen war und wie sich Odam zu verändern begann. Sie war für das Glück und die Gelassenheit verantwortlich, die fortan das Leben des Prinzen bestimmten.
    »Nimm die Treppe dort hinten. Sie führt abwärts in den schwarzen Korridor. Dort sah ich die ersten Wachen. Am Ende des Korridors ist der Raum, in dem sein Schlafthron steht. Dort wirst du ihn finden.
    Und wenn du fliehen mußt, dann springe in den Terrassengarten. Von dort gibt es eine Treppe in die Frauengemächer. Eine von uns wird dort auf dich warten.«
    »Danke!« sagte er. »Ich werde dir berichten, was ich herausfand.«
    »Geh jetzt. Ich spüre Unheil!« sagte Shezad. Necron hielt die Scheide des Schwertes fest und rannte auf Zehenspitzen weiter. Er schlug einen Zickzackweg zwischen den Säulen ein und glitt die Stufen hinunter.
    Nun spürte auch er die unheilvolle Ausstrahlung.
    Der Korridor führte etwa hundertfünfzig Schritte weit geradeaus. Er bestand aus schwarzen Quadern, die in rostiges Metall gefaßt waren. Die Rahmen der Steine bildeten ein Gitter an den Wänden und an der Decke. Alle sieben Schritte ragte ein eiserner Arm aus der Wand, der eine Öllampe hielt. Die kleinen Flammen bewegten sich leicht, als Necron durch die halbe Dunkelheit lief und zu erkennen versuchte, was sich am anderen Ende des Korridors befand.
    Er nahm undeutlich mehrere Gestalten wahr - die Wachen.
    »Ich versuch’s trotzdem noch einmal!« sagte er sich, lehnte sich gegen die Wand und zuckte zurück. Die Wand strahlte eisige Kälte aus. Verwirrt schüttelte er den Kopf und konzentrierte sich auf seinen Düsterwelt-Zauber.
    Den Zauber der Vorübergehenden Unsichtbarkeit.
    Er nahm alle seine Willenskraft zusammen, obwohl er sich sagen mußte, daß auch dieser Versuch nicht zum Erfolg führen würde. Er versuchte, mit allem, was er hatte, jene Energie zu fassen und zu benutzen, die ihm half, eine vorübergehende Illusion aufzubauen. Er wollte nur die Wächter täuschen, um näher an den Schlafthron des Shallad heranzukommen. Aber er fühlte und spürte nichts. Keine Hilfe von außen. Keine Aura, deren zahlreiche Energieströme er mit seinem Verstand und seinem Willen fassen und verwandeln konnte.
    Also hatte er tatsächlich alle seine Fähigkeiten endgültig eingebüßt.
    Er würde es nicht wieder versuchen.
    Necron hob seine Schultern und ging weiter. Er zog langsam das Schwert, um jedes Geräusch zu vermeiden. Auf dem rauhen Boden hörte nur er selbst das Geräusch seiner Sohlen. Das Ende des Korridors kam immer näher, und jetzt sah Necron die dunklen Umhänge der vier Männer, die ihm den Rücken zukehrten.
    Konnte es denkbar sein, daß sich hier Luxons Herzpfänder befand?
    Alles war möglich.
    Er blieb fünfzehn Schritte vom ersten Wächter stehen. Wieder stutzte er; die Männer rührten sich so gut wie gar nicht. Necron hob langsam das Schwert und hielt das Ende der Schneide mit der Linken fest.
    Sie rührten sich gar nicht! Sie standen da wie aus Stein gehauen!
    Necron blieb stehen und atmete unhörbar. Er wartete auf ein winziges, verräterisches Zeichen. Die vier Wächter am Ende des Korridors bewegten sich tatsächlich nicht um einen Fingerbreit. Sie schienen nicht einmal zu atmen. Necron huschte nach rechts, umrundete mit erhobener Waffe den am weitesten außen stehenden Gardisten und blickte in dessen dunkles, bärtiges Gesicht.
    Die Augen waren weit aufgerissen und stierten einen Punkt der gegenüberliegenden Wand an. Die Beine waren gespreizt, die Hände lagen an den breiten Gürteln oder krampften sich um die Griffe der Schwerter, Lanzen oder Dolche.
    Die Dämonen haben sie auf dem Gewissen!
    Die Brustkörbe der vier Männer hoben und senkten sich nicht. Die Lippen waren trocken, die Haut fahl und blutleer. Die Wachen befanden sich in tiefem, magisch hervorgerufenem Schlaf.
    Dies bedeutete aus Necrons Sicht, daß er wohl von den Gardisten des Shallad nichts zu befürchten hatte. Aber es hieß auch, daß er schon jenseits der nächsten Säule auf einen Anhänger des Achar-Kultes stoßen mußte, und dies würde sicher mindestens ein Dämonenpriester sein. Einfache Adepten des Kultes waren nicht in der Lage, die harten und kriegserfahrenen Wächter in solcher Menge in Tiefschlaf zu versetzen.
    »Nun«, flüsterte er, wandte den Wachen den Rücken zu und tastete sich weiter auf den Saal des Shallad zu, »schon wieder einen Schritt weiter.«
    Er schlug einen dicken Vorhang zurück und stand nach wenigen Schritten einem weiteren

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