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Mit Schwert und Magie

Mit Schwert und Magie

Titel: Mit Schwert und Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Bild aus Luxons Augen gepackt hatte - er hatte mehrmals sein Hirn zermartert, um herauszufinden, was ihn auf diesen Einfall gebracht hatte. Irgend etwas gab es da, eine winzige Einzelheit, etwas, das ihn stutzig hatte werden lassen - er konnte es nicht packen.
    Von einem niedrigen Tisch, dessen Platte eingelegte Blumenmuster in Holz, Metall und Halbedelstein zeigte, nahm Necron seinen Schwertgürtel und schloß mit schnellen Bewegungen die Gürtelschnalle.
    »Bleibe hier«, sagte er zu Oceida. »Ich weiß, wo ich Shezad finde.«
    »Du kennst die Halle der Säulen?«
    Er lächelte breit und entgegnete:
    »Ich habe mich, so gut es ging, in der Dunkelheit schon umgesehen. Ja. Am Ende der Säulenhalle, an der Treppe zum Frauentrakt.«
    »Dort wartet Shezad auf dich. Und ich warte hier!«
    Necron legte die Rechte an die Brust, verbeugte sich kurz und huschte aus dem Raum. Der Palast war riesig und bestand nicht nur aus unzähligen Ebenen und Stockwerken, sondern aus vielerlei Treppen und schrägen Flächen, die aufwärts und abwärts führten, oft eine Ebene ausließen und an überraschenden Stellen mündeten. Weit davon entfernt, das undurchsichtige Schema des Palasts zu erkennen, hatte er einen Teil bereits allein erforscht. Jedenfalls wußte er, wie er zu dem angegebenen Punkt kam.
    Zuerst erzeugten die Sohlen seiner Stiefel knirschende Geräusche. Dann wechselte er von dem schimmernden Steinboden auf die dicken Teppiche und bewegte sich fast absolut lautlos vorwärts.
    »Wo Hadamur ist, wird auch ein Abgesandter Achars sein!« sagte er sich und versuchte sich vorzustellen, welche Ausrede er anwenden würde, wenn ihn die Posten ergriffen.
    Schritt um Schritt ging er durch einen verlassenen Korridor.
    An vielen Stellen drang das gebrochene Licht des Tages schräg durch Fenster und offene Durchbrüche. Staub wallte auf und bildete nebelartige Schleier in den Lichtbahnen. Am Tage rochen viele Teile der Gänge nach dem Ruß der blakenden Fackeln und dem kalten Öl der bauchigen Lampen.
    Geräusche!
    Der Alleshändler drehte den Kopf, dann machte er einige schnelle Sprünge und verschwand am Ende des Korridors im dunklen Winkel zwischen einer kantigen Säule, der Wand und einer heraldischen Gestalt, die neben der Säule stand. Er scheuchte eine Maus unter dem Vorhang hervor. Das Tier rannte und sprang pfeifend in die Richtung, aus der sich die Schritte und das Klirren von Waffen näherten. Necron hielt den Atem an und drückte sich bewegungslos in die schweren Falten des staubigen Tuches.
    Drei Palastgardisten kamen eine Treppe herunter, blieben kurz auf dem freien Platz stehen und entfernten sich dann schnellen Schrittes nach rechts. Necron wartete fast zu lange und kam dann aus seinem Versteck hervor. Er rannte schnell eine Treppe aufwärts und bog nach links ab.
    Je mehr er von diesem Palast sah, desto größer schien jener aufgetürmte Haufen von Gestein und Balken zu werden - und desto prunkvoller. Es gab buchstäblich keine Handbreit innerhalb des Bauwerks, die nicht mit vollendeter Handwerkskunst oder mit auffallendem Prunk verziert war. Welch ein Gegensatz zu der wuchtigen und dennoch für das Augen beruhigenden Anlage der Gigantenstadt Ash’Caron und der Burg der Alptraumritter!
    Hier waren die Abgaben, die der Shallad aus seinen Ländern gezogen hatte. Nur die Palastsklaven und die wenigen Gäste konnten sich daran erfreuen.
    Necron betrat die Halle der Säulen.
    Es war ein großer Raum, dessen Form und Ausdehnung nicht zu erkennen waren. Auch die Zahl der Säulen vermochte Necron nicht abzuschätzen. Sie stützten ein hundertfach gegliedertes Gewölbe aus weißem Gestein. Durch unzählige Öffnungen drang das düstere Tageslicht herein, und jemand, der dieses Säulenlabyrinth durchschritt, wußte schon nach einigen Schritten nicht mehr, in welcher Richtung er sich weiterbewegen mußte. Necron aber heftete seine Augen auf das goldschimmernde Mosaik des Bodens und glitt zwischen der Wand und der ersten Säulenreihe dahin, bis er die unterste Stufe einer breiten Treppe erreichte.
    »Hier sind wir!« flüsterte es über seinem Kopf. Er blickte hoch. Hinter einer Balustrade standen Prinzessin Shezad und ihre Zofe.
    Necron beugte seinen Kopf und fragte, die Hand am Schwertgriff:
    »Wo finde ich deinen Vater Prinzessin?«
    Er hatte auf der Yarl-Reise miterlebt, wie diese junge Frau den Prinzen der Düsterwelt mit ihrer Fröhlichkeit und Freundlichkeit beeinflußte, wie sie seit der Dämonenaustreibung in Ash’Caron

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