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Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 2

Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 2

Titel: Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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mit falschen Informationen füttert. Es gibt immer Möglichkeiten der biologischen Kriegführung. Haben Sie den getarnten Medo-Koffer? Ja, da ist er ja. Und natürlich gibt es immer noch die Möglichkeit einer neuen Waffe.«
    »Ja, Sir.« Der Freiwillige sah so bereit aus, wie er nur konnte. Der Aufseher ging auf ihn zu und öffnete die Arme zu einer rituellen Abschiedsumarmung.
    Er blinzelte etwas Londoner Regen beiseite, zog sein schweres tickendes Chronometer heraus, als wolle er die Zeit wissen, und blieb auf dem Bürgersteig vor dem Theater stehen, als warte er auf einen Freund. Das Instrument in seiner Hand pulsierte mit einer stummen Schwingung, die sich zu dem Ticken gesellte, und dieses besondere Signal hatte nun einen Charakter angenommen, der bedeutete, daß sich die Feindmaschine ganz in der Nähe befand.
    Wahrscheinlich in einem Radius von fünfzig Metern.
    Auf einem Schild vor dem Theater stand:
     
    DER VERBESSERTE AUTOMATISCHE SCHACHSPIELER
    DAS WUNDER DIESES ZEITALTERS
    UNTER NEUER LEITUNG
     
    »Das wirkliche Problem, Sir«, verkündete ein Mann mit Hut in der Nähe, im Gespräch mit einem anderen, »liegt nicht darin, ob man eine Maschine konstruiert, die ein Schachspiel gewinnen, sondern eine, die überhaupt spielen kann.«
    Nein, das ist nicht das wirkliche Problem, Sir, dachte der Agent aus der Zukunft. Doch schätzen Sie sich glücklich, daß Sie noch dieser Meinung sein können.
    Er kaufte eine Eintrittskarte, ging hinein und nahm Platz. Als sich ein ansehnliches Publikum versammelt hatte, erfolgte eine kurze Vorlesung von einem kleinen Mann im Abendanzug, der etwas Raubtierhaftes an sich hatte und verängstigt wirkte – trotz der Schlüpfrigkeit und des einstudierten Humors seiner Rede.
    Schließlich erschien der Schachspieler selbst. Es war eine scheibenähnliche Truhe mit einer Gestalt, die dahinter saß, und die gesamte Anordnung wurde von Assistenten auf die Bühne gerollt. Die Gestalt war die eines großen Mannes in türkischer Kleidung. Offenbar eine Marionette oder etwas in dieser Art, hüpfte sie leicht mit den Bewegungen der rollenden Scheibe, an der ihr Stuhl angebracht war, auf und nieder. Nun konnte der Agent die heftigen Schwingungen seiner Uhr fühlen, ohne dazu die Hand in die Tasche stecken zu müssen.
    Der raubtierhafte Mann riß einen weiteren Witz, zeigte ein scheußliches Lächeln und wählte dann aus den zahlreichen Schachspielern im Publikum, die die Hände hoben – der Agent befand sich nicht darunter –, einen aus, der den Automaten herausfordern durfte. Der Herausforderer trat auf die Bühne, wo die Figuren auf ein Brett gestellt wurden, das an der rollenden Scheibe befestigt war, und die Türen in der Vorderseite der Scheibe wurden geöffnet, um zu zeigen, daß sich nichts bis auf eine Maschine darin befand.
    Der Agent stellte fest, daß sich keine Kerzen auf der Scheibe befanden, wie es vor ein paar Jahrzehnten bei Maelzels Schachspieler der Fall gewesen war. Maelzels Automat war natürlich eine frühere Fälschung gewesen. Auf die Truhe waren Kerzen gestellt worden, um den Geruch des verbrennenden Wachses der Kerze zu tarnen, die der Mann benötigte, der so geschickt zwischen den Puppenzahnrädern verborgen war. Das Jahr, in dem der Agent sich befand, war, wie er wußte, noch zu früh für elektrische Lampen, wenigstens von der Art, wie sie ein derart versteckter Mensch leicht handhaben konnte. Aus der Tatsache, daß der Gegner des Schachspielers viel näher am Gerät sitzen durfte, als es bei Maelzel der Fall gewesen war, ließ sich zudem ziemlich sicher folgern, daß in der Truhe oder der Gestalt auf der Bühne kein menschliches Wesen verborgen war.
    Daher…
    Der Agent hätte, wenn er sich im Publikum erhob, ein klares Ziel nehmen können. Doch sollte er auf die Gestalt oder die Truhe schießen? Und er konnte nicht sicher sein, wie sie bewaffnet war. Und wer würde sie aufhalten, wenn er es versuchte und scheiterte? Sie hatte schon genug gelernt, um im London des neunzehnten Jahrhunderts zu überleben. Wahrscheinlich hatte sie bereits getötet, um ihre Ziele zu verwirklichen – in der Tat, »unter neuer Leitung«.
    Nein. Jetzt, wo er seinen Feind ausfindig gemacht hatte, mußte er gründlich planen und geduldig vorgehen. Tief in Gedanken verloren, verließ er bei Schluß der Vorstellung das Theater mit den anderen Zuschauern und kehrte zu Fuß in die Wohnung zurück, die er sich zuvor mit jemandem zusammen in der Baker Street gemietet hatte. Eine kleine

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