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Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 1

Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 1

Titel: Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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»Aber was könnte offensichtlicher sein? Natürlich gibt es Fremde in London.«
    Peter Norwood richtete seinen Blick auf mich. »Fremde aus dem Weltall«, sagte er. »Außerirdische.« Er warf voller Verachtung die Hände in die Höhe. »Marsmenschen. Raumschiffe, nehme ich an. Und all diesen Quatsch.«
    Sogar mein Freund war diesmal überrascht. »Was? Sie sagen, Sir Alexander fördert diesen Glauben? Warum?«
    Das rundliche Gesicht des jungen Mannes spiegelte seine Abscheu wider. »Er hat eine phantastische Sammlung von Beweisen. In den letzten beiden Jahren hat er sie zusammengetragen. Fliegende Untertassen, unidentifizierbare Flugobjekte am Himmel. Der Fall des Kaspar Hauser. Solche Sachen. Quatsch und Blödsinn natürlich.«
    Der alte Detektiv lehnte sich zurück und schloß die Augen, und einen Augenblick lang dachte ich, das Gespräch langweile ihn, er sei eingeschlafen, wie es seine Gewohnheit war, wenn er müde wurde. »Sie behaupten«, sagte er dann jedoch ziemlich deutlich, »Sie seien im Auftrag Ihres Vaters hier?«
    »Eigentlich war ich es, der ihm diese Idee in den Kopf setzte«, gestand Peter Norwood ein. »Wie ich bereits sagte, Sir, hat Vater einen beträchtlichen Respekt vor Ihren Methoden. Ich bestreite nicht, daß wir beide wegen seiner Phobie mehrere hitzige Auseinandersetzungen hatten. Inmitten der letzten schlug ich ihm vor, da er ja so hoch von Ihnen denkt, solle er sich Ihrer Dienste versichern, um die Anwesenheit dieser Außerirdischen festzustellen. Als Resultat dieses Vorschlags befinde ich mich hier; vorgeblich, um Sie in seinem Auftrag zu bitten, diese… diese grünen Männchen vom Mars zu suchen.«
    Mein Gefährte öffnete seine wäßrigen Augen. »Doch Sie haben gesagt, ich sollte Sie als meinen eigentlichen Klienten ansehen.«
    Peter Norwood spreizte die Hände. »Ich weiß, Sir, daß Sie schon lange nicht mehr praktizieren, daß Sie sich zurückgezogen haben. Doch ich flehe Sie an, diesen Auftrag anzunehmen. Vorzugeben, daß Sie tatsächlich diese sogenannten Außerirdischen suchen, die angeblich in London herumwimmeln, und dann meinem Vater berichten, Sie hätten nach einer gründlichen Suche keine Fremden aus dem Weltall finden können. Ich muß nicht erst betonen, daß ich Sie reichlich belohnen werde.«
    Ich glaubte, seinen Plan zu verstehen. »Sie möchten, daß wir einen angeblichen Bericht über eine Nachforschung verfassen und ihn Ihrem Vater in der Hoffnung übergeben, seine Neurose zu heilen?«
    Der junge Mann schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Das würde nicht ausreichen, Doktor. Mein Vater läßt sich nicht so leicht täuschen. Die Nachforschungen würden wirklich stattfinden müssen, und zwar ernsthaft, und Sie müßten Schritt für Schritt darüber berichten. Ansonsten würde der alte Narr merken, daß man ihn hereinlegen will.«
    Die Bezeichnung alter Narr war ihm herausgeschlüpft, aber auf eine Art und Weise, bei der man Mitgefühl mit Peter Norwood empfinden konnte.
    Mein Gefährte war tief in Gedanken versunken – oder döste vor sich hin. Ich konnte mich nicht an das Abenteuer entsinnen, das er als das Rätsel von Closton Manor bezeichnete, doch es war klar, daß Sir Alexander hoch in seiner Achtung stand, und er zwischen dieser Hochachtung und der – meiner Meinung nach – verständlichen Lage des jungen Mannes hin- und hergerissen wurde.
    Er war nicht eingeschlafen. »Abgesehen von der Tatsache, daß ich mich in den Ruhestand begeben habe«, sagte er langsam, »ist dies keiner der Fälle, die ich üblicherweise bearbeite.« Er wirkte verdrossen.
    »Natürlich nicht«, stimmte der andere beschwichtigend zu. »Doch das Honorar…«
    »Es ist keine Frage des Honorars.«
    Norwood blinzelte hinter seinen Brillengläsern, hielt jedoch seine Zunge im Zaum.
    Der Mann in den Achtzigern paffte wütend an seiner Pfeife und wand sich im Sessel. »Ich nehme an«, murmelte er schließlich, »Ihr Vater möchte, daß ich nach Closton Manor komme und meine Rolle in diesem Unterfangen mit ihm bespreche, eh?«
    Ich schnaubte. Die Vorstellung war lächerlich. Der ehemalige Schnüffler verließ unsere Räume selten, abgesehen von einem kurzen Spaziergang die Straße hinauf, um sich etwas Bewegung zu verschaffen.
    »Das war angeblich der Zweck meines Besuches. Sie zu ihm zu bringen, so daß er die Sache mit Ihnen besprechen kann. Doch ich sehe ein, daß eine solche Reise für Sie…«
    Zu meinem Erstaunen schlug der alte Detektiv mit dem Arm auf die Sessellehne. »Junger

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